Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier

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s.n. 1916, 29 Mei. Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier. Geraadpleegd op 29 maart 2024, op https://nieuwsvandegrooteoorlog.hetarchief.be/nl/pid/sj19k47502/
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zetgt worden; der AuSschuB wird so viel wie mOglich fitr die Schulldndersuppe und die iibrigen Bediirftigen tun und ihnen Lebensmittel zu sehr ermâBigten Preisen liefern; rten Landleuten wird es in Zukunft gestattet, ihre Schweine zu Hause 7.u schlachten; von jetzt ab wird an die versorgungs-berechtigte Beviilkerung monatlich 1% Pfund Zuckér pro Per-son abgegeben; desgleichen ist auch die Zuckerversorgung zum Einmachen von Obst sicher gesteilt. phb. Miicliversorgung der Provinz Namur. Mehr als 400 T.andwirte und Milchbauern von Namur, St. Servatius und Jambes haben sich bei dem besonderen Kontrolldienst cinschreiben lassen, wodurch ihnen gestattet wird, filr ihr Vieh eine Ergan-zungsration an Trockenfutter zu erhalten. Diese filr den Ge-sundbeitszustand der Tierc so wichtige Uéberwachung wird von dem Tierarzt Marcq besorgt. Der ehemische Kontrolldienst und die bakteriologische ITntersuchung der von diesen Land-lc-uten gelieferten ^ilch tibemimmt Professor Palmans von der Hochscluile in Gemblocrs. Die einzclnen Distriktsinspektorefi werden demniiehst erneut werden* Ibnen liegt in erstcr Linie die Ueberwachung des Melkens, des Transportes und des Milch-f verkaufs ob. Das Laboratorium ist nach den neuesten Me-thoden eingerichtet worden. Die neue Organisation ist eine der ersten. die in der Provinz von der standigen Milchkommission geschaffen wurde. v. Aus Luttich. Die bevorstehende Umgestaltung des lïni-versitiitsplatzes bildet den allgemeinen Gesprachsstoff der Stadt. Zurzeit liegen nieht weniger als 15 Projekte vor, von ileneo 12 von der Veroinigung belgischer Arçhtitekten und drei von der Stadtischen Teehniseben Abteilung ausgearbeitet wur-den. Der Ingénieur Blondek mOchte den Kathedralplatz mit dem Universitatsplatz durch eine breite Allee verbunden sehen, wodurch auch gleichzeitig die zahlreichen schmutzigen und hù'chst gesundheitSschâdlichen Sackgassen dieses Yiertels ver-schwinden wiirden. Nach den vorliegenden Pliinen werden an-nahernd 2 Millionen Franken filr die Eiiteignung von Grund-stiicken und Hâusern verausgabt werden miissen. WHhrend einigg Projekte nur eine 15 Meter breite StraBe bea.bsichtigen, bezwecken andere wieder. die StraBe auf 25 Meter zu verbreitern und einen mit Baumeri bepflanzten Boulevard anzulegen. Allem Anschein nach wird der jetzige Universitatsplatz um 8 Meter zuriickverlegt werden. Es soll dann gipiehzeitig auch ein Studentenhpim. ein Biirsenlokal und. . . . ein Wallonisches Theater errichtet werden. phb.' Viehfutterverteilung in weidearmen Gegenden. Die Bauern in den sandreichen Gegenden sind in ganz besonders scliwieriger Lage, was die Beschaffung von GrUnfutter fiir ihr Vich angeht. Es fehlt ihnen sowohl an Weidegriinden, als an frischem Futter. Man hat ihnen daher den UeberfluB an Kleie und Maiskuchen aus den anderen Provinzen zur Verftigung ge-stellt. _ AuBerdem wurde denjenigen Gemeifiden, in>denen Maul-und KlaUenseuche herrscht, eine Erganzungsmenge an Kleie tiberwiesen. Aus Berlin und dem Reich. Neue Mitglieder der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Der Kaiser hat die von dem Senate der Kaiser-Wilhelm-Gesellsehaft, zur Fiirderung der Wissenschaften beschlossene Aufnahme des '''eneraldirektors Reinhold Becker in Crefeld, des Kommer-zienrats Dr.-Ing. Karl Duttenhofer in Berlin und des Kommerzienrats Friedrich Henkel in Diisseldorf als Mitglieder der Kaiser-Wilhelm-Gesellsehaft bestatigt. Fiir 10 Millionen Mark Slriekwolle verarbeitet. Dem Kriegs-ausse.hu f.i fiir war un- Unterkleidung sind, wie bekannt, seit Scptember vorigen .lahres aus den Bestanden des Kriegsmi-nisteriums griifiere Mengen Slriekwolle mit der Bestimmung zur Verfijgung gesteilt worden, arbeitslose und bedtirftige Frauen mit, dem Stricken von Socken fiir die Heeresverwal-tnng zu beschaftigen. Bis zum 21. Mai d. Js. ist durch Ver-miitelung der Territorialdelegierten Strickwolle im Gesamt-betrage von zehn Millionen Mark verausgabt worden. Tiïrkisclier Besuch ira Get'angenenlager bei Zossen. Die tiirkischen Kammerdeputierten begaben sich nach Zossen, um das Lager der dort untergebrachten Kriegsgefangenen zu be-suchen. Sie weilten besonders in den fiir die Gefangenen mo-hammedanischen Glanbens eingerichteten Abteilungén. Da der Freitag den Bekennern des Tslams bekanntlich geheiligt ist, so wurde fiir diese Kriegsgefangenen der Besuch der osmani-schen Abgeordneten zu einem doppelten Ereignis. Von Berlin begeben sich die Abgeordneten zuniichst nach Miinchen. Von Mtinchen werden sie eine der Kruppschen Unternehmungen im rheinisch-westfalischen Industriegebiet besuchen-, sodanri einer Einladung der Stadt Bremen Folge leisten und von dort nach Dresden fahren, wohin sic ebenfalls eingeladen worden sind. Von Dresden treten sie iiber Wien und Budapest die Rtlck-reise an. Der tiirkische Generalkonsul in Berlin, Exzellenz L u t f i Bei, bereist gegenwiirtig zu industriell-gewerblïchen Studienzwecken Deutschland. Der Generalkonsul hat zuerst einer Einladung der Wirkwaren-Fabrikanten von Ohemnitz und Umgebung Folge geleistet und eine grftfiére Reiho dortiger industrieller Betri^be sowîe die stSdt«ichen Anlagen beslcli-tigt.lin Flugzeug zur Silberhochzeitsfeier. Auf dem Luftwege begaben sich diêser Tage zur Teilnahme an der Silberhochzeitsfeier des Direktors Brtining in Hubertusmiihle bei Eberswalde zwei Hochzeitsgiiste, die auf dem Flugplatz in Johannisthal bei Berlin aufgestiegen waren. Sie erreicliten nach kurzer Luftreise piinktlich ihr Ziel. Die Einwohnerschaft der benachbarten Orte Schôpfurth und Steinfurth, die die Ankommlinge in der Luft bereits bemerkt hatten, war nicht wenig erstaunt, als sie nach der Landung den Zweck der Fahrt erfuhr, und bereitete den seltenen Gitsten lebhafte Huldigungen. Die Ernteflachenerhebung dieses Jahres. Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung eine Bekanntmaehung iiber eine Ernte-fliichenerhebung erlassen, nach der vorn 1. bis 20. Juni des Jahres die Ernteflachen beim feklmafiigen Anbau festgestellt werden sollen. Bereits im vergangenen Jahre war eine solche Erhebung vorgenommen, die diesjahrige ist aber weiter aus-gedehnt als die des letzten Jahres, und zwar auf Hillsenfruchte, Oelfriichte, Gespinstpflanzen, ZuckerrUben, Futterriiben, Gemiise und Futterpflanzen. Fiir die Aufstellung des Wirtschaftsplans ist es naturgemjiC von grOBerer Bedeutung, so friih wie mOglieh einen zahlenmilBigen Ueberblick iiber das zu erwartende Emte-ergebnis zu erhalten. Auf Grund der ermittelten Anbauflachen wird spilter, und zwar jedenfalls in der zweiten Hiilfte des Juli, von Sachverstandigen eine mSglichst genaue Schiltzung des Mindestertrages fiir den Hektar vorgenommen werden, nachdem sich die Sachverstandigen schon vorher an Ort. und Stelle iiber den Stand der Saaten unterrichtet, haben. Die Erfahrungen des vergangenen Jahres haben gezeigt, dafi Ernteschiitzungen auf einer solchen Grundlage ein sehr gutes Ergebnis zu bringen ver-mogen. Denn es stellte sich heraus, daB dem tatsiichlichen Ernteertrag an Brotgetreide die Ernteschîitzung sehr viel nshpr kam als Sie Bestandsaufnahme nach der Ernte, bei dV>r die Schiltzung nahezu ausschlieBlich sich auf ungedroschenes Ge-treide erstreckte. Da die diesjahrige Ernteschatzung auch die Erfahrungen der vorjilhrigen verwerten kann, laBt sich an-nehmen, daB dabei ein zuverliissiges und zugleich sehr erfreu-liches Ergebnis erreicht werden wird. Heiteres aus dem Hôrsaale. In der «Frankfurter Universi-tatszeitung» wird erzahlt: Ein Dozent fiir Volkswirschaft fiihrte einst. im Kolleg aus: «Wir haben also die Erscheinung, daB bei wilden Vôlkern im Gegensatz zu den Kulturnationen dort die Manner in der Ueberzahl sind» und fiigte scherzhaft bei: «Damen, die also nicht unter die Haube kommen, kOnn-ten dort vielleicht einmal ihr Gliick versuchen.» Diese Scherz-bemerkung wurde allseits, auch bei den Horerinnen, mit Hei-terkeit aufgenommen. Nur eine glaubte hiergegen demonstrie-ren zu, miissen, indem sie ostentativ aufstand, ungehOrig ge-riiuschvoll ihre Sachen zusammenpackte und nicht minder laut, auffUllig und stiirond den Horsaal verliefi. Der Dozent liest in Rtihe den begonnenen Satz zu Ende und als er fertig, zieht er dio Uhr und ruft der Scheidenden an der Tiir nach: <Sie miissen sich sehr beeilen, mein Friiulein, wenn Sie den Abend-ExpreB mit den AnschluBdampfern in Triest noch er-reichen wollen! Ich empfehle Ihnen auch, Ihre Reise nach dem Westen Afrikas zu riehten, wo der MannerUberschuB am grijBten ist.» — Brausendes Gelâchter fiillte den Saal. Gluckliches Konigsberg! In der Konigsberger Stadtver-ordnetenversammlung betonte Oberbiirgermeister Koerte, daC Konigsberg unter allen Stadten des Reiches hinSichtlich der Versorgung mit Nahrungsmitteln, namentlich mit Fleiseh, am besten dastehe, Ein neues Mittel zum Treiben vou Pflauzen. Der bekannte Botaniker Professor Molisch hat ktlrzlich der Wiener Akademië der Wissenschaften eine Arbeit vorgelegt, aus der hervorgeht, daB man Azetylen mit Erfolg zum Treiben von Pflanzen verwenden kann. Die betreffande Arbeil stammt von Dr. Weber, und wurde im Pflanzen-phvsiologiSchen Institut der IJniversitât Graz ausgel'iihrt. So zeig^en die Versuehe an Svringa (Flieder) und Tilia (Linde), daB durch 48-stiindigen Aufenthalt in mit Azetylen stark verunreinigter Luft die Ruheperiode abgekiirzt wurde. Die Azetylenmethode dtirfte sich infolge der ausgezeichneten Wirkung und infolge ihrer Einfachheit sehr wohl zur praktischen Ycrwendung eig-nen. Aus dem Schwarzwald. In den Schwarzwaldtalern reifén die Kirschen aus und mit der Einte der Friihkirschen dtirfte in den naehsten Tagen begonnen werden. Nach den vorliegenden Berichten aus dem Biihler-, Acher- und Renchlal. aus dem Kinzigtal und aus den Tiiiern des Miltelschwarzwaldes ist mit einer reichen Kirschenernte zu rechnen, die die letztjâhrige noch iibertreffen wird. Auch auf eine iippige Beerenernte darf man rechnen. Vor allem gibt es heuer wieder vieie Erdbeeren; die ersten Erdbeeren wurden schon dieser Tage auf den Markt gebracht. Da. die Beeren jedoch bei dem fortwiihrenden sonnigen Wet.ter jetzt sehr rasch ausreifen, so diirfte schon in den allernâchsten Tagen das Angebot grôBer werden und ein allmiijdicher Preisrttckgang eintreten. Eine Vollerntc verspre-chen Johannis- und StaChelbeeren. Auch die Friichteansàtze bei den Ilimbeeren und Heidelbeeren, sowie bei den Walderd-beeren sind dieses Jahr ungew6hnlich reichlich, so daB diese Frtlchte wieder mnnclir-n Familîen 1m Schwarzwald und antfer-wârts lohnenden Erwerb bringen dtirften. Apfel- und BÎTn-biiume, Zwetschgen- und Pflaumenbaume stehen gleichfalls in den meisten Schwarzwaldgegenden vielversprechend da und man darf, sofern wir von Unwetter verschont, bleiben. heuer auf eihen wirklieh reichen Obstsegen rechnen. In voiler Pracht stehen gegenwiirtig Wiesen und Weiden. Der Graswnchs wuvde durch das wechselnd feuchte und trockene, dabei stets recht warme Wetter auBerordentlich gefordert. Beinahe im gan-zen Schwarzwald hat der Viehauftrieb begonnen. Dabei liiBt sich eine steigende Besehickung der Fohlen- und Jungvieh-weiden tiberall feststellen. In unseren hochsten Berganlagen, am Feldberg, Belchen und Herzogenhorn. schmilzt jetzt der letzte Winterschnce rasch zusammen. Nur die geschiitzten 'Nordhiinge der Bprgztige zeigen noch geringe Schneereste. Vermischtes. Der achizehnjahrige Hauptînann. Eine Todesanzeige in çnglischen Bliittern ist bezeiclmend fiir den Offiziersmangel im englischen Heere. Danach hat ein lSjahriger Hauptmann namens Ferguson vorn Regiment <tRoval Scots» ktlrzlich seinen Tod auf dem Schlaehtfekle gefunden.» Ferguson hatte eine auBergewohnlich schnelle Lanfbahn durchgemaeht. 1914 Un-terleutnant, wurde er im Mai 1915 zum Oberleutnant befiirdert uncl erhielt, 191fi das Hauptmannspatent. Die prophetische Quelle. Nachdem die prophetische Ge-miiter Frankreiçhs im Menschcn- und Tierreich sowie auf dem Gebiete der leblosen Gegenstande bereits ailes behandelt haben, was ihnen als Material zur sinnreichen Zusammensetzung mystischer Kriegsprophezeiungen geeignet erschien, wurde in diesen Tagen wieder etwas ganz Neue'; en'tdeckt, namlich eine Quelle, deren Wasserlauf sich prophetisch deuten lassen soll. Yon diespr Quelle, die in einem Wald in Sfidfrankreich in der N.'ihe einer kleinen Gemeinde entspringt, behauptet der Gaulois, daB sie bereits von Jeanne d'Are besucht sei, und daB das SchiachtroB der Heldenjungfrau aus dem Quellwaaser getrunken habe. Bald darauf aber hOrte das Wasser auf zu fliefien, und die Quelle blieb trocken bis zum Jahre 1871. Drei Monate vor dem FriedensschluB aber begann wieder das Wasser zu flieBen, und es floB, bis der Friède unterzeichnet war, um dann wieder zu versiegen. Jetzt aber begann die Quelle auf einmal von neuem dahin zu platschern, und es hofft in Frankreich mehr als ein glàubiges GemUt, daB auch diesmal wieder drei Monate nach diésem Ereignis der Friede abge-schlos^en werden wird. Poslbestellung vorn i'alirenden Zuge. Neuerdings ist m Amerika eine Erfindung ausgeprobt worden, die hOchstwahr-scheinlich eine groBe Bedeutung erlangcn wird, da sie eine vtillige Postbeforderung, das heiBt, eine Einnahme und mus-gabe vom fahrenden Zuge aus ermoglicht. Auf den Stationen sind zu diesem Zweck besondore Anlagen geschaffen worden. Zunachst lâuft an einer Stelle eine etwa 50 Meter lange, aus Planken erbaute Holzbahn an der AuBenseite der Schienpn ent-lang, sie ist zur Aufnahme der PostsUcke aus dem Zuge be-stimmt. Ueber ihr sind mehrere Galgen errichtet, an denen die vom Zuge aufzunehmenden Postsiicke hangen. Nahert sich ein Zug dieser Stelle, dann lOst ein an den Schienen angebrachter Anschlag ganz' automatisch einen Mechanismus im Postwagen des Zuges aus, der eine Tttr iiffnet und einen Trichter nacli auBen schiebt, in dem die Postsàcke liegen. Der Trichter hat einen Schrâg nach unter geneigten Boden, so daû die Postsiicke nach auBen auf die Auffangbahn gleiten und dort nacli kurzem Schleifen liegen bleiben. Sobald die Sacke heraus sind, zieht sich automatisch der Trichter wieder in den Wagen zurtick tûid die TUr schlieBt. sich. Gleichzeitig mit diesem Vor-gang tritt die Auffangvorrichtung in Tiitigkeit. Eine zweite Tiir offnet sich und schwebt einen rechenartigen, mit. gekriimm-ten Gliedern versehenen Auffangarm heraus, der die han-genden Postsàcke von dem Galgen abstreift, ergreift. und in das innere des Wagens befordert. Nach vollj^rachter Arbeit, klappt der Arm wieder zurUck und die Tiir schlieBt sich. Die Vorrich-tung ist imstande, vom fahrenden Zuge aus eine Anzahl Post-beutel sowohl aus- wie einzuladen; die Probefahrten haben er-geben, daB bei einer Zuggeschwindigkeit von 80—90 Kilo-meter pro Stunde auf einer Station Postsachen im Gewicht von iiber 7 Zentnern aus- und eingeladen werden konnten. Der groBe Vorteil der Einrichtung liegt darin, daB der ganze Be-trieb automatisch nur von dèr Achse des fahrenden Zuges in Tâtigkeit gesetzt werden kann, daB also kein Beamter dabei notig ist und demgemHB auch nicht in Gefahr kommen kann. In Amerika, sind auf der Bahnstrecke von Chicago nach St. Louis schon ungetahr 100 Stationen mit dieser Einrichtung versehen worden und es ist, kein Zweifel, daB sie in der Folge-zeit auch in Europa, zur Ycrwendung gelangen und sich ver-breiten wird. Veraotwortlich fur die Schriîtleitung: Edgar y. Schmidt-Pault, Brûs^aL Dnick und Verlag: ,Belgîscher Kurier" O. m. b. fi, Zweîgnlederlassung Brflssel. Grund um die SchluBfolge zu ziehen, daB die Wallonen von einer anderen Rasse als die Flamen stammen. Ihre Vater waren Germanen, wie die Vorfahren aller alten Bewohner Bel-giens und "ihre gegenwiirtige Sprache ist ebenso fremden Ur-•sprungs wie das franzosisch das jetzt bei den gebildeten Leuten in Flandern gesprochen wird. Kurz nach der Verbannung der lateinischen Sprache tauclite sie wieder auf, nicht als Umgangs-sprache, sondern als literarische Sprache. Wiihrend mehrerer Jahrhunderte wurden die offentlichen Akten auf lateinisch ver-faBt und Kirche wie Regierung bedienten sich ihrer. Sic geriet aber mehr oder weniger in Verfall und eine neue Sprache, die romanische Sprache, ging aus ihr hervor. Durch die zahlreichen Kloster, die an der Maas und der Sambre, in den Provinzen Namur und Ilennegau gestiftet wurden, dehnte sich nun die romanische Sprache in jenen Gegenden Belgiens aus, wo die Bevôlkerung germanischen Ursprungs war. Und diese romanische Sprache ist zu dem heutigen wallonischen Dialekte aus-geartet. Aber trotzdem die Wallonen kein flamisch sprecheri. so stammen sie dennoch von derselben Rasse wie die Flamen und sind wie diese germanischer Abstammung. J. J. R. Pauline Ulrich gestorben. Wie aus Dresden telegraphieri wird, ist in der heutigen Nacht die beriihmte Tragodin Pauline Ulrich in ihrer zu Loschwitz belegenen Wohnung gestorben. Pauline Ulrich war am 19. Dezeraber 1835 in Berlin geboren. Im Alter von 15 Jahren ging sie zur Biihne und wirkte 50 Jahre lang am Dresdener Hoftheater. Theodor Fontane hat von ihr behauptet, daB es seit der Ristori und Rossi keine so groBe Tragodin wie die Ulrich gegeben habe. Sie hat als Lehrerin der dramatischen Kunst eine auBerordentlich erfolgreiche TUtig-keit in Dresden ausgetibt und wurde als erste Frau zum kOnig-lich siichsischen Professor ernannt. England, der Friedensengel. Eine hollandischc Zeitung brachte vor nicht langer Zeit einen ausfilhrlichen Bericht iiber einen Vortrag, den einer der «begabtesten und vorziiglichsten» englischen Journalisten, J. L. Garvin, der Hauptschriftleiter des «Observer», vor dem National Libéral Club in London-. unter groBem Beifall gelialten hatte. In diesem Vortrag wurde England als die groBe Friedensmacht der Welt, gefeiert und, versteht sich. zu Deutschland, dem Lande des Militarismus, in vorteil-hafton Gegensatz gebracht. Unter . sprach der Redner Ua Watt: ^ vwtwUMi Awhl lehren, daB Kriegfiihren in Wahrlieit keinen Vorteil bringen kann.» Zu diesem Wort gibt eine hollândische Wochenschrift, die die Wahrheit nicht in politischen Schlagworterbttchern, sondern in den Tatsachen der Geschichte sucht, einen grausam niichternen Kommentar. Was den Krieg als «unrentables Ge-schaft» anlange, so kônne England allerdings aus griindlicher Erfahrung reden. Denn dieses Land des Friedens habe in den letzten 7ti Jahren nicht weniiger als 41 Kriege und militarische Expeditionen unternommen. Mit welchen geschiiftlichen Er-folgen, kônne die folgende Liste dieser Fnternehmungen er-ziihlen:Kriegsunternehmung gegen RuBland 1854: ., Afghanistan 1838, 1840, 1878; .. China .1841, 1848, 1856. 1860: .. die Shiks 1845, 1848; die Kaffern 1845, 1851, 1877; .. Birma 1850, 1852, 1885: .. Englisch-Indien 1857, 1860, 1863, 1864,1868,1869,1890,1895,1897; „ die Ashantis 1864, 1873, 1896: „ Abessynien 1867; „ Persien 1852; „ die Zultis 1878; „ die Basutos 1879; „ Aegypten 1852: Sudan 1894, 1896, 1899-„ Sansibar 1890; ., die Matabelen 1894; „ „ Siidafrika 1881, 1899; „ „ Deutschland 1914. Wir geben unseren Feinden das sicherlich nicht schwere Rechenexempel auf, die Zahl der von dem «-militaristischen» Deutschland im gleichen Zeitraume unternommenen Kriegs-unternehmungen hiergegen zu stellen — von den Veranlassun-gen und den Zielen dieser deutschen und englischen Kriege zu schweigen! Man wird danach vermutlich auch exakt mathe-matisch feststellen konnen, wer :der Freund der SchWachen und der Besc.hutzer der kleinen Volker.-.- gewesen ist. Wie lange dauert ein Augenblick? Taglich und stundlich kann man im Gesprâch Redensarten hOren, wie: <Ach bitte, einen UigenblicK Geduld», «Ich gehe nur auf einen Augenblick hinunter», «Nun ist der ersehnte Augenblick gekommen» usw. Ulute zu tibertreiben, daif diwwr obligmvo Aogrobilck ais pin yOllig «nbegrenirten Zéitraum bwçichnet jfercwo, dw zuu , mindesten nie das ist, was sein Name eigentlich besagt. Die Lange dieses gesellschaftsoffizicllen Augenblicks schwankt zwisclien einigen Minuten und mehreren Stunden. Jedenfalls geht dio gesamte Mensehheit mit, dem Begriffe des Augenblicks voll unverantwortlicher Willkiir um und selbst Schiller gibt darin durchaus kein besseres Beispiel mit dem Wort: «Ein Augenblick gelebt im Paradiese, ist nicht zu teuer mit dem Tod gebiiBt.» Und doch ist die Bestimmung der wirk-lichen Dauer eines Augenblicks schon in dem Worte selbst angedeutet: er wahrt so lange, als das Auf- und Nieder-schlagen der Lider bei einem raschen Blick, ist also die Zeit eines Blinzelns. Nun wiiro noch die Frage zu stellen: LiiBt sich die Zeitdauer eines solchen Blinzelns messen und genau berechnen'i' In einer physiologischen Zeitschrift waren vor einiger Zeit wissensehat'tlich genaue Berechnungen aufgestellt, die mittels eines besonders fein konstruierten Instrumentes gewonnen wurden. Die Dauer eines Augenblicks gelangt selbst dem aufmerksamsten Beobachter nur selten zum Be-wuBtsein, weil das, was wir mit einem solchen kurzen Blin-zeln sehen, auf der Netzhaut sich noch langere Zeit bemerk-bar macht, nachdem die Lider schon wieder geschlossen sind. Das Aufschlagen und SchlieBen der Lider hat aber versehie-dene Ursachen, es kann mit. BewnBtsein, also willkiirlich, aus-gefiihrt werden, oder auch die Wirkung eines Reflexes unse-rer Nerven -sein. Je nachdem nun diese Bewegung willkiirlich oder reflektorisch erfolgt, ist ihre Schnelligkeit groBer oder geringer. Sie betriigt beim Heben des Augenlides ein Fiinftel bis hochstens ein Drittel einer Seknnde und nimmt beim Sen-ken npch geringere Zeit, namlich von einem Zehntel bis zum Vierzehntel einer Sekunde in Anspruch. lnnerlialb des Sechzigstels einer Minute vermag sich also miser Auge zwei-bis dreimal zu ijffnen und zu schlieBen. Indessen schwankt diese Zeitbestimmung in kleinem Umfange doch noch, weil die haufige Wiederholung dieses Vorganges, allerlei iiuBere Reize, die Einwirkung feiner elektrischer Striime, Luftbewegung und dergleichen das Lidheben und -senken sehr unregelmiifiig ge-stalten. Man kann sich abér immerhin mit der Erkenntnis be-gniigen, daB ein «Augenblick» durchschnittlich etwa eine Drittelsekuride ausmacht, wenn auch diese Erkenntnis selbst den unleidlichsten Pediinten nfcht. dazu veranlassen wird, die Konsequenzen filr die Anwendung der eimal eingebiirgerten Redensart ' Bitte einen Augenblick» von nun an eigensinnig mit dem Chronometer in der Hand zu ziehen. _ -■ - r \

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Dit item is een uitgave in de reeks Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier behorende tot de categorie Oorlogspers. Uitgegeven in Brüssel van 1915 tot 1918.

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