Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier

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s.n. 1916, 04 Mai. Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier. Accès à 29 mars 2024, à https://nieuwsvandegrooteoorlog.hetarchief.be/fr/pid/599z03074c/
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«ovieî freîe ^"oJrtwrri!? rnîî Fenerung nn'd Belenchtung (jedoci ohne Mobelaustattung); fernor Burschenzulage, clip fiir Kom-mandanten und Kompagniechefs 6001 M., fur H#uptleute, Ober-leutnants und Leutnants 300 M. betragt, sowie freie „ arztliche Behandlung und ArZeneien, aueh fiir die Famille. Ein der mecklenburgischen Invalidcnabteilung angehoren-der Oberleutnant crhillt 1890 M. Gehalt und 330 M. Wohnungs-geldzuschuB sowie die iibrigen vorstehend «ufgefiihrten Ver-giinstigungen, ,doeh f&llt die freie Dienstwohnung fort. Nach dem Offizierponsionsgesetz rulit fiir aile diese Offi-ziere, die in etatsniaBigcn Stelien Aufnaiimo gefunden haben, das Recht, auf den Bezug der Pension und des Pensionszuschus-ses, wâhrend die anderen Pensionsgebiïhrnisse, also Verstiimme-lungs-, Kriegs-, Tropen- und Luftdienstzulage sowie Alters-zulage weitergezahlt werden. Ein Ansprueh auf Erhohijng der Pension wird dureh die Aufnahme in ein Invalideninstitut, aueh dureh den Pienst in einer etatsmiiBigen Offizierstelle in keiner Weise erworben, vielmehr tritt der Offizier im Falle des Wiederatisseheidens wieder in den Genufi der vollen friiheren Pension. Diesen Offizieren in etatsmiiBigen Stelien stelien die soge-îannten Pfleglingsoffiziere gegeniiber, die kein Gehalt beziehen. -ondern im Bezug ihrer Pension bleiben und daneben freie Vohnung, Feuerung und Beleuchtung und 500 M. Burschenzulage sowie freie arztliche Behandlung und Arzenei, auch fiir ilie Familie, erhalten. Die Stelien in den JnvalidenhiLusern sind sehr gesucht. Da sic im allgemeinen nur dureh einen Todesfall erledigt werden, ist somit ein liingere Wartezeit, nach Verleihung der Anwart-sehaft auf eine Stelle meist nicht zu vermeiden. Aus Berlin und dem Reich. Die Modeinteressenten fiir Stoff-Ersparnis. Ura der Kon-fektion wie déni Dctailhandel in Modewaren fiir die neuen Herbstmoden Riehtlinien zu geben, die den kriegswirtschaft-liehen Notwendigkeiten der Stoffersparnis entsprechcn und da-dureh weiteren militiirbehurdlichen MaBnahmen vorzubcugen. wird die Kauimannsehaft, dieses Gesehiiftszweiges 'am 5. Mai zu einer Versainmlung in der Handelskammer zu Berlin zu-sammenberufen. Es habèii sieh zu dieser Kundgebung zu-sammengetan die Vçibiinde der Dnmen- und Madchenmantel-fabrikanten, der Fabrikanten von Blusen und Kostttmen, der Verband Berliner Gewerbetreibènder der Damen-MaBschneiderei, der Verband deutscher Detailgeschiifte der Textilbranche, der Verband deutscher. Waren- und Kaufhiiuser und der Verband der Textildetaillisten GroB-Berlin, Untersuchung des Spreewassers. Das stadtische Unter-suchungsamt der Stadt Berlin hat auch im abgelaufenen Reeh-nungsjahr die fiir dio Stadt wesentlichen Vorfluter ehemisch und biologiscli untersucht. Es wurden auf der Spree, dem Landwehrkanal, dem Nordkanal, der Dahme, dem Muggelsee und dem Teltowkanal 36 Fahrten ausgefiihrt. Bei diesen Untér-y suchungen wurde den industriellen Abwitssern besondere Auf-merksamkeit gewidmet; auch unvermutete Kontrollen wurden zur Naehtzeit vorgenommen. Auch die kleinen Wasserliiufe, wio Wuhle, Panke, Nuthe, die als Vorfluter der Berliner Riesel-t'elder zur Spree und Ilavel eine dauernde Ueberwachung er-fordern, wurden wiederholt, einer Untersuchung unterzogen. Bei allen Priifungen wurden Proben fiir die chemische, biolo-gische und bakteriologische Untersuchung aus dem freien Wasser sôwohl als aueh vom ITferbesatz und dem Wasser-grunde 'cntnommen. Kein Entgelt fiir Fernsprecherbenutzung dureh Gaste. Einen fiir Gasthtife, (iast- und Kaffeehauser wichtigen Besclieid hat der Staatssekretar des Reichspostamts auf eine Eingabe des Internationalen llotelbesitzervereines wegen der unentgeltlichen Benutzung von Femsprechanscliliissen dureh Gàste und andere Personen erteilt. In dieser Eingabe war gebeten worden, im Hinblick auf die bevorstehende Verteuerung dos Fernspreeh-verkëhrs den Gasthofbesitzern, Gastwirten usw. zu gestatten, fiir die Benutzung ihrer Fernsprechanschliisse dureh Gâste eine angemessene (ïobiihr zu evheben, was .jetât dureh die Fern-spreehgebtihrenordnung fiir Anschliisse ,mit Pauschgebiihr ver-boten ist. In dem Besclieid des Reichspostamts heiBt es dem 'Hot,el> zufolge: -Die Frage. ob den Inhabern von Fernsprech-anschliissen gegen Pauschgebiihr gestattet, werden konnte, von d ri tien Personen fiir die Benutzung der Anschliissn zu Ge-sprachen mit anderen Teilnehmern desselben Netzes ein Entgelt - zu erheben, ist wiederholt. Gegenstand der Prufung gewesen. Der Mafinahme stehen indes so erhebliche Bcdenken entgegen, daB ich eine Aenderung der Besfimmung im § 2 Abs. 2 der Fernsprechgebiihrenordnung vom 20. Pezember 1899 nicht in Aussichtj'.u stelien verraag.» Ein ^weites Lettehaus. Der Létteverein hat das Haus Neue Ansbacher Str. 7 kauflieh erworben und will es vollkommen uinbauen. Es wird zu einem zweiten Lettehaus mit Pensionat und Haushaltungsschule eingerichtét werden. Mit dem Bau ist nach dem IConf. bereits begonnen worden, und man hofft, dafi der Neubau am 1. September bezogen werden kann. Der Leipzig*» Wo>nmann vuuecJot. Tne eJserne Rtistunj t>es Leipziger Wehrmanns ist nunmehf vollendet. Am Sonn abend wurde der letzte Nagel eingesehlagen itnd am Sonritag mittag'Wurde der Wehrmann, der zuletzt in der Miidlerpassage aufgestellt war,' mit einer kurzen Feier dem Rate der Stadt ilbergeben. Er wird kiinftig seinen Standort in dor Eingangs-halle des Neuen Rathauses haben'. Der erste weibliche Fleischergeselle in Saehsen. Der Krieg erobert den Frauen stiindig neue Berufe. .letzt ist zum ersten Maie eine Frau im Konigreieh Saehsen zum Fleischer-gesellen geworden. Die Tochter des Fleischermeisters Kad-ner, Gertrud Kadner in Pappendorf, hat vor der Fleigcher-innung in Hainichen die Gesellenprufung, die im Schlachten eines Kalbes bestand, mit bestem Erfolg bestanden und wurde vor versammelter Innung zum Gesellen gesprochen. — Man kann ihr nur wiinschen, daB sie immer recht viel zum Schlachten haben wird. ... Die Einfuhrung der neuen Sommerzeit im Iïauptbahnhol zu Frankfurt a. M. ging sehr glatt von statten. Cm 11 Uhi nachts wurdep die 45 elektrischen Uhren auf die Sommerzeit gestellt. Die meisten Ziige lcamen piinktlich nach den neuen Planen und gingen auch wieder piinktlich ab, was angesichts des TJmstandes, dafi seit dem 1. Mai im Frankfurter Haupt-bahnhof 508 Schnell-, Eil- und Personenztige verkehren, be-wundérnswert ist. Die Vorstellung der Zeil hat auch in den stadtischen Betrieben, namentlich bei den StraBenbaiinen und in den Schulen, keinerlei StOrung verursacht. — Schlag 11 Uhr wurden in Miinchen mit Hurra und Jubel auf. den Plàtzen und in den Gastwirtschaften, fiir die die Poiizeistunde in dieser denkwurdigen Nacht aufgehoben wurde, die Zeiger auf 12 Uhr gestellt. Die Riesenuhren waren bereits als Schrittmacher der Zeit- vorangegangen und in der Dammerung auf die neue Zeit eingerichtet. Der Verkehr auf den Bahnhofen ging trotz der umfangreichcn Fahrplananderungen glatt von statten. Der Balkanzug fuhr nach der neuen Zeit mit geringer Ver-spiitung in Budapest ab. Auf den StraBen herrschte bei Beginn des neuen Tages, der der elften Naehtstunde folgte, leb-haftes Treiben. Die amtliche Durchfflhrung der Zeigerstellung wickelte sich regelrecht ab. Delphine an der Samlandkiiste. Aus Cranz wird berichtet: Zugleich mit dem Lachs sind an der Samlandkiiste auch groBe Schwarme von Delphinen oder «Schwinefischen» er-schienen. Cranzer Fischer hatten allein am ersten Osterfeiei'-tag fiinf Stiick davon, im Gewicht von je 150 bis 180 Pfund, gefangen, die sich in den Garnen verfangen hatten und er-stickt waren, da bekanntlich der Delphin kein Fisch, 'son-dern ein Siiugetier ist. Bei der Fettknappheit ist jetzt solch ein Tier ziemlich wertvoll, da es eine Menge, allerdings nicht sehr wohlriechenden Tran abgibt, dtr zur Seifenfabrikation und dergleichen sehr gut verwendbar ist. Die Fischer wissen leider noch immer nicht recht, diesen Nebenfang auszubeuten. Der Schaden, den die Tiere an den Netzen anrichten, ist oft recht bedeùtend, diirfte aber bei regelreehter Verwendung des Gels vollauf ausgegliehen werden ktinnen. Vérmischtes. ilalienisclter Nachruf fiir den Fetdmarschall von der (ioltz. Bei der boswiligen Verkenriung des deutschen Wesens. die uns immer wieder bei unseren Feinden begegnet, ilberrase.ht es. in einer Ruhmesrede des «Corriere» auf den Feldmarschall von der Golltz sein echt deutsches Wesen als einen besonderen Vorzug betont, zu seheii. Da heiBt es u. a.: «Trotz seines hohen Alters ist der Feldmarschall nach Mesopothamien gegan-gen, um fiir seinen Kaiser und sein Vaterland zu kampfen, ohne die Sehwierigkeiten und die Gefaluen zu bedenken, die seinem Alter nicht mehr angenftssen waren. Mit jugendlichem Feuer, mit unerschiitterlichem Glauben war er gliieklich, seinem Landa nocli niitzlieh sein zu kiinnen. Pflichten betrachtete er als Ehren. Und mm nahte sieh ijim in haBlicher Gestalt der Tod mit seinem Fieber. den qualenden Sehmerzen. Aber er starb in der Niihe .des Feindes und in der GewiBheit, bis zum letzten*Augenblick das getan zu haben, was man ihm anver-traut hatte und dureh seine Energie und mehr noch dureh seinen Glauben, verwandelte sich ihm der Tod in Schonheit und Ruhm. i Und auch das — es sei gesagt, weil es sein muB —-war echt deutsch . . .» Das erste Volksschuikino in Oesterreich. Zwei zielbewuBte Wiener Eehrer haben in der Leopoldsschule im 2. Bezirk das erste Sehulkino erriehtet, dem nach den vorgonommenen Proben nunmehr die behordli'che Betriebsbewilligung erteilt worden ist. Das ICino ist dazu bestimmt, besonders den naturgesehiehtlichen und geographischen Unterrieht zu unterstiitzen. Aber aueh Kriegsfilms, die sich als passend erweisen und harmlosç Films werden vorgefiihrt werden. Dank der Filmspenden kann das Programm wochentlich wechseln und die Vorstellungen sind fiir Schiiler vollkommen gratis. In jeder Vorstellung werden etwa 1000 Meter Film abgespielt. Seit der Einfiihrung des "Kinos in dieser Schule wirkt die angedrohte zeitweise Aus-schlieBung vom Bcsuch der Vorfiihrungert als vortreffliches Disziplinarmittel. IDÎe hygîenîsclie Eedeutung der Zîegenmilch. Von behîird'-lieher Seite ist jiingst die Ziegenzucht angclegentlich empfohlen worden. Auch vom hygienischen Standpunkte kann der HenuB der Ziegenmileh nur beftirwortet werden. Die Ziege ist als der best" Futterverwerter bekannt. sie lebt. grciBtenteils von den \bfallen der Kiiche und des Gartens. Ihre Ansehaffung.^lcosten sind gering. Die Ziegenhaltung ist auch bei sehr beseiirankten riiumlichen Verhiiltnissen moglieh. Der angeblich iible Ge-schmack und Gerueh der Ziegenmileh wird. wie Dr. Adler-Paretz betont, dureh fine leicht erreichbare Reiniichkeit bei der Ge-wlnnung und Behandlung vermieden. Die ffiygienischen Vor-ziigo der Ziegenmileh beruhen auf ihrer leiehten A'erdaulichkeitt des weiteren kommt in Betraeht, dafi die Ziege im allgemeinen von Krankheiteii, namentlich \on Tuberkulose und Maul- und Klauenseuche verschont bleibt. Die Ziegenmileh kann dem-gemaB fast immer roh genossen werden, woduréh sie ebenfalls an Verdaulichkeit gewiunt. Eino gesunde Ziege liefert durch-sehnittlich im .labre 500 Liter Mileh. Ein Altersheim in Neuyork. Ein Altersheim, wie es wohl kaum ein zweites geben diirfte, besteht mitten ni derWeltstadt Neuyork. Das dortige Altersheim besitzt niimlich nur Insassen in sehr hohem Alter. Der jiingste zahlt 80 .Tahre, die groBe Mehrzahl ist sogar hundert bis hundertundelf Jahr ait. Die Alten in ihren langen schwarzen Miinteln, im weiBen Barte. das seidene Kappchen auf dem Haupte. machen einen wirklieh patriarchalisclien Eindruek. Ueber die deutschfreundliche Gesinnung der Chinesen schreibt Superintendant Voskamp aus Tsingtau: ianz f'hina. vom Priisidenten herunter bis zum letzten Kuli. steht auf seiten Deutschlands,» erklarte der englisehe Gesandte .ïordan. Woher kommt das? Die englischen Biatter sehen darin die geheime Wiihlarbeit der deutschen Missionare. Fiir mieh ist die Antwort eines alten Ghinesen verstftndlieher: « leh sehe das Tun der Giitter, die die alte Schuld des Opiumkrieges heimsuchen.» Tn jedem Gebete eines ehinesischen Ghristen wird unseres X'olkes und seiner schweren Not gedâcht. Man ftihlt, instinktiv nnter den Chinesen, als ob mit dem Siege Deutschlands aueh hier fiir Ostasien die Losung'aus schwerer Gebundenheit kommen miisse. Und so ist es aueh. Nicht der «terror mongoliens» soll herr-schen, sondern das Evangelium, fiir das Deutschland kiimpft, wie sieh ein alter Chinese ausdriiekte. Diese Stimmung der Chinesen ist um so erfreulicher, als Deutschlands Feinde im Herbst 1915 ailes getan haben. um China in den Krieg gegen Deutschland zu zwingen. Arzneimittelpreise in England. Nach einer von der 'Times» veroffentlichten Liste ist Phenaeetin seit Kriegsa'usbruch um das 26faehe im Preise gestiegen, Aspirin um das 25faehe, Antipirin uni das,12faehe, Bromkali um das Ififaehe, Lebertran um das 11 faehe Salizylsàure um das 20fache. Handel und Wirtschah. Phb. Zur Papierkrisis in Frankreich. Der Président der Handelskammer von Paris, David Mennet, hat vor kurzem be-ziiglieh der Krise in der Papierindustric an den Handelsminister nachsfcehendes Schreiben gerichtet: • Unsere Gesellsehaft glaulit lhre wohlwollcnde Atlfmerksamkeit auf die schwierige Lage riehten zu miissen, in weleher sieh di6 Papierindustric und aile mit ihr zusammenhangenden Industriezweige befinden. Infolge des schwedischen Ausfuhrverbotes von Zeilstoff aus Schweden. das mit Deutschland und Oesterreich dio Ilauptbezugsquelle fiir unsere Papierfabrikation " war, haben zahlreichc Fabriken die Arbeit einstellen mtissen. Diese kritische Lage wurde durc.h das jiingste englisehe Verbot. Lumpen und altes Papier auszu-fuhren, noch verscharft. Die Einfnbr dieser Stoffabfâlle aus Éngland betragt mehr als eine halbe Million Zentner und diese Materie* versorgt die gesamten Karton- und Papierfabriken Wéstfrankreichs. England hat zudem aueh die Einfuhr von Papier und Karton und aller Rohstoffe fiir die Papierfabrikation verboten; es gestattet jedoch Ausnahmen. Die englischen Fabrikanten werden zweifelsohne von uns diejenigen Rohstoffe beziehen miissen, die sich noch hier befinden. Es ist daher unorlaBlieh. daB mit dem Vereinigten Konigreieh eine dies-beziigliehe Vereinbarung getroffen werde, oder daB unsere Re-gierung MaBnahmen anordne ahnlich den englischen, um zu v verhindern, daB unsere. Rohstoffe ins Ausland wandern. Vor dem Kriege fiihrte Frankreich mehr als 5 Millionen Zentner Holzstpffe und Lumpen ein. Dureh die versehiedenen Verbote und xillzu hohen Frachtkosten ist es den Papierfabriken nur moglieh, einzig und allein mit der Landcsproduktion zu, reeh-nen, (lie kaum dem flinften Teil des Bedarfs geniigt. Wir ersuehen Sie daher, Uerr Minister, einem wichtigen Industriezweige ihre Iîilfe zu gewâhren dureh Erleicliterung der Einfuhr vom Zeilstoff und Stoffabfiillen, oder dureh das Verbot. der Ausfuhr dieser Rohstoffe.» Verantwortlich fur die Schrîftleitung: Edgar v. Schmidt-Pauli, Brûssel. Druck und Verlag: ..Belgischer Kurier" G. m. b. Zweigniederlassung Brûssel. Geschalissielle des „Beîg. Kurier" in Antwerpen Pelikanstraat, Bahnhofsbogen 4 als Wirt obliegen mufite und seine Aufmerksamkeit nicht unge-teilt den Gespriichen schenkcn konnte. Es wurde und -wird als selbstverstandlich angesehen, daB die Gesandten einen vorziiglichen Tisch, gute Kôchc und einen auserlesenen Keller haben. Der franzosische Gesandte in Frankfurt (1741) Marschall de Belle Islc, hatte fiir Haus und Kiiche ein Personal von etwa hundert Kopfen. Es gab hohe Herren, die den Posten eines Gesandten ausschlugen, weil er zu kostspielig war. So beklagte sich der Herzog von Saint-Simon, daB zwei politische Missionen ihm 1200 Û00 Franken seines Privatvermogens gekostet hatten — er war auBerordent-licher Gesandter fiir die Vermiihlung Ludwig XV. mit einer spanischen Infantin und die des Prinzen von Asturien mit dem Friiulein Von Montpensier. Der franzosische Kônig wollte 1739 de Vaulgrenat nach RuBland schicken. Dieser erklarte sich bereit, iiberall hinzu-gehen, wohin der Konig es wiinsche, da er aber gelcgentlich der zwei ersten Gesandtschaften 100 000 Taler seines Privat-vermiigens und das seiner verstorbenen Gemahlin obendrein verausgabt hatte, so konne er die Auslagen der neuen Mission nicht, bestreiten. Und wohlgemerkt handelte es sich hierbei um das Ktichenbudget. Die franzosische Révolution riiumte mit diesen Gebrauchen auf. Es wurden die <jburgerlichcn Malil-zeiten» erfunden. Ihr Menii ist nicht bis auf uns gekommen. Es ist nicht anzunehnien, daB es sehr auserlesen war. Im allgemeinen ist eine Zeit politischer Unruhen der Gastronomie nicht, giinstig. Die Ueberreizung des Gehirns benach-teiligt dio Tâtigkeit des Magens. Unter dem Direktorium begann die Renaissance der Kunst des Maules oder Racliens, wie Montaigne sie nennt. Barras, an die Spitze des Direktoriums gestellt, kannte den EinfluB und die Macht einer guten Tafel. Er fiihrte den Ge-brauch der feinen Gastmahler wieder ein. Die reichen Emigranten hatten zwar ihre Koche, aber nicht ihre Guter mit, ins Ausland genommen. weshalb die ersteren bald wieder heimkehrten und dem Direktorium von groBem Nutzen waren. Talleyrand. der Minister des Auswartigen, und Cambacérès, einer alten Advokatenfamilie entsprossen. spater zweiter Konsul, waren Miinner von Cieschmack. Sie nahmen di« gastronomischen Kiinstler bereitwillig auf und brachten die gute Kttche wieder nach Frankreich zurttek. Auf diese Weise kam der beriilujnte Restaurateur Meot wieder nach Paris und Beauvilliers. der unter der Konvention îuiniert war, ^elangte zu neuem Reichtum. Sehade. daB es keine Biographien von beriihmten Kiichen gibt. Von dem Kon- sulate erwartete man mit noch grtiBerem Vertrauen die Auf-reehterhaltnng der offentlichen Ruhe und neue Kochkitnstler traten auf, trotz des sehlechten Beispieles des Staatsoberhaup-tes, des .ersten Konsuls, der schnell aB und nur eirte halbe Stunde bei Tisch blieb. Aber damais suclite er den Weg. der zum Throne fiihrte oder vielmehr er ging ihn. Trotzdem lieB er sich Hahnchen à la Marengo zubereiten. Kaiser geworden, sah er die Wichtigkeit der politischen Mahl-zeiten ein. Er war auch in einer guten Schule gewesen, nam-lieh bei Cambacérès, wie wir in den Mérhoiren von Bour-rienne lesen. Im Laufe des Kongresses benachrichtigt. daB die Paket-posten eine Menge Gegenstitnde und besonders Delikatessen fiir Giinstiinge beforderten, gab der erste Konsul den Befehl. daB die Post fernerhin nur Depeschen bef'iirdern diirfe. Noch an demselben Abend betrat Cambacérès den Sajon, wo ich mit dem ersten Konsul sa-B, der im voraus iiber die ) Verlegenheit lachte, in die er seinen Kollegen gebraeht batte. «Was gibt's denn zu dieser Stunde, Cambacérès?» fragte er. — «Ich komme eine Ausnahme von dem I3efehle nachsuchen, den Sie dem Postdirektor erteilt haben. Wie wollen Sie, daB man Freunde gewinne, wenn man keine auserlesenen Gerichté mehr geben kann? Sie wissen recht gut, daB man zum groBen Teile dureh dio Tafel regiert.» Der erste Konsul ladite herz-licli, nannte ihn Leckennaul, klopfte ihm auf die Sehulter und sagte: < Triisten Sie sieh, mein fieber Cambacérès und ftrgein Sie sieh nicht; die Paketpost wird wie bislang ihre Truthahne mit Triiffeln, Ihre KtraBburger Pasteten, lhre Mainzer Schin-ken und lhre griechisehen Rebhflhnër befordern.» Als Napoléon I. erkannte er den Wert der Gastronomie noch besser. so daB er selbst die Auslrigen des Tisches seiner holK'n Offiziere deckte. - Der grofle Marschall liielt in den Tuilerieen kostliche Mahl-zeiten ab. Die Memoiren von Betignot zitieren einen Fest-schmaus der deutschen Ftirstlichkeiten aus dem Herzogtum Berg zu Ehren gegeben wurde. Die Kongresse tragen zum Fortsehritt der Gastronomie wesentlich bei. Der Zeitpunkt dieser groBen Versammlungen wurde vorher bekannt gemacht und die Koche studierten. ar-beiteten. um Erfolg zu haben und Ruf zu bekommen. Endlich kam die Zeit des Wiener Kongresses. In der Freude von einem Sieger bet'reit zu sein, dessen Sehwert, sie in einem ftlnfzehnjahrigen Kriege gefiihlt hatten, versammelten sich 1815 aile europUischen Fiirsten in Wien. Welche Festlichkeiten! Welche Mamzeiten! Von den grOBten Koehktlnstlern aller Lander zufeueitet! Ein Freund des guten Gesehmackes und der Leckerbissen hat gliicklieherweise den Einfall jfehabt, die Denkwurdigkeiten des Kongresses in einer Schrift der Nachwelt zu erhalten. AnlaBlich des Festes, das Kaiser Alexander seiner Schwester. der Herzogin von Oldenburg gab, wurde in einem riesig-en Saale ein Abendessen hergerichtet. Aus der Zahl der Tische — fiinfzig- — konnen wir auf die Zahl der Giisto schlieBen. Inmitten von Blumen sah man in reichster Fi'dle. ailes, Seltenheiten der Gastronomie, die Italien, Deutschland, Frankreich, RuBland bieten konnten: Austern aus Kanada und Ostende, Triiffeln aus Périgord, Apfelsinen aus Sizilien. Un-ziihlig'e, herrliche Ananas, wie man sie nie servierte, wurden den Gasten des Zaren ans den kaiserlichen Treibhausem von Moskau geliefert, Erdbeeren aus England, Trauben aus Frankreich, die gerade frisch vom Weinstock abgeschnitten zu sein sehienen. Rein unglaublich klingt, daB auf jedem der fiinfzig Tische Teller mit, Kirschen standen, die in der DezembeTkalte aus Petersburg gekommen waren und das Stiick einen Silber-rubel (vier Franken) kosteten. Wir wollen mit einer Anekdote iiber den Minister Talleyrand schlieBen; die seine Schlauheit und seinen Patriotismus bekundete. Beim Dessert, nachdem aile politischen Fragen erscliiipft waren, kam die Rede auf dio Qualitiit der Kiiscsorten. — Lord Castelercagh .rulimte den englischen Stilton. Aldini den Strachino von Mailand, Zeltner den Schwei/.erkase, der hollan-dische Minister von Falk seinen Limburger Kiise, der als Leib-delikatesse Peters des GroBen unsterblichen Ruhm erworben hat. Dieser Fiirst aB den Kiise nie, ohne mit dem KompaB das Sttick abgemcssen zu haben. Die oben genannten Herren blieben aber iiber die Kitsefrage ebenso unschliissig wie iiber die Frage der neapolitinisehen TBronfolge Ein Diener meldet Talleyrand die Ankunft eines Kuriers aus Frankreich. Was bringt er?>< t'rug der Fiirst. Depeschen vom Ilofe und Kiise von Brie.« l^issen Sie die Depeschen in die Kanzlei tragen und sofort einen Kase auftragen.» Der Befehl wird ausgefiihrt. Ich habe mich-soeben ent-halten, ein Produki des fianZosischen Bodens zu nennen; die Herren mogen selbst urteilen. Der Teller macht die Runde. man kostet, man redet hin und her und der Kiise von Brie wird als der Kfînig dei KHsesorten proklamiert. W ie leicht ersichtlich. war der Vorgang eine Komodie, an der nur der K9se fine Wahrheit, war; der Fiirst von TsJIeyrand war der griiBte Komodiant EUropas.

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Cet article est une édition du titre Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier appartenant à la catégorie Oorlogspers, parue à Brüssel du 1915 au 1918.

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