Verordeningsblad voor het Etappengebied van het 4e Leger

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1700 Artikel 5. Il fiir ein Kind die Unterrichtssprache gemiiss den vorstehcnden Vorschriften bestimmt, so gilt diese Anordnung' Solange, als das Kind eine der in der Ueberschrift bezeichneten Schulen besucht. Artikel G. Betragt die Zahl der einem Jahrgange angehorenden Kinder mit gleicher Muttersprache raindestens 20, so rauss fur sie eine besondere Klasse mit entsprechender Unterrichtssprache gebildet werden. Betriigt diese Zahl weniger als zwanzig, aber mindestens zehn, so sind, wenn nicht eine besondere Klasse abgezweigt \yird, zwei Jahrgange zu einer Klasse mit gleicher Unterrichtssprache (in getrennten Abteilungen) zu vereinigen. Es ist verboten, Klassen oder Abteilungen mit doppelter Unterrichtssprache zu bilden. Ausnahmen konnen fiir einzelne Schulen in besonderen Fiillen durch eine mit Griinden versehene Verfiigung des Ministeriums fur Wissenschaft und Kunst zugelassen werden; die Verfiigung ist nebst Grttnden in dem fiir die amtlichen Bekanntmachungen bestimmten Blatt zu veroffentlichen. Artikel 7. Alsbald nach Beginn des Schuljahres hat der Schulleiter dem Kreisschulinspektor unter Verwendung der als Anlage 3 und 4 beigefiigten Formu-lare zu iiberreichen : 1) eine Angabe tiber die Anzahl der Schiller, die in jedem Jahrgange auf die einzelnen Sprachen entfallen, 2) eine Uebersicht tiber die einzelnen Klasseri und Abteilungen. Artikel 8. In allen einsprachigen Klassen der Gemeindeschulen einer Gemeinde muss auf den Unterricht in der Muttersprache fur den gleichen Jahrgang die gleiche S-undenzahl verwandt werden. Es ist darauf hinzuwirken, dass jede Verwaltung ûbernehmbarer Schulen fur die ihr unterstehenden Scliulen eine entsprechende Begelung trifft. Artikel 9. Es bleibt der Gemeinde bezw. der Schulverwaltung iiberlassen, eine zweite Sprache als Unterrichtsgegenstand in den Lehrplan aufzunehmen. Damit hierdurch die grtindliche Erlernung der Muttersprache nicht beeintrachtigt wird, darf bis auf Weite/es mit diesem Unterricht nicht vor dem dritten Schuljahr begonnen, er darf in diesem nur miindlich erteilt und es dtlrfen fur ihn im dritten bis fïinften Schuljahr nicht mehr als vier, im sechsten bis achten Schuljahr nicht mehr als fiinf Stunden wôchentlich verwandt werden. Sind in einer Schule nach der Muttersprache getrennte Klassen vorhanden, so muss 111 ihnen der Unterricht in der zweiten Sprache gleichmiissig geregelt und erteilt werden. Artikel 10. Es bleibt der Gemeinde bezw. der Schulverwaltung auch iiberlassen, anzuordnen, dass friihestens vom sechsten Schuljalir an bis zu drei von ihr zu beslimmen te Fâcher in der zweiten Sprache als Unterrichtssprache gelehrt werden; gleichzeitig muss die Zahl der fur die zweite Sprache als Unterrichtsgegenstand angesetzten Stunden um zwei wôchentlich vermindert werden. Jede solche Anordnung unterliegt der Genehmigung des Ministeriums far Wissenschaft und Kunst; diese ist zu versagen, wenn die Anordnung geeignet erscheint, die grûndliche Erlernung der Muttersprache zu beeintrachtigen. Die genehmiglen Anordnungen sind in dem fiir die amtlichen Bekanntmachungen bestimmten Blatte zu verôffentlichen. Sind in einer Schule nach der Muttersprache getrennte Klassen vorhanden, so muss die Begelung fiir sie gleichmâssig erfolgen. Artikel 11. Kein Lehrer darf in seiner Klasse unterrichten, der nicht die fur diese bestimmte Unterrichtssprache und die Sprache, in der das betreffende Fach gelehrt werden soll, (Art. 10.) vollkommen beherrscht. Artikel 12. Kein Lehrer darf, abgesehen von dem in Artikel 9 und 10 vorgesehenen besonderen Unterricht, die Schiiler im freien Gebrauch der Muttersprache beschrânken. Artikel 15. Die Lehrbiich r fiir die einzelnen Fiicher mûssen in der Sprache abgefasst sein, die fiir das Fach als Unterrichtssprache vorgesehen ist. In Diplomen und Zeugnissen ist die Unterrichtssprache der Klasse anzuwenden, der der Schiiler angehôrt. Das Gleiche gilt fiir Anordnungen der Schulverwaltung und fur den schriftlichen Verkehr mit den Eltern der Schuler. Artikel 14. Werden die vorstehenden Bestimmungen oder die auf Grund derselben getroffenen Anordnungen der Schulaufsichtsbehôrde oder des Ministeriums fur Wissenschaft und Kunst nicht befolgt, so hat die Gemeinde bezw. die Schulverwaltung zu gewiirtigen, dass ihr die staatliche Unterstiit-zung ganz oder teilweise entzogen wird. Artikel 15. Vom 1. Mai 1916 ab sind fiir den ersten (jungsten) Jahrgang zweisprachige Klassen nicht mehr zulâssig; die Schiller solcher bisher bestehenden Klassen bilden den Grundstock fiir neue flâmische und franzosische Klassen. Die Familienvorstande dieser Schuler sind alsbald zu der in Artikel 1 vorgesehenen Erkliirung aufzufordern. Die Erklïirungen sind gemiiss Artikel 2 und 4 nachzupriifen. Bei Beginn des Schuljahres 1916/17 sind die Familienvorstande aller tibrigen Schiiler, sowohl der bisherigen aïs der neu angemeldeten, zu der in Artikel 1 vorgesehenen Erklârung aufzufordern. Aile diese Erkliirungen unterliegen der Nachpriifung. — Zum gleichen Zeitpunkt trèten die

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