Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier

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s.n. 1916, 19 April. Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier. Geraadpleegd op 28 maart 2024, op https://nieuwsvandegrooteoorlog.hetarchief.be/nl/pid/cv4bn9z76k/
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Cèrer ïMligkeïî als dië gleîchzeitîg sichtbare Milchsirafie, mit der si eh der eine Schenkel des Mondregenbogens ver-einigte. AndUchtig staunend sah îch dem seltenen Natur-sehauspiel zu — da geschah etwas Unerwartetes. Rauschend >tieg ans den lïanzosischen Grâben eine Leuchlkugel aul und blieb, durch ihren Fallschirm gehalten, hoch am Ilimmel etwa 20 Mondbreiten von der Vollmondseheibe stehen. In gleichen Augenblick erzeugte sie von sieh aus auf dei Nobel wand einen zweiten Regenbogen, der heller als dei des Mondes war, neben ihm stark rotlich aussah und mit einem Schenkel den Mondregenbogen kreuzte. Naturlieh sehwand der Leiichtkugelregenbogen, ebenso wie die Leuchtkugel selbst, sebneller als (1er Mondregenbogen. Als ioh hernach verschiedene Infanteristen fragte. oh sie etwas von der merkwttrdigen Himrnelserscheinung ge-sehen hiltten, bemerkte ieh, daB ihnen nur der hellere Leuehtkugelregenbogen aufgefallen war. Sie waren sieh wohl daruber klar geworden, daB «er von der Leuehtkugel kam >, hatten sieli aber ûber das Wesen der Sache sonst keine Gedanken gemaeht, und mit Recht: denn als niic.ht-liche Posten hatten sie ihre Aufmerksamkeit auf anderes zu riehten. Dr. Y. Franz. Aus Berlin und dem Reich. L>er Senior der Beriiner Optiker, Albert Herbst, der im 80. 1 .t bensjahr verstorben ist, wurde ge s terri auf dein Georgen-kirehhof beigesetzt. Er hat durch sechs Jahrzehnte die Phvsik--iile zahlreicher Gymnasien und Realsehulen versorgt. Minister v. Loebell und die LoebelIstraBe. Der Minister des Innern, Exzellenz v. Loebell, hat dem Qemeindevorstande von Lankwitz auf die ihm mitgeteilte Kundgebung der Ge-meindevertretung zu dem MinisterialerlaB zum Schutze der Selbstverwaltung erwidert, daB ihm der GemeindebeschluB, in dem neuerstehenden Heldenviertel einer StraBe den Namen < LoebellstraBe» zu geben, eine groBe Ehrung und eine aufrich-tige Freude bereite. Die verstandnisvolie Anerkennung semer auf St&rkung und Mehrung der Selbstverwaltung und ver-trauensvolle Zusammenarbeit zwischen Staats- und Selbstver-waltungsbehorden gerichteten Bestrebungen erfUlle ihn mit freudiger Genugtuung. Zum SehluB spricht der Minister den Oemeindeorganen seinen Dank aus und wiinscht der Gemeinde e;ne woJere segensreiehe Entwicklung, die er von seiner Stelle aus naeh Kraften fordprn werde. Eine neue NordoSlstadt bei Berlin? Die Mitgiieder der Ge-rneindevertretung von WeiSensee haben sieh kUrzlicli fur die Bildung einer Nordoststadt bei Berlin ausgesprochen. Es wurde darauf hingewiesen, daB die Stadte um Berlin, die nicht der Kreisverwaltung untersteheii, in der Kriegsfiirsorge imd der Volksernahrung mehr leisten konrien als die Kreisgemeinden. WeiOensee, Pankow und Heinersdorf wlirden zusammen eine Stndt von 120000 Einwohnern bilden. Die Gemeindevertretun-gen der drei «Dorfer» Pankow, WeiBensee und Heinersdorf werden sieh nun in ihrer nachsten Sitzung mit Antragen befassen, die auf eine Zusammenlegung der drei Orte zu einer Stadtge-meinde abzielen. Der schwimmende bohmische Obstmarkt auf der Spree zwischen Friedrichsbriicke und Zirkus Busch hat nach un-gefahr aehtmonatigem Bestehen in Berlin vorlaufig ein Ende erreicht. Das Geschiift ist recht gut gewesen und die Vorrate sind aile geraumt worden, trotzdem der Markt mit Birnen und Aepfeln sehr reich beschickt war. Die groBen Fahrzeuge, die vollbeladen im neuen Zustande Ende August v. Js. hier /'.nlangten, kehren nieht wieder in die Heimat zuriick, sondern werden hier zum Verkauf angeboten und finden stets ihre Abnehmer. Ausschmiickung der Kriegerfrieclhiife von Jaroslau. Der Verein der Blumengeschiiftsinhaber GroB-Berlins will die Ehrengxaber von Jaroslau am San, in Galizien, wo deutsche, Osterreich-ungarische und russische Krieger zur letzten Ruhe gebettet wurden, mit gârtnerisehem Schmuck verselien. Es ist jetzt die erste Sendung Pflanzen hinausgegangen. Es ware zu wtinschen, daB andere Vereine und KOrperschaften ebenso fur eine wiirdige Ausgestaltung der RuhestHtten unserer Ilelden sorgten. 2500 Sanitatshuude. Nach Mitteilungen des Hofmalers Bungartz, des Griinders des «Deutschen Vereins fiir Sanitiits-hunde», befinden sieh bei der deutschen Armee rund 2300 Sanitatshunde, die bisher iiber 8000 Verwundete aufsuchten und dem Leben erhalten haben. Enrland soll 1300 Sanitiits-hunde yn Felde haben, Frankreich deren 2000, RuBland aber "iur 800. Der Schirmherr des «Deutschen Vereins fiir Sanitatshunde», der GroBherzog Friedrich August von Oldenburg, spracb .ktirziich dem Begriinder des Vereins seinen besonderen Dank aus fiir seine Verdienste um das Sanitatshundewesen, das in diesem Kriege seine Feuerprobe bestanden habe. Oberrabbiner Dr. Netter Mitglîed der Ersten elsalî-lothrin-gischen Kammer. Die israelitischen Konsistorien von StraB-burg, Metz und Kolmar wiihlten den Oberrabbiner Dr. Netter in Metz zum Mitglied der Ersten Kammer des elsaB-lothringi-schen Landtags an Stelle des verstorbenen StraBburger Ober-rabbiners Uhry. Die Teigwarenversorgung Deutschlands. Um einer Knapp-heit an einigen Lebensmittel vorzubeugen. hat die Reichs-getreidestelle mit dem Verband deutseher Teigwarenfabrikan-ten E. V.. Frankfurt a. M., ein Uebereinkommen daliin ge-troffen. daB samtliehe Erzeugnisse aller Teigwarenbetriebe bis lauf weiteres zweeks Versorgung der Bevôlkerung der Reichs-getreidestelle zur Verfiigung gestellt werden miissen. Die Keichsgetreidestelle wird ihrerseits die Teigwaren ausschliefi-lich an die Kommunalverbande weiterleiten, und zwar unter vc'eriieksiehtigung der Kopfzahl der Bevôlkerung und der be-r sonderen Verhàltnisse der zu versorgenden Bezirke. Durch j dieses Verteilungsverfahren wid fiir eine allseitige gereehte Teigwarenzuweisung Gewiihr geleistet, was hanptsîlchlich der ® minderbemittelten Bevôlkerung zugutekommen wird. Gliinzender Erfolg einer Kriegsgenossenschaft in Han-,;<iover. Die Hauptgenossenscliaft Hannover, die durch die ■ 'andwirtschaftskammer groBe Schweinelieferungen und auch nou Getreide und Futtermitteln groBe Umsâtze erzielt hatte, zu "Vmte der Generalversammlung ein glanzendes Ergebnis vor-nichten. Der Umsatz hat sieh gegen das Vorjahr verdreifacht Kons ist auf iiber 66 Millionen Mark gestiegen. Von dem seha ingewinn, der sieh auf 2217101 Mark bezifferte, wurden kohJftôOOO fQr Ej-iegsgewinnsteuer zuriickgestellt. Die Mit- ■ ;der der Genossenschaft erhalten nur 5 v. H. Zinsen fiir Gesehiiftsanteile. Der iibrige Gewinn wird den Reserven den BetriebsrQcklagen zugefUhrt. -îPersonalnachrichten. Im Feld gefallen ist Dr. Ludwig p e 1, Mitinhaber der Firma Adam Opel in Riisselsheim a. M. 1 Ludwig Opel, der ein Alter von 36 .lahren erreichte, war Jand . seine Erilder Fritz, Heinrich und Wilhelrn Sportsmann. Er betrieb îiauptsachiich Automobiispori nnd hat. auf ver-schiedenen Konkurrenzen, insbesondere bei den'Prinz Reinrieh-Fahrten Erfolge davongetragen. Was die Lelpziger Speiseanstalten 1915 verbrauchten. Seit dem Bestehen der stiidtiSchen Speiseanstalten in Leipzig sind noch nie so gewaltige Verbrauchsziffern an Xahrungs-mitteln zu verzeichnen gewesen, als in den Kriegsmonaten und besonders im verflossenen Jahre. Insgesamt ivurden an-nahernd 18 500 Zcntner der verschiedensten Lebensmittel zur Bereitung der im Jahre 1915 ausgegebenen rund 2 }4 Millionen I'ortionen Essen benotigt. Man benotigté u. a. iiber 500 000 Kg. Kartoffeln; an Fleisch, Wurst, Kaldaunen u. dgl. waren rund 72 000 Kg. erforderlich, auBerdem mehr als 70 000 Fleisc-h-Wtirstchen, 1615 Kg. Fleisehsiilze und rund 4300 Fisehwiirst-chen. Im Fleischverbrauch steht Rindfleisch mit ungefiihr 33 500 Kg. an erstçr Stelle; Schweinefleisch benotigte man 12 400 Kg., Schopfenfleisch 5200 Kg. Man verabi'olgte auBerdem iiber 80 000 Ileringe und 425 Kg. Sardellen. Gemiise wurde natûrlich zu den Mahlzeiten vor allen Dingen herange-zogen. WeiBkraut brauchte man rund 22 000 Kg., Sauerkraut sogar 34 000 Kg.; an Welschkohl und Braun- und Grunkohl wurden mehr als 7400 Kg. benotigt; der Spinatverbrauch betrug 14 500 Kg.. Kohlriiben kochte man rund 28 000 Kg.: der Umsatz an MOhren belief sieh auf 23 500 Kg. An Zwiebeln wurden 2200 Kg. verwendet; Reis brauchte man 28000 Kg., gelbe Erbsen 12 000 Kg., griine Erbsen 13 000 Kg., weifie Bohnen 11000 Kg. und Graupen 16500 Kg.; Nudeln 26800 Kg., Weizenmehl 24 500 Kg. Der Verbrauch an Makka-roni ist von 3000 Kg. auf 1500 Kg. zuriickgegangen. Zum An-richten der Speisen waren 20 000 Kg. Salz notig. an soristigen Gewtirze gingen 1000 Kg. auf. Petersilie wurden 575 Kg., Pilze 105 Kg., Schnittlauch 90 Kg., Wurzelwerk 79 Kg., Sellerie 686 und Senf 1069 Kg. verbrauoht. W'eizen-, Mais-, Aguma-, Erbs-, Kriegs- und Kartoffelmehl machten zusammen rund 40000 Kg. au3; darunter befanden sieh 24 500 Kg. Weizenmehl und 3130 Kg. Agumamehl. — Der Milehkonsum wies eine ziemliehe Steigerung auf: er erhohte sieh von 11000 Litern auf 19 000 Litern. — Das in den Kiichen verwendete Heizmaterial ist natiirlich ebenfalls mit recht ansehnlichen Zahlen vertreten. Es wurden 1915 u. a. allein gegen 9400 Zentner Briketts ver-feuert. — Wcnn man sieh die gesamten Zahlen an Lebens-initteln und sonstigen BedUrfnissen zusammenreehnet, so kornmt man zu dem Ergebnis, daB Lebensmittel, Briketts usw. im Gesamtgewieht von etwa 28 000 Zentnér im Jahre 1915 erforderlich waren. Wollte man diese gewaltigen Mengen in einem einzigen Zuge befordern, so wiirde dieser Zug 140 Wa-gen zu je 200 Zentnern haben miissen; er hatte damit eine Lange von ein Kilometer und Uber 200 Meter. Wissenschatt, Kunst, Technik. Die deutsche Literatur im Kriege. Im Jahre 1915 sind im deutschen Buehhandel nicht weniger als 23"585 Neuerseheinungen zu verzeichnen gewesen: im Jahre zuvor freilich 29 308, noch groBer war ihre Zabi im Jahre 1913, niimlich 35 078. In diesen drei Jahren fiel die Zahl der allgemeinen Biographien, Sammelwerke. Sehriften gelehrter Gesellsehaften usw. von 494 auf 379 bezw. 322. Dagegen verzeichnet man auf theologisehem Gebiet — wir folgen liierbei den im «Bèrsenblatt fiir den deutschen Buehhandel» verôffentlkhten Mitteilungen der bekannten Hinrichs-schen Buchhandlung — ein kleines Anwachsen. 2688 Biicher im Jahre 1915, 2517 (1914): freilich 1913 noch 2683. Sehr groB ist der Ruckgang auf dern Gebiet der Heilwissenschaft, von 1972 auf 948. Die Werke iiber Gesehichte sanken von 1705 (1913) auf 1175 im Jahre 1914, um dann auf 1185 zu steigen. Das Kriegsjahr 1914 veranlaBte die Herausgabe zahlreicher Erdbesehreibungen und Karten, nicht weniger als 1493, 43 mehr als irn Vorjahre; im Jahre 1915 sank ihre Zahl auf 733. Kriegswissenschaftliehe Werke weisen eine bestandige Zunahme auf; von 673 auf 687 und schlieBlieh auf 869. Dagegen zeigt die schone Literatur einen nicht unbetriichtlichen Riickgang, von 1066 auf 893 und 798, die Ktinst Von 1051 auf 832 auf 589. Zur Ergiinzung der Statistik der deutschen BUchererzeu-gung ist noch die Uebersieht iiber die Dissertationen und Uni-versitatsschriften jeder Art heranzuziehen, die Fock in Leipzig bearbeitet. Ihre Zahl belief sieh im Lehrjahre 191 B'14 auf 7125 und ist im .Tahre 1914/15 auf 6556, also um 569 Ver-Offentlichunçen gesunken — eine Tatsache, iiber die niemand besonderen Kummer empfinden wird, der weiB, wieviel geistige Durchsehnittsware gerade in dieser Form auf den literarisehen Markt gebracht zu werden pflegt. Eine Moniiniental-Ausgabe von Shakespeares «Hamlet» kundigt Eugen Diederichs in Jena zum 300. Todestage Shakespeares am 23. April an. Er schreibt: «Wir Deutschen finden uns wie in Goethes Faust, so auch in Shakespeares Hamlet in unserer metaphysisclien Anlage wieder, in jener Himmelssehn-sueht, die iiber aile Erdenseliwere hinauswaehst. Shakespeare ist einer der Unseren. Seinem Genius sei als Seitenstuc-k zur Monumentalausgabe vom Faust jetzt im Weltkrieg eine so wiirdige Ausgabe vom Hamlet zur Huldîgung dargebracht. wie sie noeh kein englisclier Verleger seinem Volke dargeboten hat.» Die Ausgabe bringt die Uebertragung von Willielm Schlegel und Ludwig Tieck. Die Ausstattung ist im Stil des 18. Jahr-hunderts gehalten. fiir den Druck, den die Offizin W. Drugulin in Leipzig besorgt, ist eine englische Schrift aus der gleichen Zeit gewahlt. Die Druckleitung hat Prof. E. R. WeiB. der aus-gezeichnete Buchkilnstler, der auch den Schmuck und die Ein-biinde entworfen hat. Das Buch wird in Halbfranzband 20 M. kosten. Die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft hait ihre Gedilchtnis-versammlung zum 300. Todestage Shakespeares am 23. April. dem CTsten Ostcrtag, in Weimar ab. Den Hauptvortrag hiilt Professor Brotanek von der deutschen Universitat in Prag iiber «Shakespeare und der Krieg». Die ungarische Shakespeare-Gesellschaft wird durch den friiheren Staatsminister v. Berze-viezi, Président der Alcademie der Wissenschaften. vertreten sein. Das Hoftheater spielt am 23. April ;Macbeth», am 24. Verdis «Othello», am 25. «MaB fiir MaB». Die Mitgiieder der Gesellschaft sind fiir diese Aufftihrungen zu Gaste geladen. Ein Opfer seines Berufes. Der Chef des Institutes fiir Radiologie in Lyon Dr. Théodore G u i 11 o z ist als Opfer der Forschungen mit X-Strahlen pliitzlieh gestorben. Er war In-haber der Goldenen Médaillé der Carnegiestiftung. Vatikanische Urkunden in den Archlven Kownos. In voll-standig verwahrlostem Zustande sind von einem Landsturm-mànn in Kowno einige Lrkuuden aufgefunden und dem dor-tigen Muséum iibergeben worden. Die Untersuchung ergab, daB es papstliche Biulen waren. Die wertvollste und fiir einen Kenner und Liebhaber gleichzeitig interessanteste unter diesen gefundeneu Bullen ist eine Griindungsurkunde des Bistums Mednikv mit interiertem Brief des Konstanzer KonzOs an den Erzbisehof Johannes von Lemberg nnd Bischof Petrus rra Wilna. wodurch diese zur Taufe und Errichtung von Bis-tiinlern, Kirchen, KlOstern usw. in Samogitien ermiichtigt werden. (Konstanz, 13. August 1416, Nowerroky, 25. Oktober 1417). Eine andere Urkunde stammt vom Papst Urban VTD. und enthalt Bestimmungen iiber die Propste der Kirche Med-niky. Eine dritte, vom Papste Julius li. ausgestellte Bulle bestiitjgt dem Bischof Martin von Medniky das diesem vont Konig Alexander von Polen iibertragene Patronats- und Pra-sentationsrecht fiir das Bistum Medniky. Die Urkunden sind auf Pergament in scliôner Schrift verfaBt und enthalten die vorgeschriebene Bleikapsel (Bulle) mit- dem papstlichen Sie-gel. Sie befinden sieh jetzt im Gewahrsam eines feldgrauen llistorikers, der sie genau untersucht, liât. Ein «Verein der blinden Akademlker Deutschlands» wurde an der Marburgor Universitat gegrundet. Er will die wichtigste Vorbedingung fiir das Hochschulsfudium Blinder durch Sehaffung einer Bibliothek fiir wissensehaftliche Fachliteratur in Blindensehrift erfiillen. Vorsitzender des Vereins ist Hr. Kand. phil. Karl Strehl in Marburg. Dem Éhren-ausschuS gehbren die Spitzen der verschiedenen Behorden, sowie der Direktor der Kgl. Blindenanstalt in Êerlîn-Steglitz. Schulrat Matthies, an. Kriegsblinde in Fabrikbetrieben. Eine der wichtigsten Fragen in der Kriegsblindeûfiir-sorge ist die Unterbringung der ihres Augenliehtes Be-raubtèn In Bemfen, die sie vor der Kiirper und Geist lilh-nienden Uniâtigkeit bewahren und ihnen das BewuBtsein geben, auch sozial lebenskrâftige Mitgiieder der Gesellschaft zu sein. Besonders glUcklieh ist die Losung, die der Augenarzt Prof. Silex mit Erfolg angebahnt hat. Wenn man auch ani'angsphoffte, dalî etwa 20—25 v. H. der Kriegs-blinden als Maschinenschreiber in Bureaus Beschiiftigung finden wurden, so nimmt man, wie im neuesten Heft der Deutschen Medizinischen Wochenschrift von Sanitatsrat Dr. Feilchenfeld erkliirt wird, jetzt an, daB im allgemeinen von einer Ausbildung der Kriegsblinden fiir den genann-ten Beruf abzuraten sei. Dagegen achtet man immer mehr darauf, den Erblin-deten iu Fabriken Beschaftigung zu verschaffen. Silex hatte den gliicklichen Gedanken, in verschiedenen groBen Fabrikbetrieben sieh nach irgendeiner fiir Blinde passen-den Beschiiftigung umzusehen und fand in den koniglichen Munitionsfabriken, im Feuerwerkslaboratoriutn, im Militar-bekleidungsamt eine groBe Anzahl von Arbeiten, zu denen sieh Blinde ausgezeiehnet eignen. Allein in der Munitions-fabpk Spandau kynnen zahlreicho Kriegsblinde beschiif-tigt werden. Auch fur Handwerker: Schuhmacher, Tisch-lcr, Schneider fand sieh maneherlei regelmafiige, geeignete Arbeit. Von nicht zu unterschiitzendem Vorteil ist, dafi die meisten dieser Arbeiten in kurzester Zeit, oft schon innerhalb einiger Stunden von den Blinden erlernt werden konnen. In den koniglichen Militarinstituten allein sollen bisher bereits 800 Arbeitsstellen fiir Kriegsblinde in Be-tracht kommen. Im AnschluC an die Bemiihungen Frof. Silex schliigt die Deutsche Medizinische Wochenschrift vor, diesen Gedanken sofort auch iiber den Rahmen der Kriegsblinden hinaus fiir die Blinden im allgemeinen nutzbar zu machen. Es soilte eine kleine Untersuchungskommission Eingang in die grofîen Industriebetriebe finden, um sorgfiiltig aile Arbeit in diesen daraufhin zu priifet, ob sie ftir Blinde ge-eignet sind. , - ■■ Vermischtes. Eine alte Krîegsprophezeiung. Ein westdeutseher Geist-lichcr fand in einer Chronik folgenden alten lateinischen Spruch: Si Marcus paschatabit Et Joannes Christum adorabit, Totus mundus vae clamabit. (Wenn Markustag in die Oster-woche und St. Johann in die Fronleichnamsoktav fallt, wird die ganze Welt wehklagen.) In diesem Jahre fallen die genann-ten l'este so, wie der Spruch besagt: St. Markus wird in der Oster- (Dienstag, den 25. April) und St. Johann in der Fronleichnamsoktav (Samstag, den 24. Juni) gefeiert. Angesichts der Kriegslage trifft der Spruch in seinem ganzen Wortlaute zu. Die erste deutsche Zeitung in Norwegen. Seit kurzem er-sclieint in Christiania die erste deutsche Zeitung Norwegen» unter dem Titel Gemeindebote aus Christiania». Das Blatt wird von Pastor GUntter redigiert. Gina Krog, die Begriinderin der politischen Frauenbewe-gung in Norwegen f. Fraulein Gina Krog. die Urheberin der modernen politischen Frauenbewegung in Norwegen starb in Kristiania heute im Alter von 69 Jahren. Sie war seit 1884 Leiterin des Frauenrechtvereins und seit 1887 seliriftstellerisch durch ihre Zeitsehrift «Nylande» tatig und nahm eifrig an inter-nationalen Frauenkongressen teil. Die Miingel der Bewasserung in Aegypten. Wie sehr trotz groBangelegter Verbesserungen die Bewasserung Aegyptens durch deli Nil noch im Argen liegt. beweist der Bericht des Unterstaatssekretars im agyptisehen Ministerium fiir offentliche Arbeiten ftir die Jahre 19Ï4/15, der vor kurzem erschienen ist und aus dem die englischen Blatter Ausziige bringen. Der Be-rioht stellt fest, daS gegenwartig und fiir die Zukunft in Aegypten die Bewasserung im Sommer durchaus ungeniigend ist fiir den bestehenden Landbau und seiner kiinftigen Aus-dehnung in keiner Weise Rechnung tragt. Es wird die Errichtung eines Dammes am WeiBen Nil befiirwortet, um dem Lande mehr Wasser zuzufiihren, und andere ahnliche Werke werden vorgeschlagen. Der Assuan-Damm hat sieli vorziiglich bewahrt, und das durch ihn hervorgerufene Aufbliihen des Landes gibt den Mut und die Anregung, auf diesem Wege weiter fortzuschreiten. Im Jahre 1914 war der WasserStand des Nils so niedrig, daB man auf den Anbau von Reis ganz verzichten mufite. um nur die wichtigeren Sommerernten not> dtirftig durchfilhren zu kbnnen. Die Bevôlkerung hat viel rascher zugenommen als der Umfang des angebauten Landes, und so halten Mensehenzunahme und Nahrungsversorgung nicht gleichen Schritt miteinander. Walirend die angebaute Flâehe seit 1882 um 42 v. H. gestiegen ist, hat sieh die Bevôlkerung in der gleichen Zeit um 91 v. H. vermehrt. Mehr Wasser konnte gewonnen werden durch die Anlage von Stauwerken am Blauen Nil. und die Regulierung des Plusses in jenen Sumpfregionen, die bald nach der Vereinigung des Sobat mit dem WeiBen Nil beginnen und sieh fast 400 Kilometer ausdehnen, sowie in der Gegend der groBen Seen wiirde das Werk eine ausreichende Bewasserung des Nillandes vollenden und erst allen sehwierigen Verhaltnissen ein Ende bereiten. 'Igla — i rzz:—u J. mg.'JUgJ8g—! 1 i.. .1) ,1 Il -J = muller extra**

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Dit item is een uitgave in de reeks Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier behorende tot de categorie Oorlogspers. Uitgegeven in Brüssel van 1915 tot 1918.

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