Wet- en verordeningsblad voor de bezette streken van België

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Gesetz-und Verordnungsblatt fiir die okkupierten Gebieîe Belgiens, Wet- en Verordeningstilad voor de telle Mes van België. , Bulletin officiel des Lois et Arrêtés pour le territoire belge occnpé. BRUSSEL. N» 38. 12. FEBRUAR 1915. I. VERORDNUNG fiber -die polizeiliche Gewalt der Gouverneure, Kreischefs und Kommandanten. Art. 1. Die Gouverneure, Kreischefs und Kommandanten sind berechtigt, fur den Umfang ihres Bezirks Poli/eiverordnungen mit Strafandrohungen zu erlassen. Die Polizeiverordnungen treten, wenn in ihnen nichts anderes bestimmt ist, mit dem Tage der Veroffent-lichung in Kraft. Die Gouverneure bestimmen fur ihren Befehlsbereich die Form der Veroffentlichung. Art. 2. Die Gouverneure sind in ihren Strafandrohungen unbeschriinkt, die Kreischefs di'irfen bis zu drei Wochen Freiheitsentzie-hung und dreihundert Francs Geldbusse, die Kommandanten bis zu zwei Wochen Freiheitsentziehung und zweihundert Francs Geld-busse androhen. Art. 3. Wer einer solchen Polizeiverordnung zmviderhandelt, wird durch StraiFestsetzungsverfugung nach dem Inhalte der Polizei-verordnung bestraft. Zustândig sind in erster Linie die Kommandanten oder Kreischefs innerhalb der ihnen in Art. 2 -gezogenen Strafgrenzen. Reichen diese fur die Ahndung der Zuwiderhandlung nicht aus, so erfolgt Bestrafung durch den Gouverneur. Art. 4. Gegen die Straflestsetzungsverfugungen der Kommandanten und Kreischefs ist Beschwerde an den Gouverneur zuliissig, welcher endgiiltig entscheidet, gegen solche der Gouverneure ist Beschwerde beim General gouverneur zuliissig. Art. S. Abgesehen von solchen Polizeiverordnungen, konnen auch fiir den Einzelfall von den Gouverneuren, Kreischefs und Kommandanten Polizeiverfugungen erlassen und darin Strafen in dem in Art. 2 genannten Umfange oder Ausfiihrung durch Dritte oder unmittelbarer Zwang angedroht werden. Die Festsetzung der Strafe, sowie die Anordnung wegen der Ausfiihrung durch Dritte oder der Anwendung unmittelbaren Zwanges ist Sache der Stelle, die die Polizeiverfùgung erlassen hat. Art. 6. Die Beschwerde ist auch gegen die Polizeiverfiigungen zulâssig; siehat, von dringenden Fâllen abgesehen, aufschiebende Wirkung. Art. 7. Die in Art. 1 genannten Befehlshaber haben ferner das Recht, solche Befehle, die sich auf die Sicherheit der Deutschen Truppen beziehen, unter Slrafandrohungen an die Bevôlkerung zu erlassen, und im Falle der Zuwiderhandlung gegen diese Befehle, Strafen zu verhiingen. Die Strafbefugnis der Kreischefs und Kommandanten ist dabei hinsichtlich der Strafhôhe ebenso beschriinkt, wie bei Zuwiderhandlungemgegen die Polizeiverordnungen. Art. 8. Den Gouverneuren stehen die Kommandanten von Maubeuge und vom Truppeniïbungsplatz Beverloo gleich. Art. 9. Der Generalgouverneur behiilt sich daneben das unbeschritnkte Recht zum Erlass von Verordnungen, Verfiigungen und Befeh-len sowie die Verhiingung von Strafen und Massregelungen vor. Briïssel, den S. Februar 1915. Der Generalgouverneur in Belgien, Freiherr von Bissing,

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