Gesetz-und Verordnungsblatt fur die okkupierten Gebiete Belgiens Wel- en Verordeninnsblad vnnr de bezette Men m Relnii Bulletin officiel des Lois et Arrêtés noar le territoire Heine occuoé BRÙSSEL ]\To *>«. Cil nnr/nuf nnn i r\ t i RVKA NNTMACHïïXa. Es liegt Veranlassung vor, folgende Bestimrnungen in Erinnerung zu bringen : i. Zam Besitz und Gebrauch von Funkentelegraphen-Anlagen sind nur die deutschen Truppen berechtigt. Jedermann, welcher in Belgien eine sonstige Funkentelegraphenanlage besitzt oder von ihr Kenntnis hat, hat sie sofort der deutschen Militiir-Behorde anzumelden. B. Fernsprech- und Tclegraphen-Anlageh diirfen in Belgien nur von deutschen Behorden und Truppen betrieben werden, ferner von denjenigen Gemeinden, Kanal- und Eisenbahnvenvaltungen, welchen bestimmte Leitungen vom General-Gouvernement oder der Militàr-Eisenbahnbehôrde ausdriicklich und schriftlich freigegeben worden sind. Jedermann, welcher eine sonstige noch betriebs-fàhige Fernsprech- oder Telegraphen-Anlage besitzt, oder von ihr Kenntnis hat, hat sie sofort der nâchsten deutschen Militiir-Behorde anzumelden. Ausgenommen sind nur Haustelegraphenanlagen, die nur zum Verkehr innerhalb desselben Hauses brauchbar sind und keine Verbindungen mit Leitungen ausserhalb des Hauses haben. G. Zum Fliegenlassen von Tauben sind allein die deutschen Behorden und Truppen berechtigt. Aile sonstigen Taubenhalter haben îolgende Yorschriften genau zu befolgen : 1. Die Besitzer von Tauben jeder Art sind verpflichtet, ihfe Tauben bis auf Weiteres in den Schliigen eingesperrt zu halten. Es diirfen] keine Tauben in abgesonderten Teilen der Schlâge oder anderen Bâumen des Hauses gehalten werden. Ein Unterschied zwischen Brieftauben und anderen Tauben wird nicht gemacht. Wer Tauben frei liisst, wird mit Gefiingnis bis zu drei Monaten oder mit Geldstrafe bis 3000 Francs bestraft. 2. Jeder Taubenhalter muss dem deutschen Ortskommando, in Orten ohne deutsche Besatzung dem belgischen Ortsvorsteher fur jeden Schlag eine Liste eingereicht haben, enthaltend die Farbe und die Ringzeichen (Nummer, Jahreszahl, u. s. w.) jeder einzelnen Taube. Die belgischen Ortsvorsteher haben die Listen zur jederzeitigen Einsichtnahme durch deutsche militiirische Revisionskom-ffiandos bereitzuhalten. In der Liste muss auch Lage und Zugang des Schlages genau angegeben sein. Die Schliissel zu den Tauben-schliigen mi'issen jederzeit erreichbar sein. Sterben nachtriiglich einzelne der angemeldeten Tauben, so sind ihre Fussringe unvcrsehrt vom Taubenhalter aufzubewahren. 3. Tauben mi'issen geschlossene, nicht abnehmbare Binge haben. Etwa vorhandene Tauben ohne Binge oder mit abnehmbaren fiingen, sind sofort zu toten, insbesondere also auch siimtliche Haus- und Ziertauben, welche nicht mit nummerierten, geschlossenen Fussringen versehen sind. Tauben, welche nicht in den Schlag gewôhnt sind, mùsseh entweder getôtet oder so stark gestutzt werden, dass sie flugunfahig sind. 4. Zugeflogene Tauben hat der Schlagbesitzer sofort zu toten und der Militarbehôrde bezw.dem belgischen Ortsvorstand abzuliefern. 5. Jedes Mitfùhren von Tauben ist verboten, auch jeder Transport von Tauben aus einem Schlag in den anderen. Ebenso ist jeder Handel und Tausch mit lebenden Tauben untersagt. Tauben diirfen deshalb nur getotet auf die Strasse oder zum Markt gebracht Werden, Wer mit einer lebenden Taube ausserhalb des Schlages getroli'en wird, wird mit Gefiingnisstrafe bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 10000 Francs bestraft. 6. Die belgischen Ortsbehorden haben etwaige noch freifliegende Tauben einfangen und toten zu lassen. 7. Die Militarbehôrde wird Revisionen der Schliige und Haussuchungen vornehmen lassen, um die genaue Durchfiihrung dieser Bestimrnungen zu priifen. Werden bei der militàrischen Revision der Taubenschlâge weniger Tauben vorgefunden als ursprûnglich gemeldet, so hat der Taubenhalter durch Vorzeigen der geschlossenen unversehrten Ringe den Unterschied nachzuweisen.

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