Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier

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s.n. 1916, 14 April. Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier. Geraadpleegd op 29 maart 2024, op https://nieuwsvandegrooteoorlog.hetarchief.be/nl/pid/5h7br8nj0r/
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/.u stimmen, da nach Ansicht, der Yersammlung ein solehes Bureau die Interessen (1er Makler und Kommissionaren schwer schiidigen wiirde. — Der niederlandische Gesandte beim Va-l'ikan wurde vom Papst-e in besonderer Audienz empfangen. — Der Mehrgewinn der Zuckerunternehmen soll in den Nieder-landen mit, 30 v. H. und als Zuschlag in Indien noch mit 10 v. H. besteuert werden. — Fiir Verbesserungen am Palast des Ge-neralgonverneurs von Indien in Baitensorg will man fl. 300 000 von Regieijingsscite aufwenden. Es soll unter anderen vor allem elektrisehe Beleuchtung eingerichtet werden. Aus Berlin und dem Reich. Hindenburgs Dank an die deutschen Verleger. Der deutsche Verlagsbuchhandel hat mehr als eine Million Biicher aus allen ( (ebieten der Unterhaltung und des Wissens dem Gesamtaus-sehnfi zur Verteilnng von Lesestoff im Pekle und in den Lazaretten zur VerfUgung gestellt, von denen aueh ein nicht uner-heblicher Teil den Feldtruppen und Lazaretten des Ostheeres durch Vermittlung des Posener Provinzialausschusses fiir Kriegsbûchereien zugegangen ist. In einein Dankschreiben an den erst.en Vorsteher des Borsenvereins, Geheimrat Siegis-mund, gibt der Direktor der Kaiser-Wilhelm-Bibliçthek. Professer Dr. Poeke, u. a. aueh von einem Schreiben des Generalfeld-marschalls v. Iïindenburg Kenntnis, in dem sieh dieser iiber die Versorgung der Truppen im Felde und in den Lazaretten wie folgt auBert: Mi' besonderer Freude habe ieh gehôrt, daB die von dem •Posener ProvinzialaussehuB fur Kriegsbttchereien mit der DurchfUhrung seiner Aufgaben betraute Kaiser-Wilhelm-Bi-bliothek bei der Versorgung der Feldtruppen und Lazarette des Ostheeres sowohl vom Verlagsbuchhandel, wie aueh von den Verlegern sehr vieler Zeitungen und Zeitschriften aller Art. und in allen Teilen Deutschlands in ausgezeiehneter Weise unterstiitzt v\ ird. Nur durch solche opferwillige Hilfe kann der von der Kriegsbucherei der Kaiser-Wilhelm-Biblio-1hek behufs dauernder und regelmiifiiger Versorgung des Ostheeres mit gutem Lesestoff eingeriehtote Betrieb den zu er-wiinschenden Erfolg haben. Allen Stellen, die in dieser Weise zur Erreichung des gemeinsamen groBeri Zieles mitwirken, mBehte ieh meinen herzliehen Dank zum Ausdruck bringen. v. II inde,nburg, Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber Ost. Dieses Schreiben kann als ein Beweis dafiir angesehen werden, wie notwendig und wOnsehenswert es ist, sic.h bei der Ffirsorgo fiir die Truppen nicht auf die Befriedigung rein mate-rieller Bediirfnisse zu beschriinken, sondern aueh ihren Wiin-schen und Bediirfnissen nach Unterhaltung und geistiger Anregung Rechnung zu tragen. Deshalb wird es mit Freude begriifit werden miissen, daB durch die vom 28. Mai bis 3. Juni stattîindende Reiehsbiïeherwoche weiteren Kreisen Gelegenheit gegeben werden soll, sieh in diesem Sinne zu betatigen. S. Der Berliner Konfektions-Notaussehufî ist einer jener vielen im Kriege erst entstandenen Hilfgvereine, der sieh aus ganz besclieidenen Anfangen heraus zu einer aufierst umfang-reiehen und aufierordentlich segensreiçhen Fiirsorgeorganisa-$ion entwickeit hat. Kurz nach Kriegsausbrueh begrtindet, îiat das Unternelinien, das seine Bureaus, Lager, Zuschneidesale, Stoffausgabe und Warenablieferungsstelle in einem Hause der BtralauerstraBe untergèbraeht hat, unter der Leitung der Gat-tin des preuBisehen llandelsministers, Frau Sydow, Tausenden von Konfektionsarbeiterinnen lohnenden Verdienst verschafft. Wie umfangreich die Geschafte sieh liierbei gestaltet liaben, er-hellt aus folgenden Zahlen. Es wurden z. B. angefertigt: 50 000 Unterhosen, 150 000 Ileiriden, 100 000 Kopfpolster, 100 000 Deekenbezilge, 100 000 Bettlaken, 300 000 Handtiieher, 2J4 Mil-lionen Sandsiicke, 3K- Millionen Patronengfirtèl. An Arbeits-liihnen waren bis Anfang dieses Jahres liber 1 i4 Millionen Mark, an Gehiiltern fiir kaufmiinnische und gewerbliche Angestellte nahezu 200 000 Mark verausgabt worden. Die Zahl der be-schiiftigten Arbeiterinnen betrug zeitweise 2800, zur Zeit noch 2000, die des iibrigen Personal* 92; auBerdem wurden noeh 600 Strickerinnen beschaftigt. Da das Ganze kein gewérbliehes, sondern ein Wohlfahrtsunternehmen ist, so kommt aueh der, wenn aueh geringe Uebersehufi, wiederum den Arbeiterinnen und dem Personal zugute, und zwar durch Verabreiehung von billigen Speisen in der Kantinc — ein kniftiges Mittagessen wird dort fiir 25 Pfennig, eine Tasse Kakao oder Kaffee fur 5 Pfennig verabfolgt — oder durch besondere Spenden, wie z. li. zu Weihnachten, bei welcher Gelegenheit allein 75 000 Mark unter die Arbeiterinnen und Angestellten verteilt wurden. Berlins groBziigige Armenfiirsorge. — Mehr als 6000 Ar-inenpfleger. Die Zahl der in der Armenpflege der Stadt Berlin ehrenamtlich tâtigen Personen hat das seehste Tausend iiber-schritten. Nach dem letzten Berieht fiir das Verwaltungsjahr 1914/15 stieg die Gesamtzahl der stadtischen Armenkommis-sionen von 444 auf 451 und die Zahl der Mitglieder von 5707 auf 6028. Iliervon waren 447 Vorsteher, 4 Vorsteherinnen. 445 Stellvertreter, 4977 Pfleger und 155 Pflegerinnen. Sehr be- schlager» wurde mit den besten Schauspielerkritften verfilmt und in der letzten Sitzung der «Nationalen Liga gegen den Al-kohol» zum ersten Maie abgekurbelt. Wie es scheint, ist es den Filmleitern aucli gelungen, mit bewahrtem Kinogeschick beson-ders aile Greueleinzclheiten der Handlung moglichst kraB und abstoBend darzustellen. Hauptsiichlich die «Delirium tremens-Szenen» sollen aufierst rcalistisch geworden sein. «Man hat», ruft die Pariser Presse aus, «bisher die Verbote miBaehtet und die Ermahnungen in don Zeitungen einfaeh iiberschlafen, iim sieh lieber in unterhaltsamere Artikel zu vertiefen. In Kino aber wird man gehen, und auf Zola wird man lioren . . .» Es icheint fraglich, ob Zola von dieser kiinstlerischen Darstellung seiner Dichtung erbaut. witre. Noch fraglicher aber ist es, ob der gewiinschte Erfolg eintreten wird. Wer die Zeitungser-mahnungen iiberschlug, um zu Unterhaltsamerem iiberzugèhen, kann sieh aueh leicht den Zola-Film verkneifen,, um sieh an leichtfertigeren Filmstiicken zu erfreuen . . . Rache ist sùfi. Tn der «Zeitung der 10. Armee» erzahlt ein Divisionspfarrer folgendes amiisante Geschichtchen ans der alten deutsch-baltisehen Universitiit Dorpat.: In den achtziger Jaliren war Alexander Schmidt. Professor der Medizin, dort Rektor: «Der Blutschmidt», wie die Studenten ihn wegen seiner Forschungen auf dem Gebiet des Blutumlaufs nannten, zeichnete sicli durch .StoBo Strenge aus. Als einmal ein Theologe einen liingeren Urlaub zur Boclizeit der Schwester erbat (die Studenten durften ohne Urlaub die Universitatsstadt nicht verlassen), wurde sein Gesuch wegen der «Nichtigkeit, des Grundes» rundweg abge-schlagen. Aiis dem Bescheid konnte der zukunftige Gottes-streiter heratislesen, daB der angefiihrte Grund nur als Vor-wand angesehen wurde. Das wurmte den braven Jiingling und er sann auf Bâche. Er las in den niiehsten Tagen in der Bibel zufiillig den zweiten Brief St. Paulis an Tirnotheus. Da machte er eine tiberaschende Entdeekung. Sehnell lief er in die Re-daktion der 'Neuen Dorpater Zeitung» und bestellte eine An-zeige mit groBer Schrift, folgenden Wortlauts: «2. Tim. 4, 14—15a.» Die Zeitungleser wurden stutzig: da muBtQ doch etwas Besonderes dahinterstecken! Jeder griff nach dem neuen Testament und las nach: Der Inhalt der Blbelstelle lautet: Alexander, der Sehmied, hat mir viel BOses bewîesen; der Rerr bezahle ihn nach seinen Werken, vor dem htft-e du dich aueh.* merkenswert ist aueh eine Zusauimen.stellung der in der Berliner Armenpflege tâtigen Biirger nach ihren Berufen. Den groBten Teil stellen Handwerker und Gewerbetreibende mit 2041 und Raufleute mit 1016 Mitgliedem. Dann folgen 459 Staats- und Magistratsbeamte, 392 Werkmeister und Gesellen, , 338 Eigenttimer. 286 Oberlehrer, Rektoren und Lehrer, 280 Fa-brikanton, 268 Privatbeamte, 190 Rentner, 151 Gastwirte, 137 Architekten, Ingenieure und Ohemiker, 98 Angehorige verschie-dener Berufe, 01 Apotheker, 58 Aerzte, Tier- und Zahnarzte, 38 Bankbeamte, 21 Kirchen- und Friedhofsbeamte, 10 Geistliche, 5 Redakteure und 4 Reehtsanwillte. Sogar 16 ungelernte Av-beiter finden sieh unter den Mitgliedem der stadtischen Armen-komtnissionen. Ferner waren am Ende des Verwaltungsjahn s 159 Frauen in der Armenpflege tatig. Fast 60 Millionen bei cler Niederbarnimer Rreissparkasse. ' Der jetzt vorliegendo AbschluB der Sparkasse des Kreises Niederbarnim fiir das am 31. Miirz aibgelaufene Rechnungsjahr 1915 weist ein aufierordentlich gUnstiges Ergebnjs auf. Der Einlagenbestand crhohte sieh von 56 601 351 Mark Ende Miirz 1915 auf 59 678 890 Mark Ende Marz 1916, also um mehr als drei Millionen Mark. Die gesamten Einzahlungen der Sparer fiir die Zeit vom 1. April 1915 bis Ende Miirz 1916 beliefen sieh auf 38 387 051 Mark; an Zinsen wurden den Sparern 1 942 334 Mark zugeschrieben, zusarnmen 40 329 385 aMrk, wiihrend die Rtickzalilungen 37 251 385 Mark betrugen. Personaluaehrichten. Generalleutnant Oscar Kopka von Lossow, Ritter der Eisernen Kreuzes 1. Klasse, ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Er war eine vielen Bérlinern bekannte PersSnlichkeit, denn er kottimandierte die 10. Infan-terie-Brigade, die sieh zum nennenswerten Teil aus Berlinern zusammensetzt. (Regimenter 12 und 52). Bei Ausbruch des Krieges erhielt er eine Landwehrbrigade, an deren Spitzo es ihm vergônnt war, an der Befreiung seiner ostpreuBischen Heimat mitzuhelfen. Aus dem Feldezuriickgekehrt, war er Kommandant der benaehbarten Garnison Frankfurt, a. O. — Oberst. a. D. Georg Cardinal v. Widdern, der bekannte Militârschriftsteller, vollendete dieser Tage sein 75. Le-bensjahr. Bereits wiihrend seiner aktiven Dienstzeit widmete sic-h Oberst Cardinal v. Widdern. kriegsgesehichtlichen Studien, die er nach seiner Pensionierung in erhohtem MaBe fortsetzte. In den letzten Jahren hat Cardinal v. Widdern seine Haupt-tiitigkeit der Ostmarkenfrage zugewendet, fiir deren Behand-lung manche Anregung von ihm ausgegangen ist. Die Lage des markisehen Arbeitsmarktes war nach dem Berieht des Verbandes Miirkischer Arbeitsnacliweise fur die Zeit vom 27. Miirz bis 2. April gegeniiber der Vorwoche fast un-veriindert. Wie in der Vorwoche wurden Gilrtnerinnen nach den Vororten verlangt. In der Lederindustrie wurden weibliehe Arbeitskrafte nui- zur Aushilfe verlangt. In der Zigarettenin-dustrie ist gegeniiber der Vorwoche ein Aufsteigen zu bemerken. Die Beschàftigung in Honigfabrikcn war gut. Heimarbeiterin-nen fiir Naharbeiten wurden wenig verlangt. Im Handels-gewerbe war bei gesteigertem Angebot die Nachfrage nach weiblichem Kontorpersonal ungefalir dieselbe geblieben. Dienst-boten wurden weniger nachgefragt als in der Vorwoche. Mitteistandsl'iirsorge in Altona. Dem Schutzverband des Altonaer gewerblichen Mittelstandes gelang es 40 kommunale Vereine, Interessen-Verbiinde und Innungen Altonas zusammen-zusclilieBen zweeks Zeichnung eines Garantiefonds fiir die dafiir bereitzustellenden Mittel. Den Bemiihungen des Oberbiirger-ineisters Sclmackenburg ist. es zu danken, daB 3% Millionen Mark fiir eine Kriegsdarlehenskasse fiir den gewerblichen Mittel-stand in Kiirze bereitgestellt werden. Der Staat, sowie die Provinz gewiihren je 1% Millionen Mark, die Stadt und die Banken je 200 000 Mark und das Altonaische Unierstiitzungs-Institut 100 000 Mark. Altertumsfunde in Bayern. Eine Hohle mit etwa 5000 Qua-dratmefern Bodenflâche wurde auf der JurahOhe zwischen Vel-den, Neuhaus und Hartensteiri von Naturkundigen entdeckt. Von der NUrnberger Naturhi^torischen Gesellschaft wurden vor-laufige Grabungen vorgenommen und dabei Skelettereste von flohlenbaien und -Lowen, die anscheinend in der Diluvialzeit eingeschwemrnt wurden, gefunden. Weitere Grabungen sollen vorgenommen werden. Vom bayerisehen Binnenschiïïahrtswesen. Der auf der Schiffswerft der Firma Uebigati (Ocesden) in Regensburg er-baute neue Dampt'er «D 3» des Bayerisehen Lloyd traf auf seiner ersten Fahrt in Pa.ssau mit zwei Schleppern ein. Das sehmucke groBe Schiff trat dann von hier seine Reise donau-abwarts wieder an. — Die FloBschiffahrt auf dem Main war bis jetzt in gutem Gange. Es wurde nur vorigjiihriges Holz abgeflôfit, da das neue Holz erst in einigen Wochen kommt. Heuer sind bis jetzt 100 FliSBe talwiirts abgegangen. Der Luxus im Gastmahl vergangener Zeiten. Uns wird geschrieben: Die in der gegenwartigen Kriegs-zeit so allgemein notwendig gewordene Einsclirànkunng der GentiBe des Magens und der Kehle gibt AnlaB zu mancherlei lehrreiclien Betrachtungen kulturliistorischer Art. Man hat die Speisezettel vergangener Kriegszeiten in Erinnerung gerufen und auf den hiSchst unwahlerischen Geschmack hingewiesen, zu dem die sonst so gaumenverwohnten Pariser in den Jahren 1870-1871 gezwungen waren. Unser vorziigliches K-Brot ver-lockte mehr als einen fachmânnischen Iiistoriker zum Aus-plaudern von Brotanekdoten, und die Beschlagnahmungen und amtlichen Preisfestsetzungen der verschiedensten Lebens-mittel legen allerlei unterhaltsame Vergleiche mit den Ueber-lieferungen der Vergangenheit nahe. Und wenn man aueh gerne und pflichteifrig den iiberfliissigen, aber ach so schônen Geltisten des Magens und der Kehle die im Interesse der All-gemeinheit gebotenen kleinen Einschrânkungen auferlegt, so ist es doch gestattet, sieh im Geiste an den Seltsamkeiten zu erfreuen, die der Anekdotenschatz aus der Luxusgeschichte der Vergangenheit der naehsptirenden Betrachtung offenbart. Im Mittelalter wandte man den gastlichen Schmauseréien gemein-hin hervorragende Aufmerksamkeit zu. Schon die Speiseriiume an den meisten Hôfen waren mit einem fiir die damaligen Ver-haltnisse iibertriebenen Luxus ausgestattet. Die Verzierungen koniglicher und fiirstlicher Speisesâle bestanden vorzuglieh in einzeln aufgestellten, oft aus Silber getriebenen, kostbar ge-arbeiteten Tafeln, auf denen das goldene Tafelgeschirr in stufenformigen Pyramiden zur Schau gestellt war. Einen selt-samen Gegensatz hierzu bildeten die Biinke, die meist aus gewôhnlichem Holz bestanden. Ganz aufierordentlich war der Luxus, der in der Auswahl der Speisen getrieben wurde. Nattir-lich stand die Speisewahl in engem Zusammenhang mit den jeweiligen Geschmacksverhaltnissen. Unter dem Gefliigel wurde im Mittelalter besonders die G ans geschatzt. Aueh afi man in den vornehmen Hàusern Reiher, Kraniche, Krahen, StSrche, Schwane und Raben. Aufierordentlich war der Verbrauch scharfer auslândischer Ge-wiirze. Der Geschmack an stark riechenden und auf die Zunge fallenden Dingen war so ausgebildet, daB man sogar unter den Mehlteig, womit die Truthilhner gemâstet wurden, Bisam und andere stark rieehende Ingredienzien mischte. Safran und Zucker wurden fast jedem Gericht beigemengt. Aueh die Weine wurden gekocht und auf die mannigfachste Weise kiinstlich gewiirzt. Im 16. Jahrhundert liefi man bei Uebersendung der Ein-ladungen zu einem Gastmahl durch besondere Diener eine Liste der Speisen bekaimtgeben, die auf den Tisch kommen wiirden. Und es galt keineswegs als unschicklieh, wenn die Eingela-denen ihre Witnsehe in diesel ^Jîehnng bekanntmachten. Ge-i esltig w»raa Moti die Mdie bei groBea Gelagen yer- , tilgt, wurden. So gab der Erzblscbof von York im Jnhre 1170 anlaBlich seiner Ernennung ein Festesscn, bei dem 88 Ma=r-ochsen, 6 wilde Stiere, 1004 Schopse, 300 Schweine, 300 Kiilber, *3000 Ganse, 1000 Kapaune, 300 Ferkel, 200 Pfatie, 200 Kraniche, 200 junge Ziegenbiicke, 2000 junge Hiihner, 4000 Tau-ben, 4000 Kaninchen, 4000 Enten, 1000 Wasserreiher, 2^0 Relie, 400 Hirsche und Hirschkiihe und 1500 Wildpretpasteten aufgé-tischt wurden. Zur Ilerrichtung dieses aueh fiir Friedensz.eiien etwas uberreichlich erscheinenden Mailles waren 60 Koche und 1500 Diener erforderiieh. Noeh reicher ^ing es bei dem Leichen-mahlc des Hcrzogs Albrecht von Bayern, im Jahre .1509. zu. Damais erschienen 23 Hauptgerichte und iiber 20 Zwischen-gerichte auf der Tafel, und das Ëssen nahm viele Stunden in Ansprueh. Bei den Gelagen vornehmer Personlichkeiten ver-langte die Sitte, daB aueh die Dienerschaft des Gastgeberi und der Giiste in den Gesinderilumer» durch eine Festmahlzeit er-freut wurden die 10 und noch mehr Gange zahlte. Zu den verschvvenderisehst.en IJebertreibungen aller be-kanntgèwordenen Gelage aber gehôrt der bertihmte Punseh des englischen Admirais Russel. Dieser Mann, den der Kriegs-spe'iscnzettel unserer 'L'âge gewiB in unheilbare Melancholie versetzt haben wiirde, lieB statt der Bowle in einem Garten ein groBès Bassin ausmairern, in das nacheinander folgende Zutaten geschilttet wurden: der Safr von 2300 Zitronen: 4 Tonnen koehendes Wasser; 1200 Flasehen Malagawein; 600 Flaschen Rum; 600 Flaschen Kognak, gémisclu mit Branntweiri; 600 Pfnnd Zucker und 200 zerriebene Muskatniisse. Die Gaste, in«-gesamt 6000 an der Zahl, meist Offiziere und Matrosen von der Flotte des Admirais, safien rings um das Bassin auf erhohten Banken. In dem Bassin fuhr ein als Ganvmed verkleideter kleiner Schiffsjunge auf einem Kahn von Mahagoniholz herum, um aus dem kostbaren Punschteich die ihm entgegengehaltenen Gliiser der Festteilnehmer vollzuschôpfen ... Wissenschaft, Kunst, Technik. Der Tertiatier als Kompouist. Der vierzehtijiihrige Tertianer Hans Ascii, Schiller des Werner-Siemens-Realgynniasiums in Berlin, hat einen Marsch komponiert. den er dem Zaren Ferdinand von Bulgarien widmete und iibersandte. Das Musik-stiick wurde aucli bei einer Auffiihrung freiwilliger Kriegshilfe gespielt. Dem jungen Mann ist im Auftrage des Zaren Ferdinand ein sehr inerkennendes Dankschreiben zugegangen. Brahins-Klinger — mit Liehtbildern. Im konigliehen Scliauspielhaus zu Dresden wurde in einer Mittagsvorstellung zum erstenmal in Deutschland ein Lichtbilderkonzert gegeben, das Musik von Joli. Brahms mit Max Klingers Radierungen in kiinstlerisch fesselnder Vereinigung vorfiihrte und grofien Erfolg hatte. Mitwirkende waren die kiJnigliehe Kapelle unter Fritz. Reinors Leitung, Magdalena Seebe, Friedrich Plaschke und der Hofopernchor unter Leitung von Karl Pembaur. _ Den Vortrag iiber Brahms und Klinger (mit Liehtbildern) Jiielt Hofschau-spieler Walter Bruno Iltz. Ein poinisches Muséum in Warschau. Die Warschauer Stadtverwaltung hat nunmehr das provisorische Règlement des polnischen Muséums in Warschau genehmigt. Die \rerwaltung des Muséums besteht aus dem Direktor und dem Beirat. Zum Direktor wurde Bronislaw Gembarzewski berufen. Eine neue Kraft- und Lichtquelle. Das < Neue Wiener Tag-blatt» veroffentlicht eine aufsehenerregende Mitteilung iiber die Herstellung eines neuen e 1 e k t r i s e lien Eléments, das dem Budapester Chemiker Dr. Just, dem Erfinder der Wolf-ramlampe, gelungen sein soll. Das Elément liât angeblieh Eisen- und Kohlenelektrodci:. der Elektrolyt soll eine orga-nisehe Substanz sein und die Éigentiimlichkeit haben, daB seine vollstiindige Régénération dui'cli den Luftsauerstoff in ganz kurzer Zeit. erfolgt. Bei zweihundert Quadratzentimeter Elektrodenoberflâche wird angeblich eine Stromstarke von fiinf bis sechs Ampère bei einer Spannung von 25 Volt erzeugt. Bei den Versuchen seien einer Zelle 100 Watt vier Stunden lang entnommen, und die Régénération erfolgte binrien einer halben Stunde vollsUndig. Da das Element eine ebens'o billige Kraft-wie Lichtquelle darstelle, erwartet das Blatt eine Révolution auf dem Gebiete der Beleuchtungs- und Kraftanlagen, besonders aueh bei den Elektromobilen. Fachleute halten die Erfin-dung fiir durchaus moglieh und den Erfindimgsgedanken in der Luft liegend. Der Elektrolyt sei vermutlich eine durch hoeh-periodische Wechselstrome zerriitete organische Substanz. Ueber die Rechtsannahernng unter den Zentralmachten bringt die «Wirtsehaftszeitung der Zentralmachte», das offi-zielle Organ des Deutsch-Oesterreichisch-Ungarischen Wirt-sehaftsverbandes (Berlin W. 35, am Karlsbad 16), in Form einer besonderen Juristennummer eine Reihe interessanter Ausfiih-rungen hervorragender Rechtsgelehrter iiber das Problem, wie eine Annâherung der Gesetzgebung der verbiindeten Reiche zu erzielen ist. Geheimrat K o h l e r, der Meister internationaler Rechtsvergleichung, der Staatsreclitslehrer Paul L a b a n d . Regieihingsrat Dr. B r u c k vom Reichsaufsichtsamt fiir deutsche Privatversicherung,Patentanwalt Alexander Lang auf deutsche Seite, Wirkl. Geheimrat Exzellenz Pattai, der friiherc Président des osterreichischen Abgeordnetenhauses, der Wiener Universitatsprofessor S p e r 1, Ratssekretâr Dr. Gustav F u c h s und Professor Landesberger, der Prasident der Anglo-Oesterreichisclien Bank, auf ôsterreichischer Seite veroffent-lichen darin intéressante Ausfiihrungen iiber die Môglichkeiten der Annâherung und Gesetzgebung und Rechtsspreehimg. Zum gleichen Thema àuBert sieh aus Ungam der Budapester Universitatsprofessor Dr. Gustav S z a s z y - S c h w a r t z. Im tiir-kischen Teil schreibt Universitatsprofessor Dr. Hatscheck, Gottingen, iiber das freie Zollrecht, der^Tiirkei. Am Hamburgischen Kolonialinstitut werden im Sommer-semester 1916 nicht weniger als 102 Vorlesungen und Uebun-gen auf folgenden Gebieten abgehalten: Geschichte, Rechts-und Staatswissenschaften, Kolonialwirtschaft und Naturwis-senschaften, Landes- und Vôlkerkunde, Spraehen sowie Unter-richt in technischen Hilfsfâchern und 111 korperlichen Uebun-gen. Hierunter sind 8 Vorlesungen und 11 Sprachkurse iiber den islamischen Orient und den Balkan eingerichtet worden, iiber die demnachst eine besondere Ankiindigung erfolgt. Das Kolonialinstitut bietet Kaufleuten Gelegenheit, sieh in ihrem Berufe besonders fur Uebersee weiterzubilden. Fiir Landwirte, die nach Uebersee gehen wollen, ist ein besonderer vier-semestriger Studienplan aufgestellt. Fiir Beamte sind die Studienplane unter Beriicksichtigung der Verhaltnisse der ein-zelnen Kolonien festgesetzt. Im iibrigen konnen unter Beriicksichtigung besonderer Bediirfnisse mit dem Vorsitzenden des Professorenrats und den Fastprofessoren besondere Studienplane aufgestellt werden. Gute Kriegsschriften fur Volksbiichereien. Der preuBische Kultusministcr Dr. v. Trott zu Solz befurwortete in einem Er-lafi an die Schulabteilungen der Regierungen die Anschaffung von guten Kriegsschriften fiir die Volksbiichereien. Wiihrend des Krieges ist eine groBere Zahl von Biichern und Schriften. erschienen, die geeignet sind, das Verstândnis fiir die Bedeutung und die mannigfachen Beziehungen dieses Krieges zu vertiefen und die sittliehen und religiôsen Kriifte. die sieh in dem opfer-reichen Kampf fiir das Vaterland geot'fenbart haben, zu erhalteD und zu stiirken. Der Unterrichtsminister nimmt an. daB solche Veroffentlichungen aueh bei den Ankaufen fiir die Volksbiichereien und besonders aueh bei der Verwendung der von dem Minister iiberwiesenen Mittel berucksichtigt werden, um ihre Verbreitung zu fiirdern und ihren EinfluB auf das geistige Leben der Zeit zu steigern. Zugleich ist es aber gerade aueh in der Gegenwart erforderiieh. im Hinblick auf die Aufgabe der Volksbiichereien, unserm Volke die edelsten und besten Erzeugnisse der Literatur nahe zu bringen, und auf Grund sorg-fiiltiger ^aehlicher Priifung von den Volksbiichereien ailes fern zu haften, was fiir ihre Zweeke nicht geeignet ist.

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Dit item is een uitgave in de reeks Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier behorende tot de categorie Oorlogspers. Uitgegeven in Brüssel van 1915 tot 1918.

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