Amerikanische Hilfe für die Belgier

Amerikanische Hilfe für die Belgier

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Redactie 03 September 2015 736

Am Vorabend des Krieges war Belgien in seiner Lebensmittelversorgung zum großen Teil abhängig vom Import. Durch die britische Seeblockade entfiel dieser Einführ. Hierdurch wurde die Lebensmittellage schwierig, vor allem in Städten. Um die Bevölkerung zu versorgen, wurde ein gigantisches Hilfsprogramm auf die Beine gestellt, dass durch zwei Organisationen getragen wurde: Das Nationaal Hulp- en Voedingscomité (NHVC), das Nationale Hilfs- und Ernährungskomitee, und  die amerikanische Commission for Relief in Belgien.
 
Die Geschichte dieser großaufgezogenen Hilfsprogramme begann in Brüssel. Prominente aus der politischen, industriellen, finanziellen und diplomatischen Welt errichteten ein Hilfskomitee, um die Not der Brüsseler Bevölkerung zu lindern. Zu diesem Komitee gehörten auch drei amerikanische Ingenieure: Dannie Heineman, William Hulse und Millard Shaler.
 
Das Komitee ging im September 1914 im Ausland auf die Suche nach Lebensmittelhilfe. Shaler ging in die Niederlande und sicherte dort die Nutzung Rotterdams als neutralen Hafen zur Weiterleitung der Lebensmittel. In London fragte er seinen Landsmann Herbert Hoover um Hilfe. Hoover hatte die Verlegung von zehntausenden Amerikanern erfolgreich durchgeführt und schien der enormen Aufgabe, Belgien mit Vorräten zu versorgen, gewachsen. 
 
Im Oktober 1914 wurde die Commission for Relief gegründet. Diese regelte die Fonds, den Transport und die weltweite Kampagne zur Versorgung der Belgier. In Brüssel wuchs das Komitee zum NHVC heran, um die Lebensmittelhilfe und –verteilung auf nationalem Gebiet zu koordinieren. 
 
Bevor die Hilfe anlaufen konnte, mussten die Briten zustimmen, die Blockade gelegentlich aufzuheben. Die deutschen Besatzer mussten versichern, die Hilfe – nicht nur Lebensmittel, sondern auch Medizin, usw. – nicht zu besteuern. Um dies zu garantieren wurden die eingeführten Güter in Belgien an Brand Whitlock, den amerikanischen Botschafter, übertragen, der sie daraufhin an den NHVC weiterleitete. Diese Konstruktion machte die Einfuhr wieder möglich. Zwischen 1914 und 1918 lieferte die Comission ungefähr 320 000 Tonnen Mehl an Belgien.