Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier

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s.n. 1916, 28 Mei. Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier. Geraadpleegd op 27 april 2024, op https://nieuwsvandegrooteoorlog.hetarchief.be/nl/pid/5t3fx7502v/
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4efi, wovofi éîrïe L'eliensmittelgenossenseliaft une! "pîrïe de-' nossenschafts-Brauerei die besten Erfolge zu verzeichnen lia-ben, erriChtet werden. Es ist noch nicht beschlossen, ob aile Kaufer auch Anteilinhaber sein mûssen oder nicht. Die An-teilzeiehnungen sollen auf hoehstens 50 Fr. und wenigstens 10 Fr. festgesetzt werden. Da das Grundkapital auf 15 000 Fr. zustehen kommt, so dtirfte die Summe auch bald gezeichnet werden. Das Geschaftslokal soll so viel' wie mOglich im Mittelpunkt der St-adt errichtet werden. In mehreren Stiirtten Belgiens sind schon derartige Fleisch-EinkaufsgenossenSchaften gegriindet wnrden und sollen recht gut gehen. phb. Entdeckung und Festnahme einer Hehlerbande in Ougrée. In Ougrée und (Jmgegend wnrden in letzter Zeit mehrere bedeutende Metalldiebstahle veriibt. Seit einigen Tagen schon war man einer Hehlerbande auf der Spur, welche die in den Eisen- und Kohlenwerken von Seraing- und Umgegend gestohlenen Metallstiicke versteckte. Diese geheime Bande ar-beitete schon seit Monaten, ohne daB es der Polizei gegliickt war, sie zu fassen. Nach dem Gestandnis eines gewissen B. Noël endlich konnten verscliiedene Mitglieder der Hehlerbande festgenommen werden: sie stammen aile aus .Ougrée, Seraing und Umgegend. Mehrere Haussuchungen wurden vorgenom-tnen; man erwartet noch weitere Yerhaftungen. Aus Berlin und dem Reich. Auszeiehnung des Flottenchets. Dem Chef der Hochseestreitkrafte Vizeadmiral Scheer ist eine hohe Ordens-auszeichnung zuteil geworden. Zum ersten Mal wird bei dieser Gelegenheit, amtlich Vizeadmiral Scheer als Chef der Hochseestreitkrafte bezeichnet. Nicht, einmal die Kunde, daB beim Ein-tritt. der schweren Erkrankung des spiiter verstorbenon Chefs der Hochseestreitkrafte Admirais v. Pohl der atteste Geschwa-derchef der Flotte Vizeadmiral Scheer vom Kaiser mit der Fiihrung der Hochseestreitkrafto einstweilen beauftragt wurde, diirfte bekannt, geworden sein, lnzwischen ist nun die end-giiltige Ernennung Schoers zum Chef der Hochseestreitkrafte erfolgt. Wahrend die Vorganger Seheers den Rang des Admirais besaBen, als ihrien die Flottenfiihrung iibergeben wurde, befindet, sicli Scheer noch im Rang eines Vizeadmiral-; und bat in dieser Rangklasse noch zwei Vorderleute, hat alsn vevhiUt-nismafiig frtth diesen hohon Posten erreicht. Vizeadmiral Scheer dient heute etwa siebenunddreiBig' .labre in der Marine. Im Friihjahr 1879 als ICadett eingetreten, erhielt Reinhard Scheer 1900 den Rang der Stabsoffizieie und 1910 den der Flaggenoffi-ziere. Seinen jetzigen Rang bekleidet er seit 9. Dezember 1913. Scheers Name ist; durch seine Beteiligung an den Kiimpfoii um die kolonialen Erwerbungen in weiteren Kreisen bekannt geworden. Als junger Offizier war er an Bord der Kreuzerfre-gatte «Bismarck» kommandiert, und nahm 1884 in Kamemn an den Kampfon gegen die Eingeborenen teil. Vier .Tahre spiiter ging Scheer nach Ostafrika und trat alg Wachoffizier der Kreuzerkorvette«Sophie» in denDienst desKreuzergeschwaders und tat. sich bei der Nierderwerfung des Araberaufstandes mehrfach rûhmlich hervor. Ein drittes Auslandskommando l'iihrte ihn 1895 an Bord der Korvette Prinz Wilhelm» nach Ostasien. Nach seiner Riickkehr in die Heimat tat er vor-iibergehend Dienst bei der ersten Toi podoabtoilung und wurde im AnschluG hieran al- Dezernent des Torpedowesens in das Reichsmarineamt berufen. Im Herbst 1900 tibernahm er die J iihrung der ersten Torpedobootsflotille, befehligte von 1905 bis 1907 das Liniensehiff «ElsaB». Nachdem er zwei .Tahre lang als Chef des Stabes der Ilochseeflotte tiitig gewesen war, trat er noehmals in das Reichsmarineamt zuriiek, verblieb dort mehrere .Tahre und steht nun seit drei Jahren in der Hochsee-flotte, in deren Verband er zuniichst die Fiihrung des zweiten 'Geschwaders iibernahm. Zweiter Tag (1er Auktion v. Beckerath. In der zweiten Auktion des AdoTf v. Beckerathschen Nachlasse.s in Lepkes Kunst-Auktionshaus in Berlin begann die Versteigerang der i t a 1 i e n i s c h e n M a j. o 1 i k e n , welche besonders die Lei-ter kunstgewerblicher Museen angelockt batte. Leider gingen die Hauptstiicke ins Ausland. So wurde eine groBe Vase (Faenza, um 1460) fiir 13 800 Mark nach Holland verkauft. Mehrere schone Werte gingen nach Budapest, so eine florenti-nische Vase mit zwei Henkeln aus der ersten Halfte des 15. Jahrhunderts um 12 800 Mark., ein groBer doppelhenkeliger Albarello (Faenza, um 1450) fiir 8500 Mark. Ferner wurde dort-hin verkauft. eine grofie Kanne mit SchnabelguB (Florenz), um 1450—1475) fiir 6300 Mark und eine grofie Kanne (Florenz, Ende 15. Jahrhunderts) fiir 5200 Mark. Einige schône Stiicke gingen in die Hande des Kunsthandels, der aus verschiedenen 'Orten "seîne Vertreter ehïs'anctt ïatte, so eîri Âlbaft>!îo fFlorenz, um 1450), ein in Blau und Chromgelb bemaltes schones Stiick, das 6900 Mark bTachte, ein flacher, vertiefter Schalenboden. farbig bemalt, priichtiges Stiick (Deruta, um 1490), das 3600 Mark erzielte. Ein hiibscher, hoher, schlanker Albarello (Florenz unter spanischem EinfluB, aus der zweiten Halfte des 15. Jahrhunderts) wurde fiir 3200 Mark fiir das hiesige Kunstge-werbemuseum erworben. Von Privatsammlern gekauft wurden ein Albarello in weiBer. Glasur mit blauem Dekor (Florenz, um 1450 fiir 6200 Mark und eine grauweiBe Kanne mit ge-kniffenem AusguB (florentinisch aus der ersten Halfte des 15. Jahrhunderts) fiir 5600 Mark. Manche kleinen, schonen Stiiçke gingen um wenige hundert Mark in Privatbesitz. Zu dem Er-triignis des ersten Ta go- von 800 000 Mark brachte der Ge-samtertrag des zweiten âges noch iiber 300 000 Mark. Ein neues Café im Tiergarten. Aile Bestrebungen, im Tior-garten oder am Rande des Tiergartens ein neues Café zu er-richten, sind bislier fehlgeschlagen, zuletzt noch der Plan eines Cafés am Brandenburger Tor auf dem Pariser Platz. J'etzt scheint endlich das Tiergarten-Café Wirklichkeit zu werden. Wie «Der Konf.» mitteilt, beabsichtigt eine bekannte groBe Berliner Koditiorei ErdgeschoB und Zwischenstock nebst Vor-garten des Hauses LennéstraBe 1, Ecke Budapester StraBe, zu einem Café einzurichten. Dem Charakter des Tiergarten-'viertels entsprechend, soll das Café, dessen Hauptfront dem Brandenburger Tor zugekehrt sein wird, im vornehmen Stile gehalten sein. Es schweben zurzeit z.Wischen den in Frage kommenden Behorden Verhandlungen, um bestehende Schwie-rigkeiten zu tiberwinden. Die Plane zu dem neuen Café stammen von dem Berliner Arehitekten Dipl.-lng. Siegfried Weile. Die Beisetzung des Potsdamer Stadtkommandanien, Ge-neralleutnants v. Ditmar, erfolgte auf dem Friedhofe der Hoff-bauer-Stiftung llermannswerder, fiir. die dey Yerewigte seit 1907 als Ivnrator i-egensreich gewirkt liât. In der Kirche von Hermannswerder fand eine Trauerfeièr statt. bei der Militar-pfarrer Dr. Otto die Gedachtnisrede hielt. Unter den Trauér-giisten sah man als Vertreter des Kaisers General v. Kleist, der einen groBen Kranz mit den Kronabzeichen des Kaisers an der Bahre niedevlegte. als Vertreter der Kaiserin den Kam-merherrn, Kabinettsrat Freiherrn v. Spitzenberg. Im Namen der Garnison Potsdam brachte Oberstleutnant Hoffmeister einen K ranz, und eine Abordnung des 3. Garde rianen-Regiments sehmiickte die Bahre ihres friiheren Kommandeurs. Auch von Truppenteilen. denen dei1 A'erstorbene friiher àngehOrt hatte, kamen Blumenspende. Der deutschen Gesellschaït fiir Kaufnianns-Erholungsheime sind im Laufe dieses Jahres schon ttber 800 000 Mark an Zu-wendnngen zugegangeu, die zur Ausfiihrung der von der Ge-sellséhait geplanten neuen Tienne in Wiirttemberg, Westfalen, Brandenburg und Thiiringen dienen sollten. Obsteiîimachen ohne Zueker. Fiir die Ilausfrauen \>\ die Frage von groBer Wichtigkeit, unter welclien Voraussetzungen auch ohne Zucker mit Aussicht auf Erfolg - eingemacht» werden kann, wie es von den Behorden empfohlen wird. lrn Biirgersaal des Kathauses gab Friiulein Hannemann vom Lette-haus in Berlin auf Vèranlassung der Zentrale der Hausfrauen-vereine GroB-Berlins in einem langeren Vortrag hieriiber Aus-kunft. Zuniichst betonte sie, daB die Hausfrau sich und die Familienangehorigen daran gewohnen sollte, die Friichte we-niger siiB als bisher zu essen. Die Friichte scbmecken auch an sich vortrefflich. Das Einmaehen von Friichten ohne Zucker hat den Vorleil, daB dabei der Bedarf an Glâsern geringer ist, denn der Zucker vergrOBert die Menge des Eingekochten. So-weit die Gummiringe noch gut erhalten sind, bedient man sich der iiblichen Konservengliiser. Fur Himbeeren. Blaubeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und andere Idoine Friichte lassen sich auch aile einfachen Flaschen, die durch Korke verschlossen werden, verwenden. Hauptbedingung ist, daB die Flaschen vollkommen sauber sind. Um sie griindlich zu reinigen, weiclit man Flaschen, Gliiser und Korke in Wasser mit ein Prozent Salzsiiure. Eine der Einmaehemethoden ohne Zucker ist fol-gende: Die Friichte miissen gleichfalls einige Minuten in siiure-haltigem Wasser liegen, die in den Schalen vorhandenen Bakte-rien werden dadurch abgetôtet. Danacli fiillt man die Gef&Be zwei Zentimeter hoch mit gut abgekochtem. erkaltetem Wasser, dann werden die rohen Friichte sehr fest eingeschichtet. Hier-auf werden die offenen GlUser in einen Kessel mit etwas kaltem Wasser gestellt und langsam auf 70 Grad erwarmt. Nun ver-schliefit man die GefaBe vollstandig. und dann werden sie un-gefâhr eine Stunde in Wasser von 65 Grad Celsius erhitzt. Vor der Verwendung wird der Fruchtsaft abgegossen und der Zucker darin unter Erwiirmung aufgelost; in den warmen Zuckersalt legt man die Friichte, die nach dem Erkalten einen gleiehmaBig siifien Geschmaek haben. Ein Monuinentalwerk christlieher Kimst von seltener Schonheit ist auf etwa acht Tage in Munchen ausgestellt. Es ist wohl die grOfite und hervorragendste Arbeit, des bekannten Bllrlh'aUers Professor TlicWins Buscher. ïïpt Hocïiatfar fflr neue Stadtpfarrkirche in Taiiberbischofsheim, welche- nach seiner Zusannnenstellung die auBerordentliche Hohe von 17 Meter erreic-hen wird. Vermischtes. Neue Lawiiienniedergsinge im Aipengebiet. Die Eisheili'ïoi, liaben noehmals bis in die Hoohtalor herab Schnee gebrach< und die hoheren Beobaclitungsstationen, wie Rigi, Pilatus. Goti hard, Santis usw., verzeichneten in diesen Tagen einen weiteren Zuwachs der Sclinoedeoke, die dort fiir die Jahreszeit noch eine ganz ungewohnliche Hiihe aufwéist. Seit dem 15. Mai indesson schmilzt der Schnee unter dem EinfluB von Ffihn und Sonnr-und einer hohen Temperatur, die selbst in der Hochgebirgsreïion mehrere Grad iiber dem Gefrierpunkt steht. Neuerdings donnem wieder Lawinen nieder. Besonders an der Furkabahn sind mehrere gewaltige Lawinen niedergestiirzt und haben am Bahi ■ bail neuen Schaden verursacht. In der Laupalp sind zablreich» miiehtige Lawinen niedergegangen und zum Teil auf das*Bahn-geleise g< :.tiii zt. Der grofie Steffenbach-Viadukt wurde vollkommen zerstôrt und fortgerissen. Von der ganzen Briieke von etwa iO Meter Lange und 20 Meter Hiihe, die aus massiven Mauerwerk gebaiit war, ist kein Steifi mehr siohtbar. Die niitzliche Stadtbibliothek. Andrew Carnegie, der ameri-kanische Stahlkonig. kam eines Tages als Tourist in eine kleine Stadt. wo er vor einem stattlichen Gebiiude Hait machte. und einen alten Mann, der am Eingang stand, fragte, was das fiir ein'Haus sei. «Das ist die Stadtbibliothek, mein Herr, die Carnegie gestiftet hat. Gott segne ihn dafiir, daB er uns diese schone Bibliothek geschenkt hat.» — «Es front mich. daB Sie soviel Wojst darauf legen.» sagte der Tourist. verwundert iiber die begeisterten Worte des sehlichten Alten. Lesen Sie denn so viel?» — «Noin. néin, das nicht,» antwortete der Malin, in-dem er vergniigt einen Zug aus seiner Pfeife tat. Ich lèse iiber. haupt keine Biicher; aber sehen Sie, moine Frau hat hier die Hausreinigung zugewiesen bekommen.» Ein hundertjâhriger Kriegsveteran gestorben. In der 7a-]\" des ilinoritenklosters. in Lemberg ist Pater Franz Jwanicki ini 101. Lebonsjahre entschlafen.. Im .labre 1815 im Lubliner Krois geboren. besuchte Iwanicki das Gymnasium in Warschau; beini Ausbruch dès Aufstandes im Jalire 1830 trat der junge Schiiler in die Reihen der polnischen Armee, kitmpfte bei Grochow und bei Wola, worauf or nach dem ungliic.kliehen Ausgang des pol-nisch-rnssischen Krieges sich dem geistlichen Stande widmote. Als Doniinikanermoncb in Krasnobrod erhielt er nach Ausbrucli dos Aufstandes im Jahre 1863 den Auftrag, dem Bezirk Janow seine militarisch-lmmanititre Fiirsorge angedeihen zu lasseii Nach dem Zusammenbrueh des Aufstandes fltichtete Iwanieki nach Galîzien, wo er von 1874 bis 1913 Pfarrer in Wolkow war. lin 76. Jahre seiner Priesterweihe lieB sich Pater Iwanicki peu sionieren und nahm stiiiidigen Wohnsitz in' State Siolo, wo ihn der gpgenwàrtige Krieg iiberraschte. DieRussen raubten ihn griindlich aus und verbrannten seine wertvolle Bibliothek. j Pater Iwanicki iibersiodolto nun nach Lemberg, wo er in der Abgeschiedenheit des Klosters sein verdienstvolles Leben be-schloB.Der Alkoholverbrauch der Vôlker. Den Alkoholverbrauch der Viilker hat jiingst ein norwegischer Arzt untersucht. Er unterscheidet je nach der Form /les Alkoholgenusses Wein-, Bier- und Branntweinlander, und zwar haben dabei die Wein-liinder den heichsten. die Branntweinlander den niedrigsten Ge-samtalkoholverbrauch. Zu den Branntweinlandern gehoren Deutschland mit 49 v. H. des Gesamtverbrauchs, Oesterreich mit 47,6 v. H.. Ungarn mit 61 v. H., ferner die skandinavischen Liinder und Serbien sowie Rumanien. Belgien, England, die Vereinigten Staaten und Australien sind Bierstaaten, Frank-reich und die siideuropaisehen Lander dagegen Weinstaaten. Die Reihenfolge, in der die Viilker nach dem Àlkoholverbraucli (immer auf don Kopf im Laufe eines Jahres berechnet) anzu-ordnen sind, teilt aus dieser Untersuchung die «Klinisch-Thera-peutische Wochenschrift» mit. Obenan steht Frankreich mit 22.9 Littern Alkohol jahrlich auf den Kopf der Beviilkerung. Es folgen Italien mit 17,9. Spanien (14,02), Griechenland (13,87). die Schweiz (13.71). Portugal (12,5). Belgien (10,58), GroB-britannien (9,76), Oesterreich (7,78), Ungarn (7,62). Dann erst kommt Deutschland mit 7,47. Weniger als Deutschland ver-braucheu die Vereinigten Staaten (6,89). Danemark (6,82), Australien (5,65), Serbien (5,45), Rumanien (5,25). die Ni ode rl an de (5,01), Schweden (4,33), das europiiische RuBland (3,41). Kanada (3,31 ), das asiatisehe RuBland (2.61), Norwegen (2,37). Mit dem niedrigsten Alkoholverbrauch, 1.54 Liter im Jahre auf den Kopf, steht Finnland am Ende der Liste. Verantwortlich fiir die SchritUeitung: Edgar v. Scbmidl-Pauli, Brilssel. Druck und Verlag: .Belgisclier Kurier" O. m. b. H, ZweignlederUssung BrCssei. I)aJi die tûrkischen Frauen diese Versuche, ihr Los zu heben, mit Aufmerksamkeit und Dankbarkeit verfolgen, zeigl ein zweites kiinstlerisches Ereignis des letzten Winters. In den Raumen des Deutschen Opernhauses, das Direktor Georg Hartmann zur Verfugung gestellt batte, wurde am 2. April in An-wesenheit der Kronprinzessin, der Spitzen der Berliner Gesell-schaft und der tiirkischeri Kolonie, zum Besten der Witwen tiirkischer Soldaten eine Wohltiitigkeits-Vorstellung veranstal-tet, die ebenfalls Frau Maria Sarre in Gemeinschaft mit Friedrich Perzynski, bekannt durch seine Schriften liber orien-talische Kunst, unter Mithilfe der Koniglichen Generalinten-dantur und des Lessing-Theater-Ensembles ins Werk gesotzt hatte. Das Ilaus war ausverkauft; ein Reingewinn von nahezu 14 000 M. (eine Rekordziffer fiir den letzten Konzertwinter!) konnte an die tUrkischen Frauen abgefuhrt werden. Die wiehtigsten tiirkischen Zeitungen, voran _ «Tanin», <• Ik-dam», «Hilab, «Osmanischer Lloyd», priesen die Opferfreudig-keit und Hochherzigkeit der deutschen Frauen, die in eigener Not. die tiirkischen • Mitschwestern nicht ver-gaBen. Die Zeitung «Ikdam», das Sprachrohr weitester tiirkischer Volkskreise, brachte gelegentlich der Bespreehnng der Wohltiitigkeitsvorstellung eine ganze Anzahl Zuschriften tiirkischer Frauen zum Abdruck, die erneut. bestiitigen, welchen An-teil heute schon die tiirkische Frau an Vorgângen auBerhalb ihrer eigenen hauslichen Atmosplfare nimmt. «Diese^ neue Freundschaftskundgebung des grofiherzigen deutschen Frauen-tums», schreibt Rana Sani an den «Ikdam». «das in diesen Tagen so viel eigenen Kummer zu tragen hat, muB gerade danim allen tiirkischen Frauen zil Herzen gehen.» Den von Friedrich Perzynski verfaBten Aufruf fiir die Wohltiitigkeitsvorstellung lieB sich Talaat Bey, mit Enyer die Hauptstiitze der tiirkischen Regierung, Wort fiir Wort ins Tiirkische iibersetzen. Von den darin ausgedriickten Gefiihlon iibermannt, gab Talaat mit Triinen der Ruhrung seinem deutschen Delegierten die Worte auf den Heimweg: «Sagen Sic den deutschen Frauen, die Tiîrkei wilrden ihnen diese Tat nie vergessen. Die «Geheime Kanzlei" des Zaren. Von G. v. Lessen. Dieses in letzter Zeit wieder viel genannté Institut ist auf das Engste mit der Geschichte des Zarenreiches verbimden und unter Peter dem Grofîen entstanden. Der Herrscher ont-fesselte durch die fur das Wohl des Staates zwar nôtigen, a^er dem Empfinden des Yolkes schroff zuwiderlaufenden Neue-rungen offenen und heimlichen Widerstand. 1 m nicht ein ( der Mifistimmuna: zu werden, — die so stark war. ds-Li sogar der Solin in der VerschwOrer Reihen trat, — schuf der Zar die «Geheime Kanzlei». Jeder, der Kenntnis von gegen den Zaren gerichteten Planen hatte und das zu dessen Kenntnis bringen wollte, trat vor die «Geheime Kanzlei» und brachte hier seine Anzeige vor. Vieler Beweise bedurfte es bei der Beschuldigung nicht. die entlockten schon die Folterqualen, denen der des Hochvor-rats Angêsclnildigte regelmaBig unterworfen wurde. KSpfen, Hangen. Vierteilen, «ls Mildestes die Verbannung nach Sibi-rion, waren die Strafen, die regelmiiBig und fast ohne jede Ausnahme von der «Geheimen Kanzlei» auf die Ansehuldigung «Wort und Tat» verh&ngt wurden. Das Institut der «Geheimen Kanzlei» hat seit Peter dem GroBen manche Aenderung erfahren, sich in die «Dritte Ab teilung» und das «Département der Polizei», wie sie noch heute heiBt, gewandelt. Aher der Wandel liât sich mehr auf das AeuBere erstreckt, weniger das innere Sein erfaBt. Die Folter ist ja zwar in Rusland offiziell abgeschafft, docli Gestiinduisse werden dort nicht nur mit Worten erlangt. Auch bei der Wiir-digung der Beweiskraft des Anklagematerials das gleicho Bild. Zwar nur Wort und Tat auszusprechen, schadet heute keinem etwas, wohl aber ein oft nur unbegriindeter Verdacht. Die «Geheime Kanzlei», Dritte Abteilung, Département der Polizei, bat also durch die Namensanderung nichts von seinem Schrecken verloren, ist sozusagen nur zeitgemRBer geworden. Auch darin ist ein gewisser Wandel bemerkbar, daB die Er-liebung von Anklagen sich weniger auf zufâllige Anzeigon Aufienstehender, als mehr auf die Berichte der eigenen Beamten stiitzt. Die Geheime Kanzlei hat ebon nach und nach feste Formen angenommen: ganz RuBland und einen sehr groBen Teil des Auslandes mit einem dichtmaschigen Netz von Spit-zeln iiberzogen. Dieser Leute Aufgabe ist es, ailes, was sie in Erfahrung bringen, zu melden. Zweierlei Arien von Beamten hat das Département der Polizei: das eine sind die Gendarmen der politischen Abtoi-tung. Dieser Leute Aufgabe ist es, Verhaftungen von Uebel-tatern gegen des Staates Sicherheit, Haussuchungen in solchen Fallen, vorzunehmen und die daraus sich ergebenden Unter-suchungen zu fiihren. Viel wichtiger aber sind die Beamten vom Geheimdienst. Menschen aller Lebensstellungen, deren Diensteid unter anderem vorschreibt: «Vater und lutter jiicht zu schonen» sind darunter. Moglichst genaue Meldungen von allen in Vorbereitung befindlichen, vorzugsweise politischen Verbrechen, haben sie zu erbringen. Um melden zu kônnen, bedarf es der Kenntnisse. Die verschaffen sich die Leute durch die ihnen selbstverstandlich unter Gewahrung von Straffreiheit befohlene Teilnahme an Verbrechen. Das kennzeichnet den ganzen Apparat. Aus der 1 Reihe der .von de Regierung als Staatsfeinde Bezeichneten werden die Geheimagenten grôBtenteils gewiihlt, da doch nnr diese ohne Verdacht bei ihren Genossen, den wirklichen Ver sehworern,. Einblick in deren Tun gewinnen konnen. GroBf Versprechungen aller Art, wobei die Lockung mit dem Geld beutel nicht fehlt, maclien die Leute zu Verratern. Zwischen den Geheimagenten und den Verschworerli ist oft schwer, den Unterschied zu machen, es spielt eins in das andere wie ein Raderwerk. Viele dienen auch abwechselnd der Regierung und dem Umsturze. Und diesen ganzen Apparat nun, dessen Unterhaltung jahrlich zahlreiche Millionen kostet und der sich wie kein anderer zum Begehen von Verbrechen eignet, benutzt RuBland selbstverstandlich nicht, nur fiir inner poljtische Zwecke, sondern neben der milifarischen Spionage auch zur Beseitigung unbequemer Leute. Ein Sozialrevolutionar, so heifien die Mânner des russischen i "msturzes heute, begfcht also oft genug irgend einen An-schlag im Auftrage seiner Parteileitung und weiB garnieht. daB er eigentlich der Vollstrecker des Willens von Vâtèrchen» Regierung ist. Zum Jubilaumsfest der Berliner Singakadêmie wird am Sonntag Abend im Saale der Singakademie Georg Schumann < Il ut h» (fiir Chor, Soli und Orchester) aufgefiihrt. Zu diesen Auffiihningen, welche mit Ausnahme dès Gottesdienstes nur vor eingeladenen Giisten stattfinden, haben sich n. a. gegen 5( auswartige Dirigenten angemeldet. Deutsches Musikfest im Orient. Aus Konstantinopel Wirc 'gomekl'ot: Auf Einladung des deutschen Boi=chafters Grafei Wolff-Metternich fanden sich die gebildeten Kreise d'jv tiirkischen Hauptstadt zu dem ersten Abend des deutschen Mul sikfestes im Orient, das von deutschen Freunden der Turke» veranstaltet wird, zusammen. Die Auffahrt bot ein glanzei^df® Bild. Der Saal des Wintertheaters war mit den tiirkischen FarB lien gesehmiickt. Anwesend waren mehrere tiirkische PrinzenB der GroBwesir, der Minister des AeuBern und des Innern, de* Kammerprasident, viele Senatoren und Abgeordnete, ferner dil Herren der deutschen Botschaft und des eGneralkonsulats, aJP ihrer Spitze Graf Wolff-Metternich und Generalkonsul Mertensf hohe Offiziere, deutsebe Professoren. Auf der Galerie wohnteif die Schiiler tiirtischer Lehranstalten dem Konzert béi. Dei Saal war bis auf den letzten Platz gefiillt. Das Publikum foliit" den Vortrâgen mit groBer Aufmerksamkeit. L m m i L e i s n e hatte gliinzenden Erfolg mit Brahmsschen Liedern, die au das tiirkische Publikum tiefen Eindruck maehten, ebenso Cle w i n g mit seinen Soldatenliedern. Das ReuBsche Hofor chester spielte vorziiglieh ITaydns Militiirsinfonie sowie der Hohenfriedberger Marsch, der das Andenken an Friedrich dei GroBen, don Freund der Tiîrkei nachrief. Allgemein hatte mai den Gesamteinduck eines starken Erfolges.

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Dit item is een uitgave in de reeks Belgischer Kurier: belgische Ausgabe des Deutschen Kurier behorende tot de categorie Oorlogspers. Uitgegeven in Brüssel van 1915 tot 1918.

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