Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier

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s.n. 1916, 11 Juni. Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier. Geraadpleegd op 20 april 2024, op https://nieuwsvandegrooteoorlog.hetarchief.be/nl/pid/fn10p0z002/
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3art T800 Mark. Die Natîonalgalerle EeftS bisKer sur «fat Werk srevogt»N das grofie Bild Francesco d'Andrades als Don Juan in der Kirchhofszene mit Leporello. Donat Herrnfeld •{•. Eine Kunde, die lebhafte Teilnahme crwecken wird, geht un» zu. Nach langem Leiden entschlieï lieute Bacht in einem Sanatorium* in deip er vergeblich Hei. lung crbofftc, 18 Jahre ait, D,onat Herrnfeld. Mit s einem àlteren Bruder Anton hatte er das Gebriider-Herrnfeld-Iheater gesehaffen, das dem Berliner Theaterleben eine beson-dere Note geben sollte. Es wurde eine Spezialitât insofern, als dio steta von ihnen selbst verfaBten Sfiicke in einer Um-,welt spielen und Charaktere darstellen, die vielfaeh noch an den Getto gemahnen und mehr in Gaiizien aïs in Deutschland heimisch sind. In letzter Zeit entfernten sie sich mehr und mebr von dieser Richtung und milderten den Typus des uns fremdartigen Juden. Aber den Gritndstein zu ibrer eigent-lichen und erfolggekronten S tel lung innerhalb der hiesigen Sch&astatten hatten sie mit Emilie h allein >, «Die Partie Kla,-brias», «Hausierer Jockele», «Die letzte Ehre und abnlichen viel hundertmal wiederholten Stticken gelegt. Das jUdische Element, war immer durch Donat verkôrpert. wahrend Anton -teta einen Ttschecben darsfellte. So roachten die Bruder — jeder in semer Eigenart, — gemeinsa.m ihren Weg, der sie schKefllich dahin fiihrte, daB sic auf eigeneni Grund und Bo-den cinen moderne» Theaterbau errichtcn konnten. Tinter dem Namen :<Budapester Possen-Theater» hatten sie in einem im Alexanderplatz-Hote) gemieteten Saal begonnen, waren dann nach «Kaufmanns- Variété» iibergesiedelt, das unter den Ko-nigskolonnaden lag, und als diese dann dem AWbruch ver-fielen, bauten sie das hiibsche eigenc Heim in der Komtaan-dantenstrafie.Die erste Fahrt der Werderschen Obstzille nach Berlin. Zum ersten Maie in diesem Jahre schickte die Werdersehe Obstzuehtergenossenschaft, in der sich 365 Mitglieder ver-oinigen, eine. Kahnladung Werderschen Obste.s nach Berlin. Im Schiepp des Dampfers «Erika verlieB uiti 4 Uhr dio failli engeschiniickte Obstzille den Ladeplatz an der Fôhse in Wer-der, und nach ungefahr fiinfstiindiger Fahrt erreichte die Wer-ilersche Obàtsendung, die 1300 K0rbe Kirscben und 300 Kôrbe Odbeeren neben grofien Gebinden von Schnittblumen enthielt, ihren Liegeplatz am Reiehstagsufer. Unterwegs wurden die Werderschen» tibera.il begriïfit und ob ihres ungcw&hniioh friiben Kommens angestaunt» Um 9 Uhr machte die Obtszille vor dem Reiehstagsufer fesfc und einige Obstziichterfrauen «rwarteten ihre Ankuuft. Um Uhr morgens wurde die La-dung, die einen Verkaufswert von 10 000 Mark besafî, gelôscht, nnd sofort entwickelte sich ein lebhafte» Geschâft, das in Kitrze das ganze Obst mit. Beschla.g belegte. Am friiben Vor-raittux fand durch den Direktor der ObstzUehtergenossenschaft die Verlosung und Verteilung der Bchlafstâtten in den Unter-kuaftsrMumen fiir die Obstztichterfrauen statt. Von nun ab fahrt tâglich um 4 Uhr nachmiitags der Werdersehe Obst-kahn mit frïseber Ladung nach Berlin. Iferr v. Batocki in Miinchen. Nachdem der I'rasident des Kritgrierûâbrungsamts, v. Batocki, den Ministern Besuche ab-gestattet hatte und einer Einladung zur Tafel beim Minister Freibeirn v. Soden gefolgt war, fand eine lângere Besprechung im Mimsterium des Innern statt, an wflcher der Minister des Tnrtern, Freiberr v. .Soden, Exzellenz v. Batocki, Ministerial-direktor v. Braun u. a. teilnahmen. Trotz Ueberhaufung mit \rbeit besachte Herr v. Batocki die grofien La.ger der Munehe-ner OsfcpreuBenhiife. Von den leitenden Ausscbufimitgliedern ii»d dem Geschaftsfiihrer der Mttnchener OstpreuBenbilfe emp-fangen, besichtigte er die vier Stockwerke des geraumigen Lagerhanse», in welehem von den zur Versundung kommenden 24ffî Zimmern wieder ungefâhr 400 zur Absenâung bereitstehen. Herr v. Batocki sprach nicht nur seine groBe Anerkennung iiber dat. Gelpistete ans, sondera betonte ausdrtlcklich, dafi, ' a.bge-isôhen von der karitativen ffeite des Unternêhmftns, eine grofle emeherischo Tat fiir OstpreuBen geleistet worden sei, die augenbilicklich noch nicht zu (ibersehen soi. Eiaweihung der neuen Kuranlagen in Aachen. Die ^tadt 'Âachen weihte mit einer akademiscSen Feier ihre neuen groB-artigen Kur- und Bade-Anlagen ein, die trotz der durch den Krieg gftljotenen Schwierigkeiten mit cinem Aufivaudo von vielen Millionen innerhalb zweiei Jahre fertiggestellt worden -ind. Diese Anlagen gebôren zu den schônsten in Deutschland. Der Einweibnngsfeier wohnten 11. a. bei: der Landwirtschaft#-minister v. S e b o r 1 e, m f r al» Vertreter des Kaisers und der Régi cru tigs prarf dent der Rheinprovirjz Exzellenz v. Rhein-baben, feuer Exzellenz v. Ha,nd, der Zivilgouverneur in Bel-gîen, nnd Freiberr v, S 01 e m a c h e r als Vertreter des Gene-ralgouverneurs in Belgien, Exzellenz v. Bissing. Die groBe VôlkerstraBe. Im "Magistrat wurde mitgeteilt, d»R sirh hinsichtlich der Doiui.uschiffajirtrfrage fiir I ng«l, > t. a. 41 rceht, giinstâgc Aussichten erôffnen. Mttnchener Han-•Istekrci-e traten energiscli dafiir ein, daB bei Ausdebnung der DonaiYschiffalirL die Umschlagstellc fiir die Residenz nicht Re-gensburg oder Deggcndorf, sondern Ingolstadt werde. Aber auch Augïsburg zeige neiierdings Intéressé ffir den Umschlag iri Ingolstadt. Mari ziehe dort Ingolstadt, das al> Regensburg 71 Kilometer Wasserweg und 67 KUometer Bahnweg aufweise, dem ITmsv.hlag in Donauwôrth mit 127 Kilometer Wasser- und •It Kilometer Babnweg vor. Aus GroB=Brüssel. phb. Fiir 342 778,40 Franken Schadenersatzaospriiehe. In den ersten Tagen des Augustes 1914 haben Pôhelbanden in den HauptstraBen des Brti^seler Zentrums in recht, unangenebmer Weise gehaaSt. Nun ist die Abrechiiung fiir die zu -/ablemlen Entschàdigungen festgesteKt, worden, Sie beitaft sieb auf die anselinlicho Somme von 342 778,40 Franken. Der Magistrat der Hauptstadt hat, wie wir bereits an anderer Stelle mitteilten. die-sen Betrag durch Abstimmung in dem auBerordentlichen Haus-> haltungsplan fiir 1916 eingeàtellt, em. Ein Ausïlug der Waldfreunde wird am 2. Pfingt-tfeier-tage, aui 12. Juni, veranstaltet. Der Treffpunkt ist in Ouder-gem an der Endstation der Strafienbabnen Nr. 25 und 32 uni 9!4 Uhr. Da» Mittagessen wird in Quatre Bras eingenommen: der Ausfiug endet in Boitsfort. Der Ausflug wird ûber eine Strecke von 13 Kilometer gehen. Am 14. Juni wird ebenfalls ein Ausfiug in derselben Richtung veranstaltet. em. Die Briisseler Bankgeschàfte werden zu Pfingsttn ihre Kassenschalter und Bureaux am ^onnabend. Sonntag und Mon-tag geachlossen halten. Der Briisseler Freitagsfischmarkt zeichnete tich durch eine allgemeine Preisstêîgerung aus. Selbst die geringeren Sor-ten. wie die kleinen Schollen. weiche sonst fiir sehr wenig Geld zu fcaber. waren. wieseiï <-inen Aufschlag von 25 bis 10 v. H. auf. Das Gescbaft in Stockfischen w ar ziemlicli rege. die Preisu schwankten zwischen 2 und 3 Franken das Kilo. Zum ersten Maie t-eifc liingerer Zeit sind wieder Makrelen aof dem Markte crschienen. Sie wurden stiickweisc je nacb Grofie zu 68. 70 bis 80 Centimen verkauft. Seezungen, Steinbutt waren nur zu Euxuspreisen zu hab'-n. Fiir Salm und Hummer — die ubrigens in verschwindend kleiner Menge vorhaiiden waren — muBte man geradezu Luxuspreise bezablen. In Schellfischen und Kabil-lau fand etarker Verkehr statt: die Preise dafiir sehwankten zwischen 1.80 bis 2 Franken da» Pfund. .Vu M(iBwasserfischen fandeu Schleien und Hechte zum Preisc von 3.50 bis 5 Franken das Kilo willige Abnchmer. Auch Aale wurden in ziemlich be-deutenden Mengen zum Preise von 4 bis 5 Franken das Kilo abgesetzt. Krabben. gegenwàrtig in sehr schoner Quaitàt und reichlich vorhanden. stehen immer noch etwas hôher im Preise: S0 bis 90 Centimen das Pfuud. Diesmal waren auch -wieder ein-mal lebende FluBkrebse zu haben, und zwar durchscbnitilicb zu 20—25 Centimen das Stâck. Ein Hândler batte ein paar Hundert Schildkrôten zum Verkauf angeboten; da jedoeb • Schildkrôtsuppev auf dem Briisseler Tisch sich noch niebt- recht eingebiirgert zu haben schien, fanden dieselben nur flauen An-klang.phfcn Der Ehifiofi des Kriegcs auf Scheukungen und Stil-funge». Der Krieg mit seinen Folgen bat bis heut> die Lage der Wohlfahrtseinrichtungen des Landes in ihren Grundlagen. den Schenkungen und Stiftungen. kaum ceandert. Eine Frei-gebigkeit, wie sie jetzt in erste r Linie die Linderung der Kriegs-folgen zum Gegensfand hatfe. war bis heute uubekannt oder doeh selten. Kiirzlich ha.t eine Rentneriu in ihrem Testament, das den Behôrden bekannt gegeben mirde, folgendermaBen liber ihren NachlaB \erfiigt: Ich iiberweise den Rcst meines Ver-mogens zur Halfte den Briisseler Altersheimen, zur Hâlfte dem IJnterstiitzungsdienBte. mit der Bitte, den Betrag der Scbenkung in erster Linie den Verwundeten und Kriegsverletzten zuzu-wenden, wenn ich vor dem Ende des Krieges sterben sollte . Die Schenkung belâuft sich auf schatzungsweise 350 000 Fr. ht. Schwerer Verkehrsimfall. Der Brauer J. Belsack aus Beersel fuhr mit seinem mit Tannen beladenen Lastwagen die Chaussée von Neeïstael in Vorst herunter auf den StraBenbahn-schienen. PlOtzlicli blieb eine> der Ràder zwischen den Schi lien stecken. Der neben. dem Lenker siizende 26iabrige Peler Hazart aus demselben Dorfe verlor da» Gleichgewieht durch den gewaltigen StoB, stiirzte hinunter und geriet unter den Last-wagen, deren Râder ihm das linke Bein zerqnetschten. Der Verungliickte wurde, nachdem ihm aoi Platze ârztliche Hilfe zuteil 'geworden w-ar, ins Krankenhaus des St. Petershospital gebracht. ht. Diebstâhle in unbewohnten Hâusern. Aus einer Unter-suchung, welehe. der Polizeioffizier Beauclerri von Schaarbeek gefiihrt hat, geht hervor, daB die meisten Diebstâhle in unbewohnten Hâusern von 12 bi? 16jahrigen Bur.-chen veriibt werden, die sich ihrer Beute fiir einige Centimen bei Heh-lern sehr leicht. entledigen kônnen. Der Beamte hat dem Ge-riehl eine ganze Bande dieser jungen Taugenichtse iibergeben, die ihm auch zahlreiche Spitzbubereien eingestanden haben. Ehrenbezeugungen deufscher Soldaien beim Bcgràhais eines belglsehen Soldaten. Ein Leser schreibt uns: Am Mont^g Abênd fand rom Kriegslaz^arett, im Kgl. Palast aus das JBegr^b-nis fines dort gestorbenen beigischen Soldaten statt. Als der Leichenwagen das SchloB verlieB, kam zufSllig eine Abteilung deutâcher Soldaten mit Musik Uber den SchloBplatz. Im An-geticht des Leichenzuges verftummie znnâchst die Musik, um dann sofort mit dem Trauerma,r?eh von Chopin einzusetzen. Der f'iihrer der Abteilung lieÔ Hait machen und die Mannschaft durch Prâsentieren des Gewehrs eine Ehrenbezeugung ausfiih-ren. Dann setzte sich die Abteilung an dio Spitze des Lei-cheuzuge» und ga,b unter standigem Spielen von Trauerwei- sen "dem ïoïen Segner 3as !eîïÏ6 Gleît bis mm Mate Madott. Eine englisch" Dame, die als freiwilKge Krankenpflegeriiï im Lazarett des KgL Palastes tâtig ist, àuBerte sich zu ihren bclgischen Bekannten dariiber in meiner Gegenwart: «C'était un beau geste des Allemands envers un ennemi.» Zum Kapitel „Die Belgier in England". Das «Ecbo Belge» sehreibt: «Wii wollea die Aufmerksamkeifc darauf lenken, dafi die Lage der Belgier in England weât weniger bf»neidens-wert ist. aïs maa allgemein annimmt. Trotz aller hinge-benden Arbeit der zur Unterstûtzung erriehteten Aus-schiissen fiihlen sich die Belgier nirgends zu H a u s t; und unsere cnglischea Freunde (?) mûSten die peinliche Lage tliesea Zustaudfs bt-sser zu ver-stehert wissen und niebt geatatten, daB einige Blàtter sie oherflachlich und vorn rein englisehen Staudpunkte beur-teilen. Recht viele Belgier hatten keine Unterstiitzung Bôtig und konnten nnabhàngig lebeu, -wenn man ihnea nur eine ihrem bisherigen Berufe eutsprechende Beachâftiguiig gâhe. Zwar ôffneten die Fabriken ihuen die Titr, aber die vielen Advokaten, Notaren} Architebten und an dere In t e U e k t w e lie», die daselbst gewôhnliche Handarbeit verrichten, wiir-den durch ein wenig mehr Entgegenkommen und gut»n WiUen von Seiten der englisehen Gesehàftsleute dem Bunde groBere Dîpnste leisten konnen. Wenn es auch sehwer falien mag, jedem die riehtige Beschàftigung zuzuweiseu, so hat doch die englische Regienuag, die die Belgier gegen ihren Willen bei sich zuriiekhàlt, gewisse \ erpfliehtungen ihnen gegeniiber. W i r Belgier sind doeh n a e lï a 11 p m E n g 1 a n d s B u n d e s g e n o s s e n und wir b e g r p i f e n nicht, w a r u m wir b e i u a h e wie F e i n d e b e h a n d e i t werden. ♦ Die «Indépendance belge» ist ^"hr bckiïrumeri iiber den Presaefeldzug der englisehen Gastgober gegen die Belgier. Sie widmei zur Verteidifrung der Belgier ganze Blattseiten. VI as, •agt sie, Ihr weigèrt euch uns hier Arbeit zu geben und Euere Militarbehorde erlaubt lui» nicht. nach Hausc zuriickzukehren? Wir sagen das nicht, weil uns dio Militarbehorde. sehon drei-mal unser Blatt beschlagnabmt hat. wodurch uns groBer Scha-den er--tanden ist. Aber es scheint uns doch, als ob die Belgier iiber mehr Freiheit im ïreien England verfiigen soliten. > * Xda. Belgische Schuikinder in lingîand. lu N rij Belgie > beklagt sich L. Clauwaert in einent Bri»'f ans Alderley Edge darûber. daB den beigischen Schulkindern in England so wenig Geiegenheit gegeben sei. Unterricht in ihrer Muttersprache zu empfangen. lin Ilolland empfangen jetzt imgefâhr 3500 bel-•rische Kinder Volksschultmierricht in ihrer Muttersprache. Da-nach mitBfen in England ua*'h der Anzahl (1er beigischen Fluchtlinge aus einfache^ Standen mindestens 15000 Kinder in beigischen Si-hulen sein. Nun sind aber zurzeit in England nur 26 belgische Schulen mit 1220 Schiilern vorhanden. 92 v. H. der in England lebenden beigischen Kinder gehen jetzt auf englisehe Scbnlen, und ««> gibt \lamische Kinder (von wallonischen babe ich es nicht festgestellt), die ihre Muttersprache ganz verlernt hatten nnd nur englisch sprachen. etwas, worauf unwissende Eltern ganz stolz sind. Dutzende von Kin-dern werden spater in Belgieu wieder mit dem ersten Anfang beginnen mussen. Es wiire an d^r Zeit, daB Minister Poulie k einmal den Staatsbeamten, der den Titcl lnspekteur des beigischen Unterrichts in England^ fùhrt, nach Manchester schickt. Die Zeit der Sinekuren muB vorbei sein. phb. Die Riickkebr der gefluchteten Belgier in ihre Heimat nimmt tâglicli zu. Wie wir lioreu, i=t scit ciniger Zeit die Zahl der seit 1914 im Auslande weilenden Belgier, welche in dio Heimat zuruekkPhren wollen, bedculend gestiegen. Die grofie M' hrzahl d«-r in .Frage kommendeu Belgier hat aber noch nicht das 40. Leben.-jahr crreicht. Da> i~l eine Tat sache, die uiumi-wtniffer iiberspheu werden darf. als gerade jetzt die von der Kegienmg im Havre angeordneten ZwangsmaBregein gegen die 18 bis it^ahrigen Belgier, die der Einberufung zu den Waffen nicht Folge leisten, in Anwendnng gebran-hi werden ssoDen. Im iibrigen ist es recht bemerkenswert, dati der Dien^t fût Auéweiskarten im BrUsseler Rathaus und in den Gemeindehâu-strn der Vorstâdte tâglich ungefahr an 200 Karten ausgibt, einmal wegen Wohnungswechsels, anderereeits aber wegen des Zu-zuges. Fiir Briissel allein betràgt disse Zabi neuer Karten tâglich 50 Stiiek. VtranhrortUdi fflr die Schrttfleitiaig: Edgar T. Scbmidt-Paatt, BrûsseL Druclr und Verlag: .Belglscher Kurier* G. m. b. H, Zwelgtilederlassung BrûsseL Mal» die, lebende Pflanze des cchlen KairauH gesehen habe; diese sei ihm aus Konstantinopel gesandt und von ihm in seinem Garten gezogen worden. Wilhelm Quackelbeen, der Arzt bei» kaiserlichen Gesandten Busbcq in Konstantinopel war, hatte, diesen Ka lions in Nikomedien gesammelt. Seifc dieser Zeit hat sich die Pflanze iiber Norddeutsehland und weit daruber hinau» verbreitet und kommt an manchen Gegendéri in Fliissen und Teichen in solchen Massen vor. daB man sie fiir ein inlândisehes Gew&chs halten k<5nnte. DaB aber ihre Heimat einem wàntreren JKlima. angehSrt, obgleich sie, die stréngste WinterkSlte. aushàlt, geht daraus hervor, daB sie bei uns wohl Bliiten treibt, nie aber reife FrUchte triigt. Man nimmt an. die Urheimat des Kalmus sei Indien. In Aegypten wurde der Kal-mus >rwobIriechendes Rohr> oder <-Rohr aus Phônizien» genannt und dienf/- dort zum Râ,uc,hern. Mo»e(t befahl, dem Oel, womit man die, Stiftehtttte und was darin stand, salbte, Kalmus, Myrrhe» ynda.ndere wohlriechende Stoffo zuzusetzen, damit die Luft iieblieh dufte. Da» hohe Lied Salomonis vergleicht den berr-lichen Wue.hs der Geliebt^n mit Kalmus und Cynamen. Wie Plinius erzahlt, bezogen die Rômer ihren Bedarf an Kalmus aus Arabien, wo eine dtireb besonderen Wohlgérueh ausgezeichnetc Art gedieh. Bei ihrfen hieB er «Venuspflanze» und bei den Griechen - Aphroditischer Reigeriv. Beide Vôlker benutzten ihn, wie dies auch von altersher in Indien, Persien und Arabien ge-«ebah, teils zu medizinischen Zwecken. toils zum Bereiten von Liebestrajiken. Zu Anfanp des 16. Jahrhunderts war die Kal-muswirzel bei un sert n Vorfahren noch etwas Seltenes; hielt es doch damais der ,Niimberger Patrizier Anton Tucher der Mtjbe wert, in seinen Bûchera zu vetîeichnen, daB er zwei Lot Kalmus aus Venedig bezogen habe. In Norddeut«chland, na-mentlich tri der Mark Brandenburg und in OstpreuBen, wendet man vielfaeh die Kalmuswurzel als Mittel gegén die vérsehio étmtm Leiden ait: am Pfîngstsbcnd gegraben, soll sie am besteu wirken. Auch îtigfc man Wurzel oder Kalmusblâtter dem B&de-wasser bei, das dann die Gesundheifc des Badenden ungemein kraftigen soll. Die im Friihjahr ge^ammelte Kalmuswurzel, die Im Geschmaek dem lngwer stark ahne.lt, wird auch «ingemaicht u»d uberzuckert oder aus ihr ein wohlschmeckendér, den Ma-geu aaregender nnd stàrkender Likôr bercitet. In Berlin wird die Redensart. < Atrf den Kalmus piepen wir nicht» im Sinne vflo ^Darauf fallen wir nicht heréfri vielfaeh a agewandt. Sie ist «tus der Sprachg der Kinder in die erwachsenen Berliner tibergegangen. Den Kinderu bereitet es seit. jeher zu Pfingsten ein besonders Vergnligen, den Kalmusstengel durch «Piepen> alierhand liebliche Tône zu entlocken. Die haufige Anwendung der erwiibnten Redensart zeugt fur die grofie Bcliebtheit des Êrauches des ^Kalmuâ-Piepens-. Vom Wetterglauben. Das Erscheinêû eine?. von %ielen seit, langeai erwarteten Bûches (Eduard K tt c k, Wetterglaubc in der Ltineburger Heide. 176 Pciten, Verlag von R. Hermès, Hamburg), dessen Druek-legung dttrch den Krieg unterbro'chen wurde, wird mit Freude begriiBt werden. Der grofien Bedeutung des Wetters fiir unser Landvolk, schreibt Heinrich g 0 h fi r e y dariiber in der «Tgl. Rundschau», entsprieht die reiehe Za.hl von Wettermei-nungen, die unter ihm umiaufeu, neben unzutreffenden An-schauungen aùfîerordentlich viele, die einen Niederschlag ach-tungswerter Volksweisheit darstellen und von guter Naturbe-obachtung zeugen. Aber neben dieser treten, wie der Verfas-ser mit Recht nervorbebt, au eh der fromme, kirchliche Sinn des Landmasnes, sein zàhos Festhalten am Ueberlieferten, sein Humor und seine Phantasie, ailes ausgepragte Eigenschaften des nledersSchslsehen Volksgemlites, aus diesen Ueberliefe-rufigen entgegén. Da gibt es Beobaehtung*n und Regeln, die sich auf die élnzêlnen Wochentage. Monate und Jahreszeiten beziéhetn. die besten Sfte- und Pflanzzeiten, da» Geraten von Obst und Honig, das Verhalten der Tiere und Pflanzen bei dro-hendem l'nwetter, auf die Phasen des Mondes und seine Stei lung im Tierkreise, auf Sonne und WeUer, den Sonnenregen, Winde und Wolken, Luftgeflimmer, Nebel, das Gewitter usw. GroÊ ist die Zabi der wohl vielfaeh aus dem Mittelalter btwahr-ten und mit Tagen der Heiligeo vorkniipften Regeln; andere gehen auf alten Planetenglauben, noch wieder andere in das germaniso/he Altertum ztiriick. Auch sonst entha.lt das Buch allerlei Neues, z. B. eino tiberraschende Deutung der Redensart «-das Blâ.ttchen hat sich gowandt», die aus einem gewissen Verhalten der Baumblatter um Johannis erklârt wird. Auch durch die geschickte Bearbeitung des Etoffes, bei dessen Zusammen-bringutig Kiick vôn kundigen Landsléuten aus ailCn Gegenden der Heide unterituUl. "—*■ •la^ch Hcranziehen ahnlieher Ueberlieferungen aus anderen Gegenden Deutschlands wird dio Teilnahme des Lesers lebhaft angeregt. Der Reichtum des Bûches, das sich den friiheren Verôffentlichungen des Verfas-ser- auf diesem Gebiete («Das alte Ba.uemleben der Liineburger Heide», «.Heidjers Tanzmusik^) wiirdig aureiht, und iiber den Kreis der Fachmâxmer nnd der Heidefreunde hina.us seine Leser finden wird, ist geradezu wunderbar; mari siebt, was ein begnadeter Sammler und Forscher noch hente aus dem landlichen Volkstum herauszuholen vermag. Deutsche Sprachinseln in Italien. Die -.'Sette Communi», (sieben Gremeinden), die ihren Namen der hohen Bergterasse zwischen dem Astico und der Brenta, geben, von wo aus die ôsterreichisch-ungarische Offensive heute die italienisehe Ebene bedroht, bestehen aus den Gemeinden Asiago, Rotzo, Roana,, Galliom, Foza, Enego nnd Lusiana. Diese in Oberitalien gelegenen sieben Sprachinseln zahlen insgesamt, ungefahr 25000 Einwohner, es sind die Nachkommen einer alten deut^chen Kolonie, die enfcweder als oêtgotiâchen oder aiemannischen Eroberern ihren Ursprung nahm oder \ on. schwâbischen Abteilungen stammt, die vom rômischen Kaiserreieh hierher .verpflanzt wurden, um das Land gegen EindringHnge zu verteidigen. Der deutsche Dialekt. den die Einwohner yelbst .«Cknbro» nennen, hat sich lange erhalten. ist aber allmahlich der Verwelschung anbekn g«fallen. In Lu^ana und Enego ist dae Deutsche bereits ganz versehwuiidên, wâhrend es sich in Rotzo nnd Roana noch lebendig erhalten hat und gespTOchen wird, freilieh in bereits ftark vOTweîschter Form. Den «sieben Gemeinden» der Provinz Vic^nza, entsprichfc in der Provinz Verona nSrdlich von der Stadt Verona. die deutsche Sprachinsel der Dreizehn Gemeinden (tredici Communi). Auch hier ist der Gebrauch der; deut9chen Sprache nur noeb auf wertige Dôrfer beschrànkt, aber auch da im Aussterben begriffen. Wie die Dialektbe-zeichnung «Cimbro» erkennen laBt, halten sich die Bewohner dieser Sprachinseln selbst fiir Abkommlinge der alten Cim-bern. Doch wird diese Abkunft neuerlich bestritten. Da der gésprochene Diaiekt stark ans Bajuvarischo und Schw&bise he anklingt, so rechtfertigt sich yiel eher die ^Vermutung, daB es, sich hier u® eingewandert^-SchwabeB^baTOielt»

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Dit item is een uitgave in de reeks Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier behorende tot de categorie Oorlogspers. Uitgegeven in Brüssel van 1915 tot 1918.

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