Klaustrophobie unter Wasser

Klaustrophobie unter Wasser

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Redactie 01 Februar 2017 754

Weil die Briten über eine mächtige Kriegsflotte verfügten, beschlossen die Deutschen, bei der Kriegsführung auf See eine neue Waffe einzusetzen: das Unterseeboot. Spätestens seit die deutsche Armee am 1. Februar 1917 den uneingeschränkten U-Boot-Krieg ausgerufen hatte, spielten U-Boote eine wichtige Rolle. Militärisch war die Waffe recht erfolgreich. Deutsche Unterseeboote versenkten im Lauf des Krieges fast 5 000 feindliche Schiffe.
Aber wie war das tägliche Leben für die Besatzung eines U-Boots? Kurz zusammengefasst: langatmig, eng, kalt und nass. Der Platzmangel war vielleicht das größte Problem. Die Besatzung, manchmal vierzig bis fünfzig Mann, lebte zusammengepfercht in einem kleinen Schiff, das angefüllt war mit Maschinen, Nahrungsmitteln und Waffen.
Das Schlafen war dadurch sehr schwierig. Es gab zu wenig Betten und Hängematten, wodurch die Mannschaft lediglich in Schichten ruhen konnte. In manchen Betten konnte man unmöglich ausgestreckt auf dem Rücken liegen, weil Apparaturen im Weg waren. Feuchtigkeit kondensierte an den Stahlwänden des Boots und tropfte bei jeder Bewegung des Unterseegefährts auf die Gesichter der Schläfer. Es gab keinerlei Privatsphäre im Boot. Einzig der Raum des Kapitäns und die Toilette besaßen einen Vorhang zur Abtrennung. 

Die elektrische Kontrollkammer eines deutschen Unterseeboots (Quelle: Tyne & Wear Archives)
Dass Essen wurde oft auf einem Herd auf Deck zubereitet, denn die kleine elektrische Küche ließ viel zu wünschen übrig. Die Nahrung war eintönig und bekam durch den Brennstoffgeruch in dem Unterseeboot einen unangenehmen Geschmack. Ein Problem war die Hygiene. Die meisten U-Boote hatten nur zwei Toiletten für die gesamte Besatzung, von denen eine meistens als Vorratskammer diente. Die Besatzungen konnte sich weder waschen noch rasieren noch die Kleidung wechseln. Für eine Reise, die leicht Wochen dauern konnte, hatten sie lediglich eine zusätzliche Garnitur Socken und Unterwäsche. Mannschaften, die ihre Mission überlebten und an Land kamen, waren leicht an ihren langen Bärten, den schmutzigen Uniformen und dem penetranten Körpergeruch zu erkennen, der ihnen anhaftete.