Der Landmann Landwirtschaftliche Wochqnschrift, herausgegeben unter Mitwirkung des Deutschen General-Gouvernements in Beîgien. Nachdruck In belglschert Ztitungen ist rur ufter gensuer Gueilenangabe gestattet. _ 29 Schri/tlcitu) a und Versand: j. Àbtl. VII dcr Kais. Zivilvcrwaltg., Namiircr Slrassc O I Druclc: ^ ' <foatc,lrn^L-n,Vi,; T.ilii'Annr Çfi"iocA \[\ 10ij Brussel, 25. Sept. 1918. ■ ANZEIGEN: 33 Contimen die viergespaltcne Pctitzcilc odei- deren Raum. Bcilairen nach besonderer Vereiubai'iinsr. 4. Jahrgang. IN Sesondere Artihel: Das*Trocknungsverfalireii. — Landwirtscliafl liclie Augenblîeksfrageii. "Ackerbau, Viehzuclit, Gartenba.ii, Forstwirtschaft usiv.: Tierflege ir Herbst. — Bas Sandbad (1er Hiihner. — Zur Xloggen.sa.atr — Voi Stoppelstûrzen. — Beizung (les AVeizeus gegeu Steinbrand. -Tiefpflugen. — Die IliibeiiblattfiHterung. — Spreu als Futte: H ALT mittel. — Zur Molmernte. -i-iNu.tzt KolilrabipflaSzeii vôllig aus. — Aufbewahruug von Vvintergemiïse. — Vorbereituiigeu zur Bekainpf-a uug dor Feldmause. — ICurze Ratsolilitge: i) Bienenzueht, 2) Garteu-s a bau, 3) Der Kleiutierziickter, 4) Landwirtseliaft, 0) Obstbau, (i) Der - praktisehe Splirebergartiier, 7) Verscliiedeiies. — Aus Stadt uiïd Land. —■ Jlarktb erielite. — Briefkasten. JLandwirtc, stiirzt die Stoppelnl Ijasuliylrie, beizfc das Saatgetreide! Land^h-te, lasst die Kartoffeln ausreifen! Landwirte, schiitzt die Ernte vor Brandgefahr! II^andwiHc, trocknet Futtervorrâte fiir den Winterl JLanti«uir4e, pfliigt tièf und 111 sclimaleii Furclien! Eîas Troeknnngsverfahren. Das Trocknen von zaMreichen Erzeugnissen, die auf diese Weise fiir Ernahrung und Fiittcrung sichergesfcellt wurden, ist in diesen Jahren allgemeiner verbreitet worden. Allerdings liai, die Landwirtseliaft von jeher mit gelrockneten Futtermitteln gearbeitet. Ist doeb das Heu durci; das iiltestc und einfachste Trockeirverfahren zu gewinnen. Die Ausnutzung der Sonnenwai'me und die Lufttrocknung iiberhaupt wird seit langerer Zeit mit Vorteil aucb bei auderen Erzeugnissen angewendet, z. B. bei Kartofïelkraut. Allerdings ist diese nicht in jedeni Jahre môglieh, sondern niir dann, wenn das Kraut bis AnfangOktober gesund und griin geblieben ist. In diesem Fall soilte es angewelkt auf Reutern gelroeknet und als 'Futter venvfndet werden. (Siebe «Landmann» IV, 100 u. 108.) Aueh eine Iicihe anderer Friichte, Getrej.de, Hiilsen-friichte, Zwiebeln, Suppenkràuter, Pilze, Beeren usw. werden dureb Lufttrocknung fiir eine langere Aufbewahrung geeignet gemacht. Die Lufttrogknung soilte in allen Fiillen dort vorgenommen werden, wo die Witterung es irgend erlaubt. Aueh soilte sie stets bei giinstiger Jabreszeit zum Yorlrocknen benutzt werden. Die lufttrockenen Friichte sind leichter au die Trockenapparale heranzubringen. Aueh wird fiir ihre endgiillige Trocknung weniger Kohle verbraucht, als fiir ganz frisclie Ware. Jedoch kann es vorkommen, dass selbst Getreide einer kiinstlichen Trocknung unterworfen werden muss, um •Lager- und Mahlfâhigkeit zu belcommen. Selbst gat lufltrockenes Getreide ist oft mit Vorteil einer kûnstlicheu Nach-troclcnung zu unterwerfen. Es gewinnt an Haltbarkeit und aucb in vielen Fiillen an Nâhrkraf t, namentlich dann, wenn es langere Zeit aufbewahrt werden muss. Eine solcke lciinstlicbe Trocknung ist natiirlich okne Heizung nicht durchzufûhren. Jedoch lassen sich Trocknungs-anlagen fast uberall oline bosonders umfangreiche maschinelle Einrichtungen anlegen.In irgendeinem Raum werden eine Anzahl Trockenfelder aus gelochten Bleclien bergesIcllt, die der Feuchtigkeit wegen gut verzinkt sein inussen. An der Aussenwand des Raumes wird ein Ofen aufgestellt, aus dem ein Ventilator, eingebaut zwischen Ofen und Trockenfelder, die heisse Luffc absaugt, die durch Mischung mit kalter Luft auf die erforderliche Temperatur gebracht und unter die Felder geblasen wird. Ihr Warmegrad muss je nach dem zu trocknenden Gut verschieden sein. Der Ventilator driickt sie durch die Lôcher der Bleclie nach oben durch die nicht zu lvoch aufgeslapelte Ware, clçr sie die Feuchtigkeit cnlzieht und dann durch irgendwelehe Abziige entweicht. Ein solcher Trockenapparat trocknet in einem Tage 800—1200 Zentner Getreide, je nach dessen Feucljrtigkeitsgelialt. Dôoh kônnen auf ihm aueh Kartoffeln, Obst,Gemûsc,Ruben, Oelfriichte, Klee, Iaizeme, Hedericli, Brennessel und allerlei feucht gewordene Gegenstiinde ans Magazinen getrocknet werden. Kartoffeln und Riiben kônnen ditrch solche Trocknung for dem Verderbon gerettet und fiir uu-begrenzte Zeit fialtbar und genussfahig gemacht werden. Mit iio° wird die .Trocknung eingeleitct. Nach etwa 2 Stuiulen ist das Hauptwasser unter grosscr Dampf-entwicklung entwichen. Mit etwa 80" wird noch 5—G- Stimclcn weiter gelroeknet. Zum Trocknen von anderen Frtichten sind andere Troclcenzeiten und Warme-grade notig. Die Einzelheilen kônnen hier nicht fiir jede Ware mitgeteilt werdeu. Ein neues Verfahren mit Heiss-luft ermôglicht aueh die Trocknung von Mxlch-, Molken, Eiern und Blut. Derart getrocknete Magermilch hait siclî etwa 6 Monate, Vollmilch infolge des Fettgehaltas 1—2 MonaLa^ Molken G Monate, Eier vielleicht 1—2 Jahre,' Blut 6 Monate und langer. Dies Trocknungsverfaliren ist ausserordenllich wichtig, da es gcwaltige Ersparnisse an. Frachtraum ermôglicht. Grosse Werte lafssen sich aueh aus den Abfallen der Slâdte durch Trocknung gewinnen. Sachverstândige schatzen, dass in einer Stadt von 100.000 Einwolmern jahrlich i5.ooo Zentner Haus- und Kuchenabfâlle gewoiinen werden kônnen, die bei richtiger Verarbeitung grosse Fntterwerte enthalten. Die getrock-neten Abfiille lassen sich zu feinem Schrot vcrmahlen und dann als Futtermehl an Vieh verfûttern. L.indniE'ts«hiifdielie Angenblicitsfragen. Die Herbstbestelhing der Felder riickt immer naher; der vorsiclitige Landwirt wird jetzt schon dafiir sorgen, dass er nur das allerbeste Saatgut veiMvendet, denu das ist in erster Linie die Grundlage fiir einen wirklieheu Ewiteerfolg. Wenn der Landwirt selbst Getreide besitzt, das zur Aussaat geeignet ist, wird er es zeitig dreschen, môglichst sorgfâltig reinigen, namentlich dieses Jahr aueh mit dem Trieur und dann gut aufbewahren, damit er es zur geeigneten Zeit bereit bat, um es noch vorher richtig beizen zu kônnen. Ist das selbstgehaute Getreide nicht zu Saatgut zu verwenden, und das ist der Fall, wenn man keine erstklassigen Kôrner geerntet bat, so entschliesse man sich zeitig zum Ankauf der nôtigen Menge, denn die bessere Ware wird immer zu allererst weggekauft und es verbleibt dann vielfach nur geringwertigere, welcho

Er is geen OCR tekst voor deze krant.

Er is geen OCR tekst voor deze krant.

Er is geen OCR tekst voor deze krant.

Er is geen OCR tekst voor deze krant.

Er is geen OCR tekst voor deze krant.

Er is geen OCR tekst voor deze krant.

Er is geen OCR tekst voor deze krant.