616 - Artikel 2. Artikel 6 erhâlt folgenden Schlussabsatz : Ein Wechsel der Schule ist, ausser im Falle eines Wolmungswechsels, nur bei Beginn eines neuen Schuljahres zulâssig. In besonderen Fâllen konnen Ausnahmen von dem Kreisschulinspektor gestattet werden. Artikel 3. Artikel 8 Absatz 3 erhàlt folgende Fassung : Die Mitteilung nnd die Anmeldekarte weisen ausdrùcklich darauf hin, dass es dem Familienvorstande freisteht, seine Kinder in eine von ihm selbst gewâhlte Schule zu senden, die sich mit den Vorschriften des Gesetzes vom i5. Juni 1914 in der Fassung dieser Verordnung in Einklang beiîndet, und dass es verboten ist, irgendwelchen Zwang auszuiiben, um ihm eine Schule aufzuncftjgen, die nicht die seiner eigenen Wahl wâre. Ausserdem ist in der Mitteilung eiogehend, in der Anmeldekarte in gedrângter Form auf die Bedeutung der Zeugnisse ûber niederen Unterricht und auf die Folgen hinzuweisen, die die Nichterwerbung fiir die Familienvorstande und die Kinder hat (Artikel 11 letzter Absatz des Gesetzes vom i5. Juni 1914 in der Fassung dieser Verordnung und Artikel 3 der Verordnung vom Heutigen betreffend die Zulassung zu oiTentlichen Aemtern). Artikel 4. Artikel 11 Absatz 4 erhêilt folgenden Zusatz: Bei Riickfàllen kann auf eine Geldstrafe bis zu 3o Franken erkannt werden. Ausserdem erhâlt Artikçl 11 folgenden Schlussabsatz: Die Familienvorstande, die versâumen, ihre Kinder rechtzeitig die vorgeschriebenen Zeugnisse iiber niederen Unterricht erwerben zu lassen, werden vom Kreisschulinspektor beim Friedensrichter zur Anzeige gebracht. Die Absàtze 1—8 dieses Artikels finden entsprechende Anwendung. Artikel 5. Artikel i3 erhâlt folgenden Schlussabsatz: Die Gemeinden sind verpflichtet, fur die Errichtung von Kindergârten (Bewahrschulen) und Fortbildungs-schiûen (Schulen fiir Erwachsene) Sorge zu tragen, wenn die Regierung ein Bedûrfnis fiir gegeben erachtct. Artikel 6. Artikel 14 Absatz 1 erhâlt folgende Fassung: Die gemeindlichen niederen Unterrichtsanstalten werden unter der Aufsicht des Staates von den Gemeinden verwaltet. Der lctzte Absatz des Artikels 14 Wird gestrichen. Artikel 7. Artikel i5 Zifîer 2 Abs. 1 und 2 erhàlt folgende Fassung: Unter Vorbehalt der am 1. Januar 1914 erworbenen Vergiinstigungen mùssen die Lelirkrâfte Staatsangehôrige sein und entweder ein gesetzliches Lehrerzeugnis besitzen oder die in Artikel 24 erwâhnte Priifung abgelegt haben. Artikel 8. Artikel 17 Absatz 1 erhâlt folgende Fassung: Der niedere Unterricht muss folgende Fâcher umfassen : Religion und Sittenlehre, die niederlândische Landessprache, Lesen, Schreiben, einfaches Rechnen, das gesetz-liche Mass- und Gewichtssystem, Erdkunde, vaterlândische Geschichte, einfaches Zeichnen, die Grundzuge der Gesundheitslehre, Singen und Turnen. Der Unterricht ûber andere Sprachen als die niederlândische darf erst im vierten Grad, und auch hier nur im Umfange von hochstens drei Wochenstunden fur jede Sprache, erteilt werden. Der niedere Unterricht umfasst ausserdem... Artikel 9. Artikel 20 erhâlt folgende Fassung: In allen staatlichen, gemeindlichen, ubernommenen und ubernehmbaren niederen Schulen, einschliesslich der oiTentlichen und oïïentlich unterstutzten Kindergârten (Bewahrschulen) und Fortbildungsschulen, Abendschulen sowie besonderen Kurse, wird der Unterricht in der niederlândischen Landessprache erteilt. In den Gemeinden Anderlecht-Kuregem, Briïssel, Elsene, Etterbeek, Sint-Gillis, Sint-Pieters-Jette, Sint-Joost-ten-Noode, Koekelberg, Laken, Sint-Jans-Molenbeek, Schaarbeek, Ukkel und Vorst sowie in den an der Spracligrcnze gelegenen Orten, die in der Anlage genannt sind, wird diese Bestimmung mit folgenden Abwandlunsren zur Anwendung gebracht : 1. Der Minister fiir Wissenschaft und Ivunst kann fiir eine bis 1. September 1926 wâhrende Uebergangszeit besondere Anstalten oder besondere Abteilungen niederen Unterrichts mit franzôsisclier Unterrichtssprache zulassen fiir Kinder, die nachweislich dem Unterricht in der niederlândischen Sprache nicht zu folgen vermôgen. Der fiir die Aufnahme in diese Anstalten oder Abteilungen erforderliche Nachweis kann nur durch eine Bescheini-gung, die der Minister fiir Wissenschaft und Kunst erteilt, erbracht werden. In sâmtlichen Ivlassen dieser Anstalten muss das Niederlândische als Fach in mindestens sechs Wochenstunden unterrichtet werden. 2. Abgesehen von diesen besonders zugelassenen Anstalten und Abteilungen wird die niederlândische Unterrichtssprache vom Beginn des Schuljahres 1918/19 an in den Kindergârten und mindestens in den drei untersten Jahrgângen des niederen Unterrichts eingefiilirt. Die Kinder, die zu Beginn des Schuljahres 1918/19 weniger als 3 Jahrgânge niederen Unterrichts in franzosischer Sprache unterrichtet worden sind, werden den in Ziffer 1 genannten besonderen Anstalten oder Abteilungen zugew-iesen, wenn sie nachweislich dem Unterricht in niederlândisclier Sprache nicht zu folgen vermogen. 3. Fur die Kinder, die zu Beginn des Schuljahres 1918/19 bereits 3 Jahrgânge niederen Unterrichts in franzosischer Sprache unterrichtet worden sind, kann die franzôsische Unterrichtssprache beibehalten werden. Fur diese Kinder muès das Niederlândische als Fach in mindestens sechs Wochenstunden unterrichtet werden • auch ist die vaterlândische Geschichte in niederlândischer Sprache zu unterrichten. Soweit danach die niederlândische Unterrichtssprache noch nicht besteht, wird sie vom Schuliahr 1010/20 an iedes Jalir fiir einen weiteren Jahrgang cingefùhrt. J

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