Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier

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s.n. 1916, 14 Mei. Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier. Geraadpleegd op 25 april 2024, op https://nieuwsvandegrooteoorlog.hetarchief.be/nl/pid/6w96689n71/
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rrklîirfc u. a.. 'daB m Holland der HerseTnif-z schlecht organi-siert sei: er ist zu sehr Ortsangelegenheit und von einf-m Zu sammenwirken soi wffliig zu spiireit. Mehrere Herren ans dem Haag. Breda, Deventer, Middelburg usw. wurden als Vorstand erwghlt. Der Sitz des neuen Tiersehutzvereins ist der Haag, Die kiinigliehe Genehmigung der Statuten sotl eingehnit werden. Aus Berlin und dem Reich. Die Kaisersgeburtstagspende tler Eisenbahn. Die Verfii-gung des Kaisers iiber die Kaisergeburtstagsspende von 300 000 Mark aus der Kriegssammlung der Eisenbahn ist zu einem er-Iiebliehen Teil den Eisenbahnern und ihnen nahestehenden Kreisen wieder zugute gekommen. Auf kaiserliche Bestita-raung hat der gespendete Betrag folgenderniafien Verwendung 7,u finden: 1. 90 000 M. a) zur Unterstiitzung der Witwen und Waisen von Gefallenen und im Militarbetriebe oder bei Bau-ausfiihrungen auf dem Kriegsschauplatz Verungliickteh, b) zu Unterstûtzungen von im Militiirbetriebe oder bei Bauausfuhrun-gen auf dem Kriegsschauplatze invalide Gcwordenen, c) zu Beihili'en zur Heilung Verwundeter oder im Dienst Erkrankter; zu a) bis c) fiir im Feldeisenhahnwesen tatige Eisenbahntruppen und ziviJe Eisenbahnformationen. — 2. 90 000 M. fiir Zwecke des Roten Kreuzes unter Ueberweisung besonders fiir den preu-fiîsehen Landesverein in Berlin mit der Auflage der Beteiligung des hessischen Landesvereins. — 3. 90 000 M. fiir die Kriegssammlung der Eisenbahn in Berlin, Reichstag. Verwendung: Ankauf von Liebesgaben besonderer Art, wesentlich Nasse-schutzmittel. —- 4. 3CTG00 M. fiir Eisenbahnerheime. Die in dieser Anordnung bekundete treue Fiirsorge des Kaisers ist in den Kreisen der Mitglieder der Eisenbahnvereine, die in nieht hoch genug anzuerkennender Weise aus zahllosen kleinen Einzel-gaben bereits Millionenbetrage fiir Zwecke der Rriegswohltiitig-keit zusammengebracht und zur Verfiigung gestellt haben, mit dankbarer Genugtuung begriifit worden und wird ein wirkungs-voller Ansporn sein, mit der Aufbringung soleher Spenden fortzufahren. Baurat Adanis f. In Baden-Baden starb, 71 Jahre ait, der Kiinigl. Baurat Adams, ein Mitschopfer der BerlinerKana-1 i s a t i o n s w e r k e . deren erster Leiter er spUter wurde. 1m Jahre 1877 wurde der junge Ingenieur, der 1870 den Krieg gegen Frankreich als Einjiihrig-Freiwilliger mitgemacht hatte, beim Bau des 5. und dann bei Schaffung des 1. Radialsystems beschâftigt, Im Jahre 1889 wurde Adams zum Stadt bauinspek-tor und 1898 zum Direktor der Kanalisationswerke ernannt, an deren Spitze er bis zu seinem im Sommer 1909 erfolgten Sehei-den aus dem Dienst der Stadt "blieb. Mit Bedauern hatte flian damais den bewiihrten Ingenieur und Yerwaltungsbeamten seheiden sehen, dessen schwankend gewordene Gesundheit ihn jedoch zwang, seinen verantwortungsvollen Posten jiingeren Kruften anzuvertreuen. Prof. Ernst Herters 70. Geburtstag. Prof. Ernst, H e r t e r . der hervorragende Berliner Bildhauer, begeht Sonntag seinen 70. Geburtstag. Berliner von Geburt, hat er mehrere seiner Hauptwerke fiir seine Vaterstadt geschaffen. Darunter das Standbild von Helmholtz vor der Berliner Universitilt. in Potsdam stammt, das groBe Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf der Langen Briicke von ihm. Fiir die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich sehuf er im Aehilleion auf Korfu das Bildwerk des Achilles. Das groBe Marmorwerk des sterbenden Aehilles von Herters Hand steht in der Nationalgalerie, die aueh seine Bronze des ruhenden Alexander besitzt. Von den groBen plasii-sehen Arbeiten seiner letzten Zeit sei noeh der Odysseus her-vorgehoben, der jetzt in Kopenliagen steht, von seinen mehr kunstgewerblichen Schopfungen der prachtvolle Humperi, den seinerzeit der Verein Berliner Kiinstler Kaiser Friedrich zur silbernen Hochzeit uberreichto. Als Lehrer hat Ernst Herter von 1890 bis zu diesem Frtihjahr der akademîsehen Hochschule fiir die bildenden Kilnste in Berlin-Charlottenburg angehôrt, an der er Fritz Sehapers Nachfolger war. Trauung in der Familie Zeppelin. In der Paulskirche, zu Darmstadt; fand die Trauung des Grafen Ferdinand Zeppelin mit, der Grafin Mariette v. Alvensleben statt. Graf Zeppelin wohnte der Trauung seines Neffen bei und wurde von dem zohlreichen Publikum lebhaft begriifit. Nach beendeter Trauung umkreiste ein Zeppelinluftschiff die Kirche. — (iraf Ferdinand Zeppelin ist ein Sohn des Grafen Richard Zeppelin, preuBi-schen Oberstleutnants a. D. und seiner Gattin, geb. Ilelenc v. Ileydebrand und der Lasa. Graf Ferdinand Zeppelin ist ebenfalls preuBischer Offizier; er ist 1880 in GroB-Lichterfelde geboren. Eine Tagung der Direktoren der deutschen Tiergarten fand in Iîamburg statt. Auf der Tagesordnung standen Bespreehun-gen iiber die Emahrung der Tiere und iiber die Eage der Zoo-logisehen Giirten wiihrend der Kriegszeit an erster Stelle. Ein Naturdenkmal, auf dessen Erhaltung, besonders in die-sen Zeiten, niemand Wert, legt, das aber nieht so leicht auszu-xotten ist, ist die Krilhenkolonie in der sogenannten «Alhu^er Ahe», einem etwa 60 Morgen groBen fiskalischen Geholz, an der Weser zwischen Eystrup und Hoya gelegen. Man schiitzt die Zabi der N'ester auf 40 000, die der dort beheimateten Kriihen auf 200 000. Seit Menschengedanken ist diese Kolonie fiir die angrenzenden Ort Hassel, Malden und Eystrup eine wahre Land-plage_ gewesen. Konnte doch vor einigen Tagen von Sachver-stiindigen noch festgestellt werden, daB ein Viertel der Friih-jahrsaussaat von den gefriiBigen Saatkrahen vernichtet worden , ist. Zur Bekàmpfung der Krahenplage wurden auch sehon vor Jahren vom Kreise Hoya Schritte unternommen. Der stiirkste AbschuB vermochte aber kaum merkliehe Eiicken in die Reihen ilieser Feinde des Landmanns zu reiBen. Auch die vor einigen Jahren vorgenommene Zerstorung von 20 000 Nestern mit der jungen Brut konnte unter den gefiederten Raubern auch nieht merklieh aufrâumen. Augenblicklich sind eine Anzahl Per-sonen gewerbsmiiBig mit dem AbschuB des jetzt fliigge wer-denden Nachwuehses beschUftigt. Die junge Krâhe wird sehon seit Jahren an eine Anzahl Liebhaber nach Hamburg versandt, wo sie gebraten (nach Abzug der Haut) als Delikatesse be-gehrt ist. Bei der Zuchtviehauktiou der Liineburger Herdbuchgesell-schaft konnten auBergewôhnlich hohe Preise erzielt werden. Ein eben erst ein Jahr ait gewordener Bulle wairde mit 3500 Mark bezahlt. Dieser Bulle war mit einer Angeldpramie von 200 M. ausgezeichnet worden und durfte nur an einen Kiiufer abge-geben werden, der im Regierungsbezirk Eiineburg wohnt, da er zur Hebung der heimisehen Zuchf dienen soll. Demgegen-iiber ging allerdings ein Bulle auch fiir den sehr niedrigen Preis von 430 M. weg. Zusammen brachten die 109 versteigerten Tiere (22 Kiihe und 87 Bullen) die Summe von 121460 M., so daB im Durehschnitt jedes Tier auf 1114 M. kam. Es hatten sich sehr vîele Kaul'er eingefutiden. Die meisten muBten allerdings unverrichteter Dirige wieder abziehen, da die Nachfrage viel stiirker war wie das Angebot. In der Kriegsschriften-Aussteliung des 58er Vereins bei Karstadt findet sich eine groBe Zahl von seltenen StUcken, welche die besondere Beachtung der Besucher finden. Erwâhnt seien die iilteste Kricgszeitung 'Der bayrische Landwehrmann» (friiher Hohnacker Neueste Nachrichten. die Landsturmzeitun-gen -von Aalst, Briev, Vouziers und des Zittauer Bataillons, die letzten nach Deutschland gekommenen Nummern der Samoani-schen Zeitung, die Amtsblàtter von Apia und Kiautschou, der Londoner General-Anzeiger usw., die Bosnischê Post aus Sara-jewo mit der Mordnaehricht, franziisische Fliegerzettel, ostpreu-Bische Zeitungen unter nissischer Zensur. endlieh die einmal erschienenen r.efangenenzeitungen Le Héraut und Echo de Zoçsen. Etwa 100 verschiedene Zeitungen und Zeitschriften aus der Ausstellung werden an Sammler als Doppelstiieke ver-kaiiïi, u. a. ein vollstàndiger Jahrgang und einige Einzeluum- mern (1er sehon erwiihnten Zeitung Der bayrische Landwehr-rnano, die teil» hëktographisch, teils in Steindruek hergestellt sine. Die Aussi ellung ist nur noch kurze Zelt geôffnet. An den nàchsten Tag^n finden um 6 und 7 T'hr abends Fiihrungen mit Etlauterungen der Ausstellungsgegenstiinde statt. GriiBpMicht fiir Angehôrige der freiwilligen Krankenpflege. Nach "einer im '<Armce-Ver.-BI.s- veroffentlichten Bestimmung des Kriegsministers haben die militarischen l mgangsformen zu wahren und sich einer militiirischen Haltung zu befleiBigen die ZugfUhrer der freiwiligen Krankenpflege gegeniiber Offizieren, Sanitfits- und Veterinar Offizieren sowie sonsligen Aer/.ten und Veteriniiren des Hèeres, oberen Beamten, Offizieren und Beam-ten-Stellvertretern, Feldwebeln, Vizefeldwebeln und Unteroffi-zieren, die sich zu ihnen in einem besonderen ûbergeordneten Dienstverhaltnis befinden; Zugfuhrerstellvertreter und Gruppen-fiihrer (bisher Sektionsfiihrer) auBerdem gegeniiber den Fnter-ot'fizieren mit Offizierseitengewehr, und die Mannschaften der freiwilligen Krankenpflege auBerdem gegeniiber allen Unter-offizieren.Eine Friedrich-Gerstacker-Gedachtnistafel wurde am Sterbe-hause des bekannten Rciseschriftstellers in 1*. r a, u n s c h w e i g an seinem hundertsten Oeburtstage enthiillt. Gerstiicker hat seine letzten Lebensjahre in Braunschweig vom Jahre 1869 bis 1872 gewohnt und ist dort am 31. Mai 1872 gestorben. An der Gedachtnisfeiér, deren Zustandekommen dem jetzigen Besitzer des Hauses, Herrn Bankherrn Puseh, zu danken ist, nahmen die Tôchter des Verewigten teil. Die Ordnung im Parlanient. Im preuBisc-hen Abgeordnetenhause kann ein Redrter, der sich den Atiordnnngen des Prilsidenten widersetzt, aus dem Saale entfernt werden. Die Wortenziehung ist eingefiihrt in den Parlamenten Bayerns und Saciisens. Ein widerspenstiges Mitglied der wiirttembergischen Kammer kann aus dem Sit-zungssaal gebracht werden. In Baden v.ird bei fortdauernder Unruhe die Sitzung unterbrochen, in lleSsen kann sie unterbro-chen ojier geschlossen werden, ebenso in Oldenburg. Aehnliche Bestimmungen gelten in Sachsen-Weimar-Eisenacli und in An-halt. In Braunschweig kann bei Verletzungen der dem Landes-filrsten sehuldigen Ehrerbietung oder Antragen auf Utasturz der Verfassung oder bei einer Ueberschreitung der Grenzen der freien AeuBerungen auf eine die Rulie des Landes oder des go-samten Deutschlands gefahrdende Weise ein Mitglied auf be-stimmte Zeit oder auf immer auSgeschlossen werden. Verletzea Regierungsvertreter die Ordnung des Hauses, so ist in Sachsen-Koburg und Gotha, in Altenbufg und Meiningen Beschwerde beim Herzog zuliiBig. Die auslandischen Parlarnente enthalten zum Teil strenge Strafbestimmungèn. Das nordamerikanische Reprasentantenhaus kann sogar iiber ein Mitglied Gelangnis verhiingen und es auch aus dem Hause ausstoBen. Fiir das danische Parlament gilt die Vorschrift: - Kundgebungen von Beifall oder MiBfallen seitens der Mitglieder der Versammlung werden als gegen die Ordnung verstofîend angesehen . Das freie» England kennt im Unterhause als scharfe Strafen die AusstoBung aus dem Hause und die Festnalime und Gefangen-haltung bis zum Schlusse der Tagung. Aueh das demokra-tische» Frankreich hat die AusschlieBung aus dem Sitzungs-raum, verhiingt aber aueh < :eldstrafen. Zur Verfiigung des Prasidenten steht dauernd eine Parlamentswache im Kammer-gebUude bereit! Eine seljr ehretivolle Bev. aehmig der Ilerren Deputierten! Auch in Italien kann ein Abgeordneter ans dem Saale gewaltsain entfernt-werden. Norwegen erlJart liirmende Kundgebungen» von MiBfallen oder Beifall wiihrend der Yer-handlungen tiir unzulaBig. In RuBland sind scharfe MaBnahrnen zulassig. Man sieht. daB einzelne auslîindisehe Parlarnente sehr strenger Mittel bedtiri'en, um die Ordnung aufreehtzuer-halten. ' Wissenschaftv Kunst» Technik. Neiies iiber die Wikin«er-Orabschiiîe. In der Jahresversammlung der norwegischen (lesellsehaft der Wissensehaffen hielc dieser Tage l'rofessor Dr. Haakon Schetelig einen iiberaus fesselnden Vortrag iiber das be-riihmte Oseberg-Schiff, jenes im Jahre 1904 aufgefun-dene fiirstliche Grabschiff aus der W ikingerzeii, in dem Christiania vielleicht iiberhaupt das bedeutendste Kulturdenkmal aus jener groBen Epoche der getjnaniseh-nordisehen Kuliur-geschiehte besitzt. Das Oseberg-Schiff ubertrifft, an Wert auch das 1880 ausgegrabene G o k s t a d t - S c h i f f. insofern es im Gegensatze zu jniiem ganz volikommen erhalten und auch die Grabausstattung im GroBen und Ganzen gerettet und aufbe-wahrt worden ist. Auf Grund eingehender Untersuchungen konnte nun Professor Schetelig iiber die Bestimmung und die Geschichte des O s o b e r g - S c h i f f e s sehr wertvollé Mittei-lungen machen, die helle Streiflichter auf das Dunkel der Wikingerzeit werfen. Das 0?eberg-Sç,hiff ist bekanntlieh als Grabschiff bei "einem furstlich ausgestatteten Frauenbegriibnissé gegen die Mitte des 0. Jahrhunderts zur Verwendung gelangt. Der Altertumsforsçher Professor Brcigger glaubt, daB die in dem Schiffe begrabene Frau Konigin Assâ, die Mutter Halv-dans des Schwarzen, gewesen sei: in jedein Falle aber ist es eirie sehr hochstehende Frau gewesen, die mit dem Oseberg-Schiff zu Grabe getragen worden ist. Ebenso gewiB ist, daB das Schiff nieht nur ihr Grabschiff gewesen ist. Denn das Oseberg-Schiff weist mannigfache deutliche Spuren von Ge-brauch und Abniitzung sowie auch solche von Ausbesserungen auf, und ebenso ist durch viele Spuren sicher gestellt, daB das Schiff einmal eine Besatzung an Bord gehabt hat. Auf der anderen Seite fehlten an der Ausstattung des Sehiffes bereits, als es zum Grabsschiffe benutzt wurde, zahlreiche Gegenstande. Die dreiBig- Ruder, die man an Bord gefuhden hat. waren damais, als das Begrâ'onis stattfand, vollig neu und ansc'heinend in aller Hast hergestellt. Dasselbe scheint fiir den Mast zu gelten. Der Sehliissel zu diesen mannigfachen Widerspriichen liegt in dem Alter des Oseberg-Sehiffes, das sich am besten aus dem Stile seiner Sehnitzereien erkennen laBt. Danach scheint es ungefahr im Jahre 800 n. Chr. gebaut und um 850 als Grab-Ichiff benutzt worden zu sein, so daB das Fahrzeug etwa ein halbes Jahrhundert im Gebrauch gewesen wiire. Aller Wahr-scheinliehkeit nach hat das Schiff vor der Verwendung bei der Beisetzung noch lange als Vétéran auBer Diensten gestanden; vielleicht hatte Konigin Assa den alten Segler sich fiir die letzte Fahrt bereits lange voraus bereit gestellt. In hohem Grade wahrscheinlich ist, daB das Schiff von vornherein zum personlichen Gebrauche fiir die vornelune Frau erbaut worden ist, der es nachher als Begriibnisstatte gedient hat. Es gehort seinem Tvpus nach zu der besonderen Klasse von Fahrzeugen, deren sich die Wikinger bei ihren Kilstenfahrten bedienten und war also nieht, fiir groBe Fahrt iiber See bestimmt. Wahrend das Gokstad-Sehiff einem Manne gehOrt hat, gehorte das Oseberg-Schiff einer Frau, und wir besitzen daher in diesen beiden Fahrzeugen vortreffliche Typen fiir das Reiseschiff eines "Wikinger KOnigs und einer Wikinger Fiirstin. Diese Darlegungen des norwegischen Forschers beweisen, welch grofie Bedeutung die wissenschaftliche Untersuehung der Wikinger Grabschiffe fiir die gesamfe nordische Altertumskunde beanspruehen kann. Die Opern-Mai-Festspiele des Elberfelder Stadttheaters in Rotterdam, Utrecht und Arnheim fanden ihren Hohepunkt und AbschluB in einer «Siegfrieds-Auffiihrung in der Stadt-Schau-burg zu Arnheim. Am Schlusse fand eine Huldigung des Publi-kums fiir die deutschen Kiinstler statt. Der Oberbiirgermeister, Baron von Heemstraa, iiberreichte dem Intendanten von Gerlach auf der BUhne einen Lorbeerkranz. Besonders gefeiert wurde Kapellmeister 3Knapperts]yu«ch und die mitwirkenden KOcstler. Die Entdéckuiis eities ungarischen Sprachdenkmals !n Konigsberg. Priyatfïo/.eiu Dr. Ziesemer hat im Kgl. Staats-archiv zu Konigsberg i. Pr. ein lateinisch-ungarisches Glossar entdeckt, dessen Entstehungszeit ins 13. Jahrhundert fîillt. Es ist dies das dritte Mal, daB in Konigsberg ein wichtiges unga-risches Sprachdenkmal gefunden wird. Das erste entdeckte Julius Zacher im Jahre 1862, wozu 1894 durch Direktor Schwenke noch einige Bruèhstucke kamen. Das Ganze stellt ein Lied auf die unbefleckte Empfângnia der Jungfrau Maria dar. Wie l'rofessor Melich, der Verfasser der Geschichte der ungarisehen Worterbucher, auf Grund einer Abschrifl des Prof. Kaluza aus Konigsberg in einem Bericht iiber das jetzt entdeckte Sprachdenkmal in der letzten Nummer der < Magyar Neyelv» (Ung. Sprache) festgestellt, handelt es sich hierbei um das iilteste bekannt gewordene ungarisehe Wiirtervefzeiehnis, Bisher hielt man das Nominal von Besztereze, das aus dem 14. Jahrhundert «tammt, dafilr. AuBer der Bibliothek in der alten l'regelstadt besitzen auch die Muhchner und die Danziger Bi-bliotheken wichtige ungarisehe Sprachdenkmiiler. Ein Korpus Katholicorinn. Zur Herausgabe eines Korpus Katholicorum hat sich auf Anregung von Professor G r e v i n g in Munster eine Gesellschaft gebildet. Greving beabsichtigt. mit deren Hilfe, untersttttzt von einem Stabe von Mitarbeitern, ausgewahlte Schriften katholischer Autoren aus den Jahren 150Ç—1563 kritisch Ijeraùszugeben. Dabei _soll besondere Ajil-merksamkeit den Schriften aus den ersten Jahren nach Lu-thers Auftreten geschenkt werden. Wertvolle Stiftungeri fur die Deutsche Bucherei. Von ver-scliiedenen Seiten — u. a. auch von der Stadt Leipzig — sind «1er Deutschen Blicherei in der letzten Zeit hervorragende Spenden zur inneren Ausschmuekur.g des Baues ttberwiesen worden. So stiftete man Wandgemiilde, Marmorbtisten, Kera-miken usw. von auBergewohnlicher 8ch6nhe.it. Die Eingan i-ttiren am Haupteingang wurden von der Stadt Leipzig gestif-tet; der Weri dieser Stift-ung betriigt. wie man hort, gegen 18 000 Mark. Die Tiiren bilden eine Zierde des Prachtbaues. Kiihlschranke ohne Eis. In Danemark hat man neuerdings sehr praktische Kuhlschriinkè in Gebrauch genommen, die auch ohne Eis, und zwar vermittels einer iiuBerst sinnreichen Anordnung, die Speisen kiihl zu halten vermogen. An der Riick-wand eines solehen Schrankes ist ein Netz von Rohren ange-bracht, das mit der Wasserleitnng in Verbindung steht. Niin wird silmtliches kalte Wasser, das im Haushalt zu Spiil- und Badezwecken gebraucht wird, zuers't durch die Rohren des Schrankes gelassen, wodurch eine stiindige, reichliche Abkiih-lung erreicht wird. In den neueren llausern Kopenhagens werden die Wohnungen gleich mit derartigen Klihlschranken ein-gerichtet, und .das Wasserleitungssystèm wird danaeh ange-ordnet.Vermischtes. Friedrich der GroBe und die Eisheiligen. Die drei gestren-gen Ilerren, die Ubelbeleumundeten Eisheffigen Pankreaz. Servaz und Bonifaz, stehen wieder vor der Tiir, umgeben allerdings von der tippigsten Friihlingspracht. Werden sie ein Einsehen haben und sich nieht, grausam an der jugendzarten Natur ver-stindigen? Man ist sich iiber das Kleeblatt. zwar nieht ganz klar; im Nord en Deutschlands schlieBt man namlich den hei-ligen Bonifaz von der Gesellschaft aus und setzt; dafttr den we-niger bekannten Mamertus ein. Aber die SUddeutschen halten fe'st daran,, daB auch Bonifaz dabei beteiligt sein muB. Selbst Friedrich der GroBe hat sieh vor ihm gebeugt. Er ftthr einst seinen Hofgartner von Sanssouci iibel an, daB er am. 10. Mai die Pflanzen der Orangerie noch nieht. ins Freie g'ebraèfit habe. Der Gartner aber wies darauf hin, dafi die -gestrengen Herren noch nieht voriiber seien, deren gefâhrliehen Launen man die empfindlichen Pflanzen aus der Orangerie nieht aus-lielern diirfe. Ach was mit seinen gestrengen Herren! Biinge Er auf meine Verantwortung die Orangerie getrost, ins Freie. Ich fiirchte mi ch. nieht vor den Herren!. Schweren Herzens ge-horehte der Gartner. Am ersten Eisheiligentage standen die Pflanzen dvauBen. Der Gartner studierte iingstlich aile Wetter-zeichen. Nie ht s Gefilhrliches war zu bemerken. Pankraz ging gnadig vorbei. Atoch Servaz. - sieht Er. alter Unglticks-rabe! • Die gestrengen Herren habfn seinen Blumen nieht ge- / sehadet», frohloekto der Alte Fritz. Der Alte aber murmelte «Gott sei Dank — aber der gefiihrlichste ist noch nieht vor-iiber!» Er karn — und zwar auf eine Weise, die der Konig nieht geahnt hatte. In der Naeht, gab es Frost, und der fol-gende Morgen sah auf eine Verwiistung nieder. Ailes war rot und braun gebrannt. Der alte Gartner war verzweifelt. Der tirofie Friedrich aber treistete ihn: «Er hat doch recht gehabt mit Seinen gestrengen Herren. Ieli werde mir nieht, mehr erlauben. iibe sie 'zu spotteii». Von da an wurde die Orangerie erst nach dem letzten Eisheiligen ausgeritumt. Heiteres ans ernster'Zeit. Man schreibt uns: AuE der elek-trischen P.ahn Ilannover—Bailinghausen war eine Bauersfrau eingestiegen, welche einen Korb mit Ferkeln auf der Plattform niedergestellt hatte. Die Ferkel quieckten und erregten das lebliafte Interesse der Falirgiiste. Da sagte eine Darne in ele-ganter Toilette zu ihrer Nachbarin: «Nun sehen Sie einmal, was es noch fiir eine Menge von Schweinen gibt, und da be-halipten die Bauern immer, es giibe keine mehr.» Prompt ant-wortete die Biiuerin: «Ja, ihr geht ins Kino, aber wir gehen in den Schweinestall.» Ein sehallendes Geliichter erfullte den Wagen, und an der nachsten Haltestelle verschwanden die kri-tischen Damen aus dem heiteren Kreise und dem Dunstla^is der Ferkel mit ihrer seVostbewuBten und schlagfertigen Pfle-gerin.Das militaristische Maiglôckchen. Die Feier des 1. Mai in Frankreich bot der Pariser Presse Gelegenheit, wieder einen neuen 'Feind» des franzosischen Volkes zu entdecken. Und zwar handelt es sich diesmal um das Symbol der Unschuld und des Friihlings, namlich um das Maiglôckchen, dessen gefiihr-liches Deutsehtum der «Gaulois» mit folgenden Worten brand-marckt: «Der Maiglôckchenverkauf auf den StraBen, der auch in diesem Kriegsjahre bei uns stattfand, darf nieht unbeachtet bleiben. Es muB festgestellt werden, daB wir im Kriege von 1870/71 diesen aus Deutschland stammenden Brauch noch nieht kannten und daB er verhaltnismaBig jungen Datums ist, und weiter muB betont werden, daB die Vorliebe fiir Maiglôckchen aus Deutschland stammt, und daB die Blumen selbst, zum grôBten Teile aus dem Lande unserer grimmigsten Feinde be-zogen wurden. Wir diirfen nieht verhehlen, daB der festliche Verkauf dieser aus dem Reiche des Militarismus kommenden Blume wenig am Platze ist.» Man sieht, daB die Franzosen noch immer kriegslustig genug sind, um den Kampf selbst auf die Blumenwelt auszudehnen. Wenn das nieht wahres Helden-tum ist... Ein Riesenfilmunternehmen. Wie aile Dinge in Amerika ins Riesenhafte wachsen, so besitzt die Neue Welt aueh ein kinematographisches Aufnahmeunternehmen, das aile iihnlichen Einrichtungen Europas in den Schatten stellt. Begriinder und Besitzer der Anstalt is ein Mr. L u b i n, der den Filmbetrieb in Philadelphia mit einem Kost-enaufwand von 4 Mill. M. ins Leben rief. Das von ihm erworbene Gelande umfaBt iiber 500 Acres Land, die 8 Mill. M. wert sind. Es besteht aus Fel-dern, Tierparks, zwei Meilen WasserlSufen und einem groBen Palast. Fiir seine beriihmtgewordenen Cowboyfilms hat Lubin aus Texas Pferde, Stiere, Enten, Ganse, HÎihner und alleu môgliche andere Tiervolk kommen lassen. Zwei Automobile tind ein Flugzeug stehen fiir die Aufnahmen stets zur Verfiigung. Das Gebâude in Philadelphia besteht fast vollstiindig aus Glas und Eisen. Es ist groB genug, um vier Gesellschaften zu gestatten, gleichzeitig ihre szenischen Bilder zu stellen. DrauBen im Freien konnen bequeia 500 Personen mit Pferden und Automobilen Aufnahme finden, so daB man auch die grc>£-ten szenischen Massendarstellungen hier bequem aufnehmen kann,

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Dit item is een uitgave in de reeks Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier behorende tot de categorie Oorlogspers. Uitgegeven in Brüssel van 1915 tot 1918.

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